Firefox OS

Alcatel One Touch Fire E im Test: Dual-Core-Smartphone mit Firefox OS

Das Alcatel One Touch Fire E ist ein recht leistungsstarkes Firefox-OS-Smartphone. Damit könnte das Mozilla-System durchstarten - frühere Firefox-OS-Smartphones litten unter der schwachen Hardware. Unser Test zeigt, ob Alcatel One Touch ein Smartphone gelungen ist, dass den Platzhirschen gefährlich werden kann.
Von Hans-Georg Kluge

Umfangreiche Benchmark-Applikationen gibt es für Firefox OS nicht. Wir haben uns daher mit den Javascript-Benchmarks SunSpider und Octane beholfen. Hier waren unsere Ergebnisse nicht überragend.

Alcatel OneTouch Fire E

Natürlich war dafür auch die Hardware verantwortlich: Ein Dual-Core-Prozessor mit 1,2 GHz Taktfrequenz reichte zwar im Alltag aus - für völlig flüssige Performance sorgte er aber nicht. Hohe Spiele-Performance leistete das Alcatel One Touch Fire E dementsprechend nicht. Dafür fehlten aber auch die nötigen Games - im Firefox Marketplace fanden wir hauptsächlich grafisch wenig aufwändige Gelegenheitsspiele. Diese konnten wir aber ohne weiteres spielen.

Die WLAN-Leistung war in unserem Test teilweise verbesserungswürdig. Öfters sahen wir, dass das Fire E nach dem Aufwachen aus dem Standby einige Sekunden benötigte, um die Verbindung wiederherzustellen. Da sind andere Smart­phones schneller.

Das Display: Nicht scharf, aber gute Blickwinkel

Der Lockscreen des Fire E Der Lockscreen des Fire E
Bild: teltarif.de
In der Preisklasse des Alcatel One Touch Fire E erwarten wir keine Wunder vom Display. Der 4,5-Zoll-Touchscreen verfügt über eine Auflösung von 960 mal 540 Pixel. Das reicht nicht aus, um Treppeneffekte an Schriftkanten zu vermeiden. Dennoch hat das Display seine Stärken: Auch wenn wir seitlich auf den Bildschirm blicken, bleiben die Farben stabil und invertieren nicht. Der Touchscreen reagierte im Test manchmal etwas träge - nicht immer nahm er unsere Berührungen wahr.

Das Alcatel One Touch Fire E verfügt über eine Kamera mit der Auflösung von 5 Megapixel. Unsere Testfotos zeigten eine solide Bildqualität - zumindest Schnappschüsse waren ohne weiteres möglich. Auch wer gerne einmal ein Foto in einem sozialen Netzwerk veröffentlichen möchte, dürfte von der Qualität angetan sein. Für anspruchsvolle Fotografen eignet sich das Smartphone naturgemäß nicht.

Akkulaufzeit und Audioqualität

Das Smartphone ist recht kompakt, sodass es sehr handlich im Umgang ist. Das Smartphone ist recht kompakt, sodass es sehr handlich im Umgang ist.
Bild: teltarif.de
In den ersten Tagen verzichteten wir bewusst darauf, einen E-Mail-Account oder andere Synchronisierungs-Konten einzurichten. Das Alcatel One Touch Fire E kam so auf Laufzeiten von drei bis vier Tagen. Mit eingerichteten Accounts, regelmäßigen Mailabfragen und ähnlichen Aktivitäten sank die Laufzeit in unserem Test nicht unter zwei Tage - bei hoher Beanspruchung dürfte die Laufzeit niedriger sein. Der Akku ist nicht wechselbar.

Unsere Testanrufe zeigten im Telekom-Netz eine durchwachsene Qualität. Die Verständlichkeit war zwar zu keinem Zeitpunkt gefährdet - allerdings rauschte die Leitung und Stimmen klangen mitunter dumpf.

Konkurrenz

Ein echter Konkurrenzvergleich ist so ohne weiteres gar nicht möglich. Im freien Handel ist das Alcatel One Touch Fire E schwer zu finden. Bei congstar kostet es knapp 130 Euro, o2 verlangt 121 Euro. Amazon hat das Smart­phone als nicht lieferbar gelistet und nennt einen Preis von 199 Euro.

Die Kameralinse des Fire E Die Kameralinse des Fire E
Bild: teltarif.de
Wer einfach ein günstiges, aber leistungsfähiges Smart­phone sucht, ist mit Alternativen wie dem Lumia 530 oder Lumia 630 wohl besser bedient. Beide verfügen über flinkere Prozessoren - Spieler werden mit den beiden Nokias aber nicht glücklich. Nutzer finden auf Windows Phone immerhin weit mehr Apps - dafür ist das Display des Fire E besser als der Bildschirm des Lumia 630. Wer lieber ein Android-Smartphone möchte, könnte sich in der Preisklasse des Fire E das Moto E ansehen. Das ist in puncto Leistung besser aufgestellt und solide verarbeitet.

Aber Firefox OS hat auch eine ganz andere Eigenschaft: Es stammt nicht von einem kommerziellen Entwickler und es fallen bei der Nutzung weniger persönliche Daten an. Für Datenschutzfreunde gibt es nicht allzu viele Alternativen. Empfehlenswert ist zum Beispiel das Moto G - aber nicht mit der originalen Firmware. Das günstige Motorola-Smartphone lässt sich mit CyanogenMod flashen - ohne die optionalen Google-Apps ist dann ein recht datenschutzfreundliches Smart­phone die Folge. Funktional sind dann natürlich ähnliche Einschränkungen zu sehen wie bei Firefox OS. Auf einem wesentlich teureren Nexus 5 lässt sich eine Portierung von Firefox OS installieren.

Fazit: Firefox OS mit Luft nach oben

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2,5
  • Bedienung, Handling, Software: 2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 2,2
Vom Alcatel One Touch Fire E haben wir uns viel versprochen - und teilweise hat der Hersteller geliefert. Die Leistung ist zwar nicht tadellos, reicht im Alltag aber meist aus. Als Betriebssystem kann Firefox OS nicht mit den drei Platzhirschen Android, iOS und Windows Phone mithalten. Firefox-OS-Nutzer sind von vielen Messengern und nur über Apps zugänglichen Diensten meist ausgeschlossen. Wer sich über diese Einschränkungen im Klaren ist und auf Highend-Hardware verzichten kann, findet im Alcatel One Touch Fire E eine interessante Alternative zu den Platzhirschen.

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