Geschäftszahlen

Nokia: Erste Erfolge mit Lumia, Verluste mit Einfach-Handys

Nokia kämpft sich bei Smartphones aus dem Keller
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Mit den neuen Lumia-Modellen kämpft Nokia sich aus dem Keller hervor. Mit den neuen Lumia-Modellen kämpft Nokia sich aus dem Keller hervor.
Bild:dpa
Der einstige Weltmarktführer Nokia, der von Samsung vom Thron gestoßen wurde, ist erneut mit roten Zahlen ins Jahr gestartet. Im wichtigen Smartphone-Geschäft machen die Finnen allerdings Fortschritte: Der Absatz von Smartphones der Marke Lumia erreichte im ersten Quartal den bisherigen Bestwert von 5,6 Millionen Geräten. Die Verkäufe bei den einfachen Handys laufen allerdings schlecht.

Datenblätter

Im ersten Quartal lief ein Verlust von 272 Millionen Euro auf, wie der Handy-Hersteller mitteilte. Das war ein deutlich besseres Ergebnis als das Minus von 928 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Umsatz schrumpfte im Jahresvergleich um gut ein Fünftel auf 5,85 Milliarden Euro. Die Börse reagierte enttäuscht: Die Aktie fiel zum Nachmittag um über 6 Prozent auf 2,46 Euro. Mit den neuen Lumia-Modellen kämpft Nokia sich aus dem Keller hervor. Mit den neuen Lumia-Modellen kämpft Nokia sich aus dem Keller hervor.
Bild:dpa

Mit den Lumia-Geräten auf Basis des Microsoft-Systems Windows Phone will Nokia wieder Anschluss im Smartphone-Markt finden. Die Lumia-Verkäufe stiegen im Vergleich zum Schlussquartal 2012 um 27 Prozent.

Nokia setzt auf günstigere Lumia-Modelle

Im laufenden Vierteljahr soll der Absatz mit dem Start neuer und günstigerer Modelle noch stärker zulegen, hieß es. Damit dürfte Nokia über sieben Millionen Lumia-Geräte loswerden. Das wäre eine deutliche Verbesserung. Allerdings verkauft Marktführer Samsung aber rund 60 Millionen Smartphones pro Quartal und Apple um die 40 Millionen seiner iPhones. Von Smartphones mit dem alternden hauseigenen Betriebssystem Symbian verkaufte Nokia nur noch 500 000 Geräte.

Beim zweiten wichtigen Standbein - den einfachen Handys - bekommt Nokia hingegen mit voller Wucht den Wandel des Geschäfts zu spüren. Auch in Entwicklungsländern machen sich inzwischen günstige Einsteiger-Smartphones breit. Der Absatz der einfachen Handys stürzte im Vergleich zum Vorquartal um 30 Prozent auf 55,8 Millionen Geräte ab. Der durchschnittliche Verkaufspreis in der Produktklasse sackte von 33 auf 28 Euro ab.

Geschäft mit Einfach-Handys bricht weg

Die einfachen Handys brachten Nokia immer noch einen operativen Gewinn von 88 Millionen Euro ein, während der Konzern im Smartphone-Geschäft 188 Millionen Euro verlor. Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks, der in der Vergangenheit Milliarden-Löcher in die Bilanz schlug, erwirtschaftete diesmal ein dünnes Plus von drei Millionen Euro. Das Geschäft mit digitalen Karten brache ein operatives Minus von 97 Millionen Euro ein.

Aktuelle Nokia Handys

Konzernchef Stephen Elop hat vor zwei Jahren auf die Partnerschaft mit Microsoft gesetzt, um den Niedergang des einstigen Branchen-Vorreiters zu stoppen. Er musste in den vergangenen Monaten auch massiv sparen und Stellen streichen. Nokia hofft mit den anstehenden günstigeren Lumia-Modellen seine Markt-Basis zu erweitern.

Einen Vorgeschmack auf die zu erwartenden Modelle hat Nokia mit dem Lumia 620 bereits geliefert. Bei unserem teltarif-Test machte das kompakte Einsteiger-Smartphone einen durchaus guten Eindruck. Einen Vergleich des Lumia 620 mit seinen beiden großen Geschwistern, dem Lumia 820 und dem Lumia 920 finden Sie in einer weiteren Meldung.

Mehr zum Thema Windows Phone 8