Breitband

Kampf gegen weiße Flecken in Brandenburg

Breitband-Versorgung über das Rundfunknetz wird getestet
Von dpa / Steffen Herget

Mit mehreren Projekten wird in Brandenburg die Einrichtung schneller Internetverbindungen auf Rundfunkfrequenzen getestet. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern seien vermutlich bundesweit die einzigen Länder, die diese Möglichkeit derzeit testen, sagte Staatskanzleichef Clemens Appel heute in Potsdam. In der Mark gebe es etwa 150 000 Haushalte, für die eine schnelle Internetverbindung nur über Rundfunkfrequenzen möglich sei. Einwohner vor allem in dünn besiedelten Regionen kämpfen derzeit mit einem langsamen Internetzugang.

Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hatte angekündigt, dass die Breitband-Versorgung so ausgebaut werde, dass es bis Ende 2009 keine "weißen Flecken" mehr auf der märkischen Landkarte geben werde. Die Landesregierung soll nach dem Willen des Landtages bis Mitte des Jahres ein Konzept für eine landesweite Errichtung von schnellen Internetzugängen vorlegen. Für Sommer rechnet Appel mit verlässlichen Ergebnissen, was den Internetzugang über Rundfunkfrequenzen betrifft. Getestet werden müsse, ob damit andere Technik gestört werde.

Positiv seien bereits erste Erfahrungen aus einem Pilotprojekt in Wittstock (Ostprignitz-Ruppin). Dort testeten 35 Nutzer die Technik mit einem speziellen Gerät. 35 Prozent von ihnen seien private Nutzer und jeweils 30 Prozent Gewerbetreibende und Vereine. An diesem Donnerstag sollen weitere 65 Nutzer hinzukommen. Ein weiteres Projekt mit einer anderen Technik über Rundfunkfrequenzen sei in den Rauener Bergen bei Fürstenwalde (Oder-Spree) geplant, kündigte Appel an.

"Wir haben nicht eine Lösung für das gesamte Land", betonte Appel. Für eine flächendeckende Versorgung sei die Glasfasertechnik zu teuer. "Rundfunkkanäle sind außerordentlich attraktiv, weil sie eine große Reichweite haben." Der Funkmast in Wittstock habe eine Reichweite von 15 bis 18 Kilometern. Die Landesregierung arbeite bei der Lösung des Problems Telekommunikationsunternehmen und der Industrie- und Handelskammer zusammen.

Die Landesregierung in Brandenburg verfolgt damit die von der Bundesregierung vorgegebene Marschroute, bis Ende nächsten Jahres flächendeckende Breitband-Internetverbindungen zur Verfügung zu stellen.