Privatsphären-Server

USA wollen Chinas Blockadepolitik im Internet unterlaufen

Die "Stimme Amerikas" will unahängiges Servernetz finanzieren
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die USA wollen chinesischen Internetnutzern helfen, die Blockadepolitik ihrer Regierung im weltweiten Datennetz zu unterwandern. Die Muttergesellschaft des US-Auslandssenders "Stimme Amerikas" (VOA) will den Aufbau eines Servernetzes finanzieren, das es Chinesen erlauben würde, ohne Wissen der Behörden gesperrte Webseiten wie etwa von Amnesty International zu besuchen, berichtete die New York Times am Donnerstag.

Die VOA-Muttergesellschaft International Broadcasting Bureau sei in fortgeschrittenen Gesprächen mit der kalifornischen Computerfirma Safeweb, die auch schon Gelder vom Geheimdienst CIA erhielt. Nach Angaben der Zeitung würde Safeweb mit den Regierungsgeldern ein Dutzend neuer "Privatsphären-Server" aufbauen und speziell für den chinesischen Markt ausrüsten. Die Technik täuscht elektronische Filter und Sperren, indem sie ihnen vorspiegelt, dass die Informationen nicht von einer verbotenen, sondern von einer "harmlosen" Webseite kommen.