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KPNQwest: Flatrate-Preisvogel

Wer bietet mehr? 1000 Mark für eine Flatrate
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Wir trauten unseren Augen nicht, als wir vor kurzem einen Werbebrief des Geschäftskundenanbieters KPNQwest [Link entfernt] öffneten. Schlappe 440 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer sollte die Anbindung eines Firmennetzes an das Internet mit 64 kBit/s monatlich kosten. Inklusive Mehrwertsteuer entspräche das einem Preis von fast 1000 Mark für eine Firmen-Flatrate! Doch heftiges Reiben der Augen und Nachfragen beim Anbieter, ob hier eventuell eine Null zu viel gedruckt worden war, ergaben nur, dass wir richtig gelesen hatten. KPNQwest erobert damit im Sturm den letzten Platz in der Tarifdatenbank und den Ehrentitel "teuerste Flatrate". Wem das noch zu billig ist, für den legt KPNQwest gerne noch eins drauf: Die 128-kBit-Variante mit Kanalbündelung kostet gar schlappe 2000 Mark.

Noch extravaganter die Anmeldegebühr: 2 416 Euro soll der Anschluss an das Edelnetz von KPNQwest kosten. Orientiert man sich da an dem Preisniveau aus der Anfangszeit der kommerziellen Internetzugänge von vor zehn Jahren, als die ersten Provider wie Eu.Net oder XLink noch jeden Kunden beim Namen kannten? Oder hat man einfach keine Lust auf Kunden?

Zum Vergleich: Bei QSC bekommt man für das Geld, dass bei KPNQwest alleine der Anschluss kostet, nicht nur den Anschluss an business DSL, sondern auch noch fünfzehn Monate lang den unbeschränkten Internetzugang mit 144 kBit/s. Ähnlich teuer bzw. billig ist auch die Variante, sich über einen ISDN-Router 40 Stunden wöchentlich während der normalen Bürozeiten bei einem Internet-Provider einzuwählen.

Besonders interessant auch der Blickfang auf dem Werbeflyer: Abgebildet ist ein Haufen "Einzelkarten" für das Internet, die aussehen wie Einzelfahrkarten des Öffentlichen Nahverkehrs. Als Gültigkeitsbereich sind Verbindungen von 192.235.13.254 nach 784.154.6.888 angegeben. Peinlich daran: Der zweite Zahlenhaufen bezeichnet noch nicht einmal eine gültige Internet-Adresse!