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WeTab-Boss von Ankershoffen zieht die Konsequenzen

Von Steffen Herget

WePad Neofonie Chancen Risiken Apple iPad Seit Samstag war ein kleiner Sturm durch den Blätterwald gerauscht, jetzt hat er den Geschäftsführer der WeTab GmbH Helmut Hoffer von Ankershoffen aus dem Amt geblasen. In einer schriftlichen Erklärung, die unter anderem auf Facebook veröffentlicht wurde, hat der Macher des WeTab zugegeben, die beiden auffälligen Rezensionen auf Amazon selbst geschrieben zu haben. Im Wortlaut heißt es:

Die beiden fraglichen Rezensionen auf Amazon habe ich privat verfasst ohne mich mit der übrigen Geschäftsführung oder unserer Kommunikationsabteilung abzustimmen. Ich wollte damit meiner Freude über den Marktstart und meiner Überzeugung, dass das WeTab ein tolles Gerät ist, Ausdruck verleihen. Inhaltlich stehe ich voll hinter dem, was ich dort geschrieben habe. Ein Fehler war es allerdings, nicht meinen eigenen Namen für die Bewertung zu verwenden. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle entschuldigen! Wegen der anhaltenden Diskussionen in der Öffentlichkeit rund um meine Person in den letzten Wochen habe ich mich daher entschieden, meine Position als Geschäftsführer der WeTab GmbH bis auf weiteres ruhen zu lassen. Die Vertretung der WeTab GmbH nach außen übernimmt weiterhin Geschäftsführer Tore Meyer.
Von der Veränderung in der Geschäftsführung bleibt das Joint Venture von 4tiitoo und Neofonie unberührt. Beide bleiben gleichberechtigte Partner in der WeTab GmbH.
neofonie WeTab 16GB

WePad Neofonie Chancen Risiken Apple iPad Damit hat von Ankershoffen die persönlichen Konsequenzen aus dieser missratenen PR-Gruselgeschichte und einem Social-Media-Dilemma gezogen. Schon von der ersten Pressekonferenz an hatte das WeTab unter einer einigermaßen chaotischen Außendarstellung zu leiden. Legendär bleibt die Tatsache, dass das erste und einzige Gerät auf der picke-packe-vollen Pressekonferenz in Berlin erst Minuten vor Beginn eintraf und dann statt Linux mit Windows 7 bestückt war. Auch die kurzfristige Umbenennung von WePad zu WeTab hatte für eine Menge Wirbel und Aufsehen gesorgt. Ob nun aber wegen dieser zwar verdammt peinlichen, aber eigentlich nicht allzu wilden Geschichte sofort ein Quasi-Rücktritt - denn nichts anderes heißt es, dass von Ankershoffen das Amt ruhen lässt - passieren musste, ist wohl Ansichtssache. Mutig ist es einerseits von von Ankershoffen, seinen Fehler zu gestehen. Äußerst zweifelhaft ist aber definitiv, ein ganz offensichtlich noch nicht fertiges Produkt in den Himmel zu loben, obwohl klar ist, dass die aufgestellten Behauptungen kaum zutreffen, wie zahlreiche Berichte von Käufern zeigen. Glaubwürdig sieht anders aus, und von Ankershoffen dürfte seinem geliebten WeTab damit einen ordentlichen Wirkungstreffer versetzt haben. Peter Glaser in jedem Fall, dessen Namen sich der Geschäftsführer einfach mal bediente, erwägt laut Spiegel Online in jedem Falle rechtliche Schritte gegen von Ankershoffen.