Test

USB-Ladegeräte: Computerbild warnt vor Stromschlag und Brand

Neun von 30 Geräten wiesen gravierende Sicherheitsmängel auf
Von Marc Kessler

MP3-Spieler versprechen Musikgenuss ohne Grenzen, allerdings nur mit vollem Akku. Üblicherweise werden die Musikspieler über den Computer per USB-Anschluss aufgeladen und daher ohne entsprechendes Ladegerät geliefert. Ist kein PC in der Nähe, hilft ein USB-Ladegerät mit Strom direkt aus der Steckdose. Doch bei einigen Modellen besteht Stromschlaggefahr - das zeigt ein Test der Zeitschrift Computerbild in ihrer am Samstag erscheinenden Ausgabe. Getestet wurden 30 Ladegeräte für MP3-Player mit iPod- oder USB-Anschluss.

Stromschlag und Brandgefahr nicht ausgeschlossen

Neun der 30 Testkandidaten wertete Computerbild aufgrund gravierender Sicherheitsmängel auf "ungenügend" ab. So versagte bei fünf Netzgeräten die Isolierung im Hochspannungstest. Die Folge: gefährlicher Funkenschlag. Ein Gehäuse zerbrach beim Falltest und spannungsführende Bauteile lagen anschließend frei. Drei Auto-Adapterstecker waren unzureichend gegen zu hohe Ströme abgesichert, können im Falle eines Defektes überhitzen und sich entzünden. Fast alle der abgewerteten Geräte fielen außerdem noch beim Testpunkt "elektromagnetische Verträglichkeit" durch, sie tragen nach Meinung der Tester das CE-Zeichen zu Unrecht.

Ladegeräte schnitten zumindest in punkto Leistung fast alle gut ab

Mit guten technischen Werten und drei Reisesteckern als Extra holte sich der USB-Lader Hähnel World Travel (15 Euro) den Testsieg. Bei den Geräten mit iPod-Anschluss lagen der USB Charger (25 Euro) und das Power Pack for iPod (mit Kfz-Adapter, 15 Euro) von Belkin vorn. In Sachen Leistung schnitten bis auf den MR Trade Charger X-RL-005f (3,67 Euro) alle Netzteile gut ab: Sie lieferten mindestens die von der USB-Norm geforderte Strommenge von 500 Milliampere - der Testsieger brachte es sogar auf mehr als 1 000 Milliampere, was bei stromhungrigen Geräten wie dem iPhone die Ladezeit deutlich verkürzt. Alle Ladegeräte entpuppten sich als Stromfresser. Sie stellten nur 50 bis 70 Prozent der aufgenommenen Energie zum Laden zur Verfügung, der Rest verpuffte als Wärme. Wer generell Stromverschwendung vorbeugen will, sollte nach Gebrauch stets den Stecker ziehen.

Erst vor kurzem hatte Computerbild vor unsicheren Powerline-Adaptern gewarnt, auch hier drohten teilweise Stromschlag oder Brandgefahr.