die dritte Generation kommt

UMTS-Netze in Europa bestehen Test in der Praxis

Siemens meldet sieben erfolgreiche Tests
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Netze für den neuen Mobilfunkstandard UMTS haben ihre ersten Praxistests bestanden. Die Probeläufe bei sieben europäischen Mobilfunkbetreibern seien erfolgreich gelaufen, teilte Siemens am heute in München mit. In Deutschland, Italien, Großbritannien, Österreich, Monaco und Finnland seien Telefongespräche über die UMTS- Netze geführt worden. "Mit den erfolgreichen Testläufen hat UMTS endgültig das Laborstadium verlassen und den Praxistest bestanden", sagte Lothar Pauly vom Bereichsvorstand Siemens IC Mobile.

UMTS, Universal Mobile Telecommunications System, bringt "Internet zum Mitnehmen": Datenübertragungsraten von bis zu zwei Megabit pro Sekunde. im Gegensatz zu den schneckengleichen 9.600 Bit pro Sekunde der heutigen GSM-Handys ermöglichen es, alle heute gängigen und viele noch nicht einmal als Idee angedachten Internetanwendungen künftig auch ohne Kabelverbindung zur Telefonsteckdose zu nutzen. UMTS ist sogar deutlich schneller als die bisher flotteste, für Privatnutzer noch erschwingliche Internetanbindung über DSL, die es in der gegenwärtigen Version, beispielsweise der Telekom auf 768.000 Bit pro Sekunde bringt.

Die Übertragung von Videofilmen in hoher Qualität zum Beispiel wäre für UMTS kein Problem. Damit würde "video on demand", die Übertragung von Filmen aus den Pools der großen Rechteinhaber gegen Einzelabrechnung, die schon seit Jahren in den Köpfen der Verantwortlichen bei den Internetanbietern herumspukt, schließlich möglich.