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Napster: Ab Mittwoch "dicht"

Der Großteil der urheberrechtlich geschützten Titel muss bis Mittwoch aus dem freien Tauschangebot entfernt werden; einige Songs mit längerer Frist
Von dpa / Edward Müller

Die Tore sind fast verschlossen: An diesem Mittwoch muss die US-Musiktauschbörse Napster alle Songs der großen Musiklabels für den freien Austausch gesperrt haben. 135 000 Songs hatte die Musikindustrie Napster am Freitag gemeldet. Nach einer einstweiligen Verfügung hatte Napster 72 Stunden Zeit, die urheberrechtlich geschützten Titel vom Markt zu nehmen - das Wochenende ausgenommen.

Aktuelle Songs finden sich bei der Musikbörse immer seltener, berichtet das Internet-Magazins Heise. Das Filtersystem der Internettauschbörse Napster scheine allmählich in Gang zu kommen.

Es gibt einen Hoffnungsschimmer für die Musikliebhaber: Ein Drittel der Songs könnte noch etwas länger im Netz bleiben. Nach einem Bericht des amerikanischen Internet-Magazins CNET hat die Sony Music Group versäumt, 46 000 Songs der einstweiligen Verfügung entsprechend korrekt anzugeben. Deshalb würden diese Titel zunächst noch im Angebot bleiben, so Volker Zota, Redakteur der Computerzeitschrift c't/heise.

Eine amerikanische Bundesrichterin hatte in San Francisco in einer einstweiligen Verfügung angeordnet, dass die Napster alle urheberrechtlich geschützten Titel aus dem Angebot nehmen muss. Napster will nach eigenen Angaben ab Juli die kostenpflichtige Mitgliedschaft einführen. Musikfans sollen für eine monatliche Gebühr zwischen rund zehn und 20 Mark Titel über die Napster-Software bei anderen Mitgliedern herunterladen können.