Aktienflut

FTD: Telekom bot Banken Pakt an - Aufträge gegen Verkaufsverzicht

"Stillhalteprämie" soll weiteren Kursverlust der T-Aktie verhindern
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom hat nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD [Link entfernt] ) sechs Investmentbanken Aufträge versprochen, wenn sie auf den Verkauf von Aktienpaketen im Auftrag von Großaktionären verzichten. Zwar habe die Telekom nicht zugesagt, dass die Investmenthäuser an bestimmten Transaktionen beteiligt würden, schreibt die Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe unter Berufung auf Informationen aus Banken in Frankfurt. Sie habe jedoch klargemacht, dass die Banken die bevorzugten Partner bei der Ausgabe von Aktien und Anleihen würden.

Der Kurs der T-Aktie ist um mehr als 20 Prozent eingebrochen, nachdem die Deutsche Bank vergangene Woche im Kundenauftrag 44 Millionen Aktien verkauft hatte. Die verkauften Aktien sollen zum großen Teil vom Hongkonger Großaktionär Hutchison Whampoa stammen, berichtete die Zeitung. Der Konzern soll mit der Weitergabe der Aktien an eine verbundene Firma ein Halteabkommen für die Aktien umgangen haben.

Zu den sechs Banken gehören dem "FTD"-Bericht zufolge neben der Deutschen Bank die Dresdner Kleinwort Wasserstein, Goldman Sachs, Merrill Lynch, Credit Suisse First Boston und Schroder Salomon Smith Barney. Es gebe keine formelle Vereinbarung, hätten Telekom-Insider gesagt.

Es gebe jedoch Einverständnis, dass die Banken den Telekom-Kurs nicht vor dem erwarteten Rückfluss von Aktien aus der VoiceStream- Transaktion unter Druck bringen, hieß es. Den Banken seien implizit zusätzliche Aufträge angeboten worden, wenn sie keine größeren Aktienpakete der früheren VoiceStream-Aktionäre verkauften, habe ein Banker gesagt.

Die Telekom hatte VoiceStream hauptsächlich durch einen Aktientausch von mehr als ein Milliarde neuer T-Aktien erworben. Anfang September und dann später im Dezember laufen Haltefristen für Telekom-Papiere von VoiceStream-Altaktionären aus. Bis zum Jahresende könnten so theoretisch noch einmal 500 Millionen Aktien auf den Markt kommen.