Handys, Internet Tablets & Co: Was erwartet uns 2010?
Viele Hardware- und Handy-Trends von 2009 setzen sich 2010 fort. So geht im Smartphone-Bereich der Kampf um den besten Touch-Screen, um das beste Betriebssystem, um die beste Oberfläche mit unveränderter Härte weiter. Apple hat hier vor knapp drei Jahren mit der Vorstellung des iPhone die Messlatte hochgehängt, an der sich weiterhin alle Anbieter versuchen zu messen.
Doch 2010 rückt im Smartphone-Markt neben der Leistung eine
Anfang 2009 angekündigt, 2010 nun in Stückzahlen: Palm Pre
Bild: Palm
weitere Dimension wieder stärker ins Blickfeld der Nutzer:
der Preis. Viele Kunden sind nicht bereit, für ein Handy so viel
auszugeben wie für einen Laptop. Die Hersteller reagieren darauf mit
verschiedenen Maßnahmen: Einige bieten vollausgestattete
Geräte der letzten Generation
günstiger an, andere entwickeln
sogar spezielle Einsteiger-Smartphones mit aktueller Technik, aber
etwas reduziertem Funktionsumfang. Und selbst dort, wo der Hersteller
ganz bewusst nur hochpreisige Geräte vertreibt, bietet der
Gebrauchtgerätemarkt so manches Schnäppchen.
Der Eintritt weiterer Spieler - Google vielleicht bereits in der kommenden Woche mit dem Nexus One, sowie Palm Pre und Motorola Milestone in den letzten Wochen - bringt weitere neue Ideen mit sich. Und so bleibt zu hoffen, dass wir nicht wie im Desktop-Bereich einen Lock-In auf einen Software-Hersteller gibt, sondern eine bunte Vielfalt offener, halboffener und geschlossener Systeme bestehen bleibt, die sich bezüglich ihrer Bedienkonzepte gegenseitig befruchten.
Offenes Versprechen: Internet ohne Laptop und Handy
An anderer Stelle sind die Systementwickler hingegen weiterhin in der Bringschuld: Seit Jahren reden sie auf Messen von UMPCs (Ultra Mobile PCs), MIDs (Mobile Internet Devices), Internet Tablets etc. pp. Das sollen kleine ausdauernde praktische USI Helferlein für den Online-Zugang werden. Schnell genug und mit ausreichend großem und hochauflösendem Display, um Desktop-Webseiten ohne lange Wartezeiten und ohne dauerndes Hin- und Herskalieren anzeigen zu können.
Prototypen, Vorseriengeräte oder gar in kleiner Stückzahl gefertigte Geräte dieser Klassen gibt es zuhauf, doch bis heute ist kein massenmarkttaugliches MID mit moderatem Preis und intuitiver Bedienung erschienen. Der von Intel auch für MIDs entwickelte Atom-Prozessor tut seinen Dienst zumeist in Netbooks, faktisch also Mini-Laptops. Und die konkurrierenden Handy-Chip-Hersteller sind zwar fleißig dabei, ihre Plattformen als die bessere Basis für MIDs zu promoten, bis hin zum Streit über eingetragene Warenzeichen. Doch entsprechende Produkte: Weitgehend Fehlanzeige.
Vielleicht ist es am Schluss wieder Apple, die allen anderen zeigen, wie's geht. Für Ende Januar haben sie jedenfalls eine Pressekonferenz anberaumt, zu der die Gerüchteküche bereits jetzt mehr als heiß läuft.
Noch in weiter Ferne: LTE und WiMAX
Für Handys werden die schnelleren
Datenübertragungen nach 4G-Standard über
WiMAX und
LTE noch kaum eine Rolle spielen.
Schon 2009 eingestellt und auch kein Trend für 2010: WiMAX-Handy Nokia 810
Bild: Nokia
Die Entscheidung von Nokia, ein bereits
existierendes WiMAX-Gerät wieder einzustellen,
ist weiterhin wegweisend für den gesamten Markt. Den meisten Nutzern sind
kleine Bauform, geringes Gewicht und lange Laufzeit wichtig, und die
lassen sich nunmal mit den allerneuesten Datenstandards nur schwierig
erreichen.
Zudem wird HSPA+ immer schneller. Dazu kompatible Handys, die 14 oder mehr Megabit pro Sekunde im Downstream empfangen können, sind für dieses Jahr zu erwarten. Vor allem große Down- und Uploads werden so schneller; für das Streaming auf Handy-Bildschirme reichen hingegen Bitraten im einstelligen Megabit-pro-Sekunde-Bereich bereits aus.
Absolut überfällig ist hingegen eine zeitgemäße Schnittstelle zwischen Handy und lokalem Netz. Bluetooth ist mit gut 2 Megabit/s viel zu langsam, Bluetooth UWB wohl ein Rohrkrepierer und W-LAN für Ad-Hoc-Netze zu komplex in der Konfiguration. Bluetooth 3.0 soll die Vorteile beider Technologien koppeln. Und so wird es Zeit, dass diese auch in die Endgeräte eingebaut wird.