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Deutsche Telekom: Partnersuche weiter erfolglos.

Keiner will mit der DTAG: Telefonica dementiert Fusionsverhandlungen; France Télécom kündigt die Zusammenarbeit.
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Die Deutsche Telekom bleibt bei ihrer Suche nach einem adäquaten Partner weiter ohne Erfolg. Berichte über angebliche Fusionsverhandlungen zwischen Bonn und Madrid hat die spanische Telefongesellschaft Telefonica am Vormittag zurückgewiesen.

Der Börseninformationsdienst "Platow-Brief" hatte berichtet, die Deutsche Telekom verhandele mit den Spaniern über einen Zusammenschluss. Damit wolle sich die Telekom Zugang zum rund 23 Milliarden Mark "schweren" spanischen Markt sowie zu den lateinamerikanischen Märkten sichern. Daraufhin hatten die Aktien des "Roten Riesen" eine freundliche Aufwärtstendenz von über zwei Prozent aufgewiesen.

Am Nachmittag meldete das "Handelsblatt", dass France Télécom seine strategische Partnerschaft mit der DTAG beenden wolle. Der französische TK-Konzern habe beschlossen, seine Anteile an dem deutschen Unternehmen zu verkaufen, so eine FT-Sprecherin. "Unsere Partnerschaft war nicht von Erfolg gekrönt", heißt es aus Paris.

Hintergrund dürfte das Missfallen sein, mit dem France Télécom das versuchte Engagement der Deutschen Telekom in Italien betrachtet hatte. Die Franzosen hatten den Deutschen Vertragsbruch vorgeworfen, mit einer Milliardenklage reagiert und versucht, die Telekom aus dem Gemeinschaftsunternehmen Wind in Italien herauszudrängen.

Die Kooperation zwischen den beiden Groß-Unternehmen hatte 1992 begonnen und war mit einer gegenseitigen Kapitalbeteiligung 1998 ausgebaut worden. Der Anteil von France Télécom an der DTAG liegt seit dem zweiten Börsengang bei weniger als zwei Prozent. Ein Telekom-Sprecher sagte, man werde sich in der Frage der deutschen Anteile an France Télécom nicht nach dem Verhalten der Franzosen richten. Allerdings seien diese beim Erwerb der Telekom-Aktien eine Halteverpflichtung bis Ende 1999 eingegangen.