"GSM-Schutzengel": Neues Handy meldet Autounfall automatisch

Die Ärzte-Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über drei Studenten aus Magdeburg, die zusammen ein neuartiges Notfall-Handy entwickelt haben. Selbst wenn der Autofahrer durch den Unfall bewußtlos geworden sein sollte, kann die Rettungsstelle alarmiert werden: Ein Beschleunigungssensor registriert den Aufrall und sendet den Notruf automtisch.

Dazu muss das Handy allerdings in einer Freisprechanlage stecken, die ja ohnehin seit dem 1. Februar Pflicht ist. Um unbeabsichtigte Notrufe zu vermeiden, zum Beispiel wenn das Handy hinfällt, kann die Empfindlichkeit des Sensors eingestellt werden. Die Stundenten, deren Entwicklung inzwischen zum Patent angemeldet wurde, empfehlen eine Beschleunigung von 10 g.

Im Gegensatz zu den vorhandenen und auf GPS basierenden Notrufsystemen, so die Ärzte-Zeitung, funktioniere das neuartige System mit dem Mobilfunkstanmdard GSM: Ein Notruf-Signal wird dabei von verschiedenen Basisstationen empfangen und ein Computerprogramm errechnet aus den unterschiedlichen Laufzeiten des Signals die Position des Handys in maximal 5 Sekunden. Die so ermittelten Daten werden in der Rettungsleitstelle dann auf einer Karte dargestellt, Feuerwehr und Unfallrettung können sich sofort auf den Weg zum Verunglückten machen. Wenn der Nutzer überdies vorab per Internet wichtige Angaben zu seiner Gesundheit in eine Datenbank eingegeben hat, können die Notärzte diese abrufen, bevor sie sich auf den Weg zum Einsatz machen. Eine automatische Sprechverbindung, mit der die Ärzte Kontakt zu dem Unfallopfer aufnehmen können, ist ebenfalls möglich.

Der Vorteil des Handynotrufs mit GSM bestehe, so die Ärzte-Zeitung, in den niedrigeren Kosten und einer zuverlässigeren Positionsbestimmung als bei GPS-Systemen: Liegt das verunglückte Auto auf dem Dach, ist die GPS-Ortung im Zweifelsfalle nicht mehr möglich, da zwischen Sender, Satellit und Empfänger direkter Sichtkontakt bestehen muss.