Geduldsfaden

Regulierungsbehörde droht Telekom mit Prüfung des T-DSL-Tarifs

Frist für Line-Sharing-Angebot bis Anfang Dezember gesetzt
Von dpa / Karin Müller

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat die Deutsche Telekom wegen ihrer Verzögerungstaktik bei der Bereitstellung von Vorleistungen für ihre Konkurrenten kritisiert. Sollte sich in Kürze das Wettbewerbsszenario nicht deutlich verbessern, werde man den Tarif für den schnellen Internetanschluss T-DSL erneut prüfen, teilte die Behörde am Montag in Bonn mit. Es wäre das Beste, die Telekom würde umgehend selbst Anpassungen ihrer DSL-Strategie vornehmen, erklärte der Präsident der Behörde, Matthias Kurth. Dem Unternehmen wurde ein Frist bis Anfang Dezember gesetzt.

Im März dieses Jahres hatte die oberste Aufsichtsinstanz über den deutschen Telekom-Markt den T-DSL-Tarif unter der Auflage genehmigt, dass der Ex-Monopolist seinen Konkurrenten bei den Vorprodukten entsprechende Angebote macht. Diese sollten die Anbieter in die Lage versetzen, selbst wettbewerbsfähige DSL-Produkte zu vermarkten. Dabei geht es unter anderem um das so genannte Line Sharing, was die Aufteilung der Telefonleitung in einen schnellen Daten- und einen Sprachkanal bedeutet.

Obwohl die Gerichte inzwischen bekräftigt hätten, dass die Telekom diese Leistungen zur Verfügung stellen muss, seien bislang keine Lieferbeziehungen ausgehandelt worden, kritisierte Kurth. Auch bei den Mietleitungen gebe es nach wie vor einen nicht hinnehmbaren Rückstand von etwa 9 000 unerledigten Aufträgen durch die Telekom.