Schattenseite

Microsoft: Kriminelle nutzen Trend zu mehr Sicherheit

Auch Conficker verteilt jetzt offensichtlich gefälschte Sicherheits-Software
Von Ralf Trautmann

Microsoft warnt vor einer steigenden Verbreitung gefälschter Sicherheits-Software. Dies weist der sechste Security Intelligence Report des Unternehmens aus. Der an sich begrüßenswerte Trend zur vermehrten Installation solcher Programme hat demnach auch seine Schattenseite: Laut Microsoft nutzen immer mehr Cyber-Kriminelle die gestiegene Vorsicht der PC-Besitzer für ihre Zwecke. Bei dieser "Rouge Security Software" genannten Gattung handelt es sich um Programme, die eine Schutzfunktion vortäuschen, in Wirklichkeit aber das genaue Gegenteil bewirken: Sie spähen zum Beispiel Nutzerdaten aus und beeinträchtigen die Systemleistung. Zudem muss der Nutzer für den vermeintlichen Schutz auch oft noch Geld bezahlen. Die Auswertung zeige zum Beispiel Programme aus den "Familien" FakeXPA und FakeSecScan auf 1,5 Millionen von mehreren hundert Millionen überprüften Rechnern.

Auch der Wurm Conficker wird offensichtlich für die Verbreitung derartiger Software genutzt. Wie das Unternehmen Kaspersky Lab jetzt berichtet, lädt der Schädling ein entsprechendes Programm namens "SpywareProtect2009" nach, das für rund 50 Dollar die Reinigung des vermeintlich "befallenen" Systems anbietet.

Microsoft: Gestohlene oder verlorene Hardware größtes Problem

Laut dem Microsoft-Report ist aber eine zunächst völlig Software-unabhängige Gefahr die größte Bedrohung für die Sicherheit: Gestohlene oder verlorern Hardware, die für 50 Prozent aller Sicherheitsprobleme verantwortlich sei. Diese erfordere ganz andere Maßnahmen wie zum Beispiel die Sicherung des Betriebssystems oder die Festplattenverschlüsselung.