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WeTab: Neofonie steigt aus, 4tiitoo übernimmt

Von Steffen Herget

WePad Neofonie Chancen Risiken Apple iPad Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende - diesen alten Ratschlag haben sich nun offenbar auch die leitenden Figuren der Berliner Unternehmens Neofonie zu Herzen genommen. Wie das Unternehmen, das mit der Tochterfirma WeTab GmbH als Joint Venture mit der Münchener Software-Schmiede 4tiitoo das gleichnamige Tablet auf den Markt gebracht hat, nun verkündete, steigt der Mutterkonzern aus der WeTab GmbH aus. Die WeTab GmbH wird in Zukunft als hunderprozentige Tochter der 4tiitoo AG firmieren.

Keine große Überraschung

neofonie WeTab 16GB

WePad Neofonie Chancen Risiken Apple iPad Nach dem Ausstieg von Geschäftsführer und Gründer Helmut Hoffer von Ankershoffen - der zunächst bei der WeTab GmbH und später auch bei Neofonie seine Ämter niederlegen musste, nachdem er wegen gefälschter Bewertungen des WeTab bei Amazon in die Schusslinie geraten war - ist das Ende des Joint Venture nicht unbedingt überraschend. In der Pressemitteilung zur Umgestaltung der WeTab GmbH findet sich auch ein Eingeständnis der besonderen Art:

Dem hohen Komplexitätsgrad an Entwicklungs- und Marketingprozessen bei einer e-publishing Software für eine Hardware-Plattform wurde dabei eine zu geringe Bedeutung beigemessen, so kam es auch zu Verzögerungen bei der Fertigstellung des WeMagazines. Neofonie zieht daraus die Konsequenzen und wird sich ab sofort wieder ausschließlich auf sein Kerngeschäft, die kundenspezifische Software-Entwicklung, konzentrieren.

Man gibt also zu, sich mit der Entwicklung des WeTab und damit einer eigenen Hardware-Plattform komplett übernommen zu haben. Das konnten interessierte Besucher im Verlauf der chaotischen Vorstellung und Markteinführung des WeTab mit dem unbefriedigenden Ergebnis eines schlicht unfertig ausgelieferten Tablets zwar auch selbst beobachten, aber immerhin sieht man es in den Reihen des Herstellers mittlerweile genau so. Späte Erkenntnis ist hier zwar angenehm, bringt aber den Käufern des Tablets herzlich wenig. Die werden mittlerweile zwar immerhin bereits vorher auf der WeTab-Webseite [Link entfernt] über Software-Updates informiert, aber noch immer sind nicht alle Fehler behoben. Mit der Version 2.0 des Betriebssystems soll nun immerhin wenigstens der Touchscreen inklusive Multitouch funktionieren - eventuelle Aussetzer soll ein Firmware-Update beheben - und auch über UMTS gesurft werden können. Noch immer aber klagen viele Nutzer über zahlreiche kleinere Probleme, die ein fertiges Produkt einfach nicht haben darf. Daher ist es vielleicht ganz gut so, wenn sich Neofonie nun wieder dem Kerngeschäft widmet.