o2 on auch für Privatkunden - Pressestelle dementiert
Mit der Einführung des o2-Tarifes o2 on ging ein Raunen durch die Mobilfunkwelt, denn ein Pakettarif bestehend aus einer Flatrate in alle deutschen Netze (außer Sonder-Rufnummern und Rufumleitungen) für etwa 34 Euro (29 Euro plus Mehrwertsteuer) klang schon richtig gut. Der Haken bislang: Diesen Tarif gab es zum Start nur für Geschäftskunden mit Gewerbenachweis und im Paket sind keinerlei SMS enthalten, die gehen extra.
Als o2 sein o2 on-Angebot in o2 on Business und o2 on Business Upgrade umbenannte, schien Branchenkennern klar, dass es in absehbarer Zeit auch ein o2 on-Angebot für Privatkunden geben dürfte. Seit dem 19. Juli gilt eine neue Preisliste, worin der neue o2 on aufgeführt wird und die im Privatkundenbereich der o2-Website [Link entfernt] abrufbar ist.
Ein Tarif, den es nicht gibt?
Während die Pressestelle die Existenz eines o2 on-Tarifes für Privatkunden dementiert, und weiterhin betont, er sei "nur für Kunden mit Gewerbeschein", sehen die Konditionen des o2 on auf der PDF-Preisliste wie folgt aus:
Für einen monatlicher Paketpreis von 50 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) bekommt der Kunde unter anderem Gespräche in alle deutschen Mobilfunknetze. Jedoch sind keine Rufumleitungen, keine Konferenzverbindungen, keine Mehrwertdienste oder Sonderrufnummern enthalten. Die 50 Euro werden jeden Monat fällig, auch dann, wenn einmal weniger telefoniert werden sollte.
bald auch für Privatkunden?
Logo: o2
Kurznachrichten in alle deutschen Mobilfunknetze werden weiterhin gesondert mit 19 Cent pro Stück berechnet, mit Ausnahme sogenannter Premium-SMS zur Bezahlung von Dienstleistungen, welche noch teurer sein können. Wer regelmäßig SMS verschickt, kann für 12 Euro monatlichen Aufpreis ein 100-SMS-Paket dazubuchen (rechnerisch im Idealfall 12 Cent pro SMS) oder für 20 Euro ein 250er Paket (im Idealfall 8 Cent pro SMS).
Im Gesamt-Paket von 50 Euro sind zudem bereits 200 MB Daten auf dem Handy mit voller Geschwindigkeit (bis zu 7,2 MBit/s) enthalten, danach wird auf GPRS-Tempo gebremst. Wer mehr Daten braucht, kann den o2 on Upgrade buchen, der monatlich 65 Euro kostet und erst nach 5 GB Datenvolumen gedrosselt wird. Die Datenverbindungen dürfen auch für VoIP verwendet werden, jedoch nicht für Videodienste oder Peer-to-Peer Datentauschbörsen. o2 behält sich das Recht vor, einmal in 24 Stunden eine "Zwangstrennung" der Datenverbindung durchzuführen. Danach kann sofort weiter gesurft werden.
Wenn Gespräche berechnet werden, gilt eine 60/60-Taktung. Anrufe ins europäische Ausland kosten 29 Cent pro Minute. Optionen wie My Europe Top sind ebenfalls buchbar. Geschäftskunden (mit Gewerbenachweis) können auf den o2 on einen Rabatt bekommen, dadurch sinkt der Grundpreis von 50 auf 42,50 Euro im Monat. Der einmalige o2 on-Anschlusspreis bei Vertragsabschluss beträgt 25 Euro.
Ist der o2 on für Privatkunden buchbar?
In verschiedenen Geschäften, etwa am Stachus in München wurde mit handgezeichneten Postern im Schaufenster für den o2 on-Tarif geworben. Interessierte teltarif.de-Leser berichten, sie hätten diesen Tarif sofort buchen können, obwohl sie den Verkäufer klar darauf hinwiesen hatten, dass sie keine Gewerbe- sondern Privatkunden seien. Möglicherweise ist eine generelle Freigabe des neuen Tarifs erst zu einem späteren Zeitpunkt geplant.
Die vorliegende Preisliste macht im Kleingedruckten unmissverständlich klar, dass das o2 on-Paket für 50 Euro nicht aufgesplittet werden kann, d.h. dass keine Optionen entfernt werden können. Somit muss man beim direkten Tarifvergleich zwischen o2 on und o2 o gut überlegen, ob sich das o2 on Paket im Einzelfall auch wirklich lohnt. Im Gegensatz zu o2 o fallen beim o2 on die Paket-Kosten auch dann an, wenn nicht oder wenig telefoniert wird. SMS-Nachrichten sind beim o2 on-Paket nicht im Basispreis enthalten und gehen extra, optionale SMS-Pakete erhöhen die fixe Monatsrechnung. Wer wirklich regelmäßig viel telefoniert und surft, könnte am o2 on-Angebot vielleicht Gefallen finden, in fast allen anderen Fällen ist der o2 o mit zusätzlich gebuchter Datenoption interessanter, weil mit zunehmendem Online-Surfen die Zahl der Sprachminuten erfahrungsgemäß zurück geht.