in der Praxis

Der Palm Pixi Plus im Test

Zudem: Ein kurzer Blick auf den Palm Pre Plus
Von Ralf Trautmann

Highlight des webOS ist und bleibt die Steuerung: Die Darstellung von Anwendungen im Spielkarten-Style inklusive ihrer aktuellen Inhalte, das Durchblättern via Fingerstreich und das "Wegschnippen" via Fingerzeig zum Schließen einer Anwendung gehen flüssig und schlüssig von der Hand. Ein "Tipp" aufs Display hebt die aktuelle Anwendung bildschirmfüllend in den Vordergrund. Das System zeichnet sich zudem durch seine geringe Zahl von "Ebenen" aus - eine flache Menüführung macht den Pixi Plus (wie auch schon den Pre) intuitiv bedienbar. Darüber hinaus ist die Steuerung in den Anwendungen weitgehend einheitlich: Die Zurück-Funktion ist jeweils über einen Streich unter dem Display von rechts nach links möglich - auch hier gilt: Wer den Dreh einmal raus hat, wird keine Probleme haben. Menüfunktionen finden sich indes in der oberen linken Ecke. Bild von der Anwendungsübersicht im Spielkartenstil Anwendungsübersicht im
Spielkartenstil
Bild: teltarif.de

Datenblätter

Das Betriebssystem punktet zudem mit den bekannten Features. So werden zum Beispiel neue Kurz-Nachrichten und weitere Infos am "Fuße" des Bildschirms mit Details in einer kleinen Zeile signalisiert. Sinn und Zweck ist, die Arbeit nicht unterbrechen zu müssen, um erste Infos zu bekommen - gut gelöst. Kontakte sortiert der Pre nicht nach Kommunikations-Anwendungen, sondern nach Personen - einem Kontakte werden also seine Kontaktdaten bei verschiedenen Diensten (Google, Yahoo, LinkedIN, Microsoft Exchange, Outlook, Yahoo!) zugeordnet, die das webOS direkt über das Internet ausliest. Auch im Smartphone-eigenen Kalender werden Daten verschiedener Netz-Quellen synchronisiert. Der Nachrichten-Austausch wird zudem individuell nach Personen als jeweils eigener Kommunikationsstrang dargestellt. E-Mail- und Instant-Messenger-Konten lassen sich mit einem Handgriff einrichten.

Darüber hinaus bietet Palm die Universal Search, mittels derer bei Eingabe von Suchbegriffen zuerst intern im Telefon über bestimmte Inhalte hinweg gesucht wird (z.B. Kontakte und Anwendungen), im Zweifel aber auch direkte Anfragen im Netz möglich sind, und zwar bei Google, Wikipedia und Twitter. Um die Suchfunktion zu nutzen, wird einfach losgetippt - schon öffnet sich die Suchmaske.

Ab ins WWW

Surfen mit dem Palm Pixi Plus Surfen mit dem
Palm Pixi Plus
Bild: teltarif.de
Das Browsen mit dem Pixi macht Spaß: Die Darstellung der Seiten ist ansehnlich, das Scrollen durch den Inhalt in der Regel flüssig, ganz selten gibt es eine kurze, holprige Verzögerung. Ein Doppel-Tipp passt den gewählten Webseiten-Abschnitt genau der Display-Größe an - schön gelöst, zumal der Mechanismus sowohl beim hinein- als auch beim herauszoomen funktioniert. Der Browser dreht zudem je nach Ausrichtung des Handys die Darstellung in alle vier Richtungen, selbst in der Kartenvorschau drehen sich die Inhalte, auch wenn mehrere Browser-Fenster geöffnet sind - zumindest ein lustiger Effekt. Leider wurden im Test aber - wie schon seinerzeit beim Palm Pre - in seltenen Fällen Seiten einfach abgeschnitten, auch ein Klick auf die Aktualisierung half hier nicht.

Wie schon beim Pre kann der Touchscreen mit Unterstützung für Multitouch überzeugen und spielt unter anderem beim Surfen seine ganze Stärke aus: Er reagiert äußerst zuverlässig und selbst kleinste Links lassen sich zielgenau ansteuern - das schafft fast kein Smartphone.

Was das Pixi Plus sonst noch kann

Ansonsten kommt das Palm Pixi Plus mit bekannten, Smartphone-typischen Features. Im Vergleich zu Konkurrenten abgespeckt ist die Kamera, die lediglich 2 Megapixel auflöst. Die Bilder sind für die spätere Darstellung auf dem Display Schnappschuss-tauglich, mehr aber auch nicht. Per Druck auf dem Touchscreen wechselt das Palm Pixi in den Videomodus und zurück. Video lassen sich direkt von der Video-Applikation zu YouTube hochladen oder per E-Mail bzw. MMS verschicken. Bild des App Catalog Der App Catalog
Bild: teltarif.de

Ganz zeitgemäß steht natürlich auch die einfache Nutzung von Apps im Vordergrund. Der AppStore fürs webOS, von Palm App Catalog genannt, käme dem iPhone-Nutzer gähnend leer vor - die Umsetzung indes ist gut gelungen. Zudem ist die Zahl der verfügbaren Angebote durch die Einführung von Bezahl-Apps auch in Europa immerhin gestiegen - sie liegt jetzt im dreistelligen Bereich. Einen kleinen Fehler scheint das System noch zu haben - sich alle Anwendungen einer Unterkategorie anzeigen zu lassen, ist trotz entsprechendem Menüpunkt nicht möglich und erschwert entsprechend die Übersicht im App Catalog.

Updates fürs System empfängt das webOS übrigens automatisch - allerdings mit Verzögerung. Wer nicht warten will, kann den simplen Update-Mechanismus nutzen, der via One-Klick funktioniert.

Eine wichtige Anwendung fehlt noch, die vor lauter Smartphone-Features gerne in Vergessenheit gerät: das Telefonieren. In unserem Test gibts hier nichts zu beanstanden - Anrufer und Angerufener konnten sich problemlos verstehen, zu leise war der Ton auch nicht.

Auf Seite 3 erfahren Sie, welche Auswirkungen der langsamere Prozessor des Pixi Plus Auswirkungen auf die tägliche Arbeit hat.

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