drahtlos glücklich

Eco-Verband: Von WLAN werden viele profitieren

Zur Zeit arbeitet der Verband an Regeln für Roaming, Abrechnung und Sicherheit
Von Marie-Anne Winter

Lokale Funknetze zur schnellen Datenübertragung, WLAN genannt, stellen eine Alternative bzw. Ergänzung zu UMTS dar und ermöglichen es, mit mobilen Geräten wie Notebook, PDA und Smartphone eine drahtlose Datenverbindung zum öffentlichen Internet oder einem Firmenserver herzustellen. WLAN ist technisch bereits weltweit als IEEE 802.1 standardisiert. In den so genannten Hot Spots (WLAN-Funkzellen) kann damit schneller und günstiger als mit UMTS gesurft werden.

Im Unterschied zu UMTS ist der WLAN-Markt nicht über Lizenzen an einige wenige Großunternehmen geregelt, sondern setzt sich, ähnlich wie das stationäre Internet, aus vielen Firmen zusammen, die Hot Spots und Hot Zones (Areale mit mehreren Funkzellen) betreiben. Deshalb bedarf es Regelungen zur Koordination der einzelnen Anbieter in Fragen, beispielsweise Regelungen zum Roaming, Verfahren für Billing und Accounting, Sicherheits- und Rechtsfragen. Nur wenn es hier einheitliche Regelungen gibt, können Kunden WLAN-Verbindungen unterwegs einfach und komfortabel nutzen. Der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Forum e.V. (Köln), ist derzeit mit der Einführung eines Standards für Wireless LAN (WLAN) beschäftigt.

Nach Erkenntnissen des eco-Verbands gibt es heute schon mehr als 800 geschäftliche und öffentliche WLAN-Hotspots in Deutschland. Im eco-Arbeitskreis WLAN hat der Verband alle wesentlichen Marktteilnehmer zusammengeführt, darunter Hot Spot-Betreiber, Verfahrens- und Softwareanbieter.

"Für den Kunden wird WLAN ähnlich einfach nutzbar sein wie heute das stationäre Internet. Er schließt mit einem Service Provider einen Vertrag ab, erhält seine Zugangsdaten und kann dann jeden Hotspot nutzen, um ins Internet oder an den Firmenserver zu gelangen. Die Kosten hierfür findet er auf seiner Monatsrechnung wieder, die ihm der Provider zuschickt", skizziert eco-Geschäftsführer Harald A. Summa das Nutzungsmodell des Verbandes für WLAN.

Während UMTS in erster Linie ein Geschäft für einige wenige große Telekommunikationsgesellschaften darstelle, könnten am WLAN-Business auch mittelständische Firmen in großem Umfang partizipieren. Wo immer eine Nachfrage nach einem schnellen mobilen Netzzugang besteht, kann ein Unternehmen einen Hot Spot einrichten und als Wireless Service Provider aktiv werden, wenn es die von eco gesetzten Zugangs-, Sicherheits-, Roaming- und Abrechnungsnormen erfüllt.

Als Zielgruppe nennt eco vor allem Unternehmen, die ihre Außendienstmitarbeiter mit Taschencomputern ausstatten und ans Firmennetz anbinden und unterwegs mit E-Mail- und Internetzugang versorgen wollen. Der Verband legt eine Modellrechnung vor, nach der ein "Mobile Worker" rund 200 Megabyte Datenvolumen im Monat drahtlos bewegt (sendet oder empfängt). Mit einem herkömmlichen GPRS-Tarif von T-Mobile (D1) und Vodafone (D2) kommen dafür schnell einige hundert Euro monatlich zusammen. Bei heutigen WLAN-Tarifen eines kommerziellen Hot Spots fallen laut eco für die gleiche Datenmenge etwa 75 Euro an. Man spart also deutlich und profitiert außerdem von einer viel höheren Übertragungsrate. Schon mittelfristig erwartet der eco-Verband neben dem Firmengeschäft auch eine rasch wachsende Nachfrage nach WLAN-Services von Privatverbrauchern.