Ärger

01051 Telecom: Neues Inkasso-System der Telekom führt zu massiven Problemen

Sperrungen wegen Nichtzahlungen, teure Mahnungen, verärgte Kunden
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Mit einer Pressemitteilung bestätigt 01051 Telecom heute, wovor teltarif bereits vor knapp drei Monaten gewarnt hatte: Das neue Inkassoverfahren führt zu massiven Problemen bei verspäteten Zahlungen. Denn nach dem neuen Verfahren, das zur Zeit im Testbetrieb in einigen Städten läuft, schreibt die Telekom zwar die Kosten für Call-by-Call-Gespräche auf ihre Rechnung, aber nicht mehr auf die Mahnung, wenn der Kunde vergisst, pünktlich zu zahlen. Zahlt der Kunde später den in der Mahnung ausgewiesenen Betrag, geht der Call-by-Call-Anbieter leer aus. Viele Kunden, auch Firmenkunden, machen dieses laut 01051 sogar systematisch, denn die erste Mahnung der Telekom ist in der Regel kostenfrei.

In der Folge verwalten die Call-by-Call-Anbieter eine eigene Liste der säumigen Kunden und verschicken auch getrennte Mahnungen. Zahlt nun der Kunde verspätet doch noch den vollen Betrag, erfährt das der Call-by-Call-Anbieter aber oft erst vier Wochen später. Dadurch passiert es, dass auch nach der Zahlung der Call-by-Call-Anbieter noch Mahnungen verschickt oder die Leitungen sperrt, weil der Anbieter ja noch nicht darüber informiert worden ist, dass gezahlt wurde. Teltarif liegen in der Tat Anfragen von Lesern vor, die von genau diesem Problem betroffen sind. Es soll aber auch Fälle geben, in denen Kunden rechtzeitig und vollständig bezahlt hatten, und dennoch gegenüber 01051 als säumig gemeldet worden waren. Auch andere Call-by-Call-Anbieter und deren Kunden sind betroffen.

Nach Angaben von 01051 Telecom betragen die Ausfälle aufgrund des neuen Verfahrens deutlich über 10 Prozent und damit ein Vielfaches des bisherigen Wertes. Dieser Forderungsausfall müsste den Kosten für Call-by-Call-Gespräche zugeschlagen werden. Firmengründer Christian Wolff spicht harte Worte: "Die DTAG ist dabei, den gesamten Call-by-Call-Markt mit Kalkül auszuradieren."