Absatzkrise

Kurzarbeit und Betriebsferien beim Flensburger Handy-Hersteller Motorola

Halbierung der Produktion - Bis zu 1 200 Beschäftigte betroffen?
Von dpa / Frank Rebenstock

In der Flensburger Mobiltelefonfabrik Motorola wird wegen zurück gegangener Nachfrage nach Handys ab sofort mit stark angezogener Bremse gearbeitet. Die Kurzarbeitsphase sei bereits bei der im vergangenen Januar beschlossenen Reduzierung von Mitarbeitern vereinbart worden, sagte am Dienstag Geschäftsführer Bent Andersen. Diese Phase dauere "bis in den September hinein". Der weitere Abbau von Arbeitsplätzen könne so vermieden werden.

"Wir wollen die Beschäftigung sichern, aber das hat zur Folge, dass wir Kurzarbeit angehen müssen", sagte Andersen. Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer nannte er nicht. Das Werk habe zur Zeit rund 2 250 Beschäftigte. Nach Informationen des Betriebsrats sollen nach Rundfunkberichten etwa 1 000 bis 1 200 Arbeitnehmer betroffen sein. Außerdem wurden vom kommenden Montag an acht Tage Betriebsferien vereinbart.

Nach Angaben Andersens wird vor allem in der Produktion und zum Teil im Versandbereich sowie bei den Angestellten kurzgearbeitet. Die verkürzten Arbeitszeiten seien "in einem Interessenausgleich mit dem Betriebsrat" abgestimmt worden, sagte Andersen. Zum Teil werden in bestimmten Monaten "bis zur Hälfte der Produktionszahlen herausgenommen".

Ende September 2000 hatte Motorola in Flensburg die Handyproduktion aufgrund sinkender Nachfrage schon einmal verringern müssen und damals 1 200 Beschäftigten Kurzarbeit verordnet. Von Dezember 2000 bis Ende Januar hatten gut 400 Motorola-Mitarbeiter die Abfindungsangebote des Unternehmens angenommen, das Werk zu verlassen. Der Geschäftsführer rechnet am Ende des Jahres wieder fest "mit dem saisonbedingten Boom". Dann werde wieder voll gearbeitet.