Tagesschau-App

Piel: Tagesschau-App bleibt doch kostenlos

Andere Apps der Öffentlich-Rechtlichen könnten gebührenpflichtig werden
Von dpa / Melanie Höhn

Um Tagesschau-Inhalte bequem unterwegs vom Handy aus abzurufen, wird das dazugehörige App von vielen Smartphone-Usern und Benutzern mobiler Computer gern verwendet. Trotz des Vorschlags der neuen Vorsitzenden der ARD Monika Piel am 1. Januar, die Apps der öffentlich-rechlichen Sender kostenpflichtig zu machen, werden diese weiterhin unabhängig von anderen Bezahl-Apps nichts kosten. Denn bei dieser App handele es sich nur um das Ausspielen von bereits vorhandenem Material, deren Inhalte schon durch die Rundfunkgebühren bezahlt werden. Somit dürfe diese App nicht gebührenpflichtig sein. Ursprünglich sagte Piel in Interviews, dass sie sich dafür stark machen wolle, dass die Öffentlich-Rechtlichen Geld für ihre Apps verlangen und auch die Verleger alle ihre Apps gebührenpflichtig machen sollen. Es ist aber durchaus möglich für Piel, dass komplett neue Inhalte für eine App zusammenzustellen, sodass die Öffentlich-Rechtlichen dafür Geld verlangen könnten.

Gratis-Angebote beeinträchtigen Geschäfte der privaten Medien

Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) Wolfgang Fürstner ist der Meinung, dass die Gratis-Angebote der ARD und ZDF die Geschäfte der privaten Medien beeinträchtigen. Weiterhin fordert Fürstner, dass es Neuerungen in Bezug auf die Urheberrechte im Netz geben sollte, um diese vor kostenfreiem Gebrauch zu schützen. Das Leistungsschutzrecht beispielsweise richte sich nur an diejenigen, die durch die Leistungen der Verlage Profit erzielen. Das Verlinken und Zitieren auf anderen Websites sollte aber auch in Zukunft kostenlos bleiben.

Schrumpfender Printmarkt

Darüber hinaus seien die Verlage darauf angewiesen, sich neue Geschäftsfelder jenseits des Printmarktes zu erschließen, insbesondere für das mobile Internet, sagte Fürstner. Es sei geplant, dass noch in diesem Jahr ungefähr 45 Prozent aller Zeitschriftentitel auf dem Apple iPad als kostenpflichtige Apps erscheinen sollen.

Prognosen für 2011

Für das Jahr 2011 erwartet der VDZ ein Wachstum der Mitarbeiteranzahl um 1,2 Prozent auf 32 700, nachdem es 2009 und 2010 viele Kündigungen gab. Auch hofft der Verband auf ein Wachstum der Branche von 1,1 Prozent auf 7 Milliarden Euro. Es sei eine Intention, wieder die 7,7 Milliarden Euro wie im Jahre 2008 zu erlangen. Laut Umfragen der VDZ soll das Geschäft mit Internet und Mobilfunk in den nächsten Jahren weiter ansteigen - 2013 soll es einen Umsatzanteil von 12 Prozent geben. Die Erlöse aus Vertrieb und Anzeigen bilden aber weiterhin die Haupteinnahmequelle der Verlage.

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