Duell der Karten-Programme: Google Maps vs. Nokia Ovi

Ovi Karten zeigt nach dem Start einen aufgeräumten Bildschirm mit diversen Optionen an. Über ein Schraubenschlüssel-Symbol im unteren Bereich können Sie zu den Einstellungen navigieren – hier legen Sie die Internetverbindung, die Heimatadresse, die Routenoptionen und den Karteninhalt fest. Folgende Möglichkeiten bietet Ovi Karten: Das Menü von Nokias Ovi Maps
Bild: teltarif

• Eigene Position: Per GPS bestimmt Ovi Maps die aktuelle Position des Handys und zeigt sie anschließend in der Karte an. Ist keine Internetverbindung aktiv, kann die Positionsbestimmung etwas länger dauern. Dennoch: Ovi Maps kommt bei dieser Funktion auch völlig ohne Internet aus und greift auf die im Handy oder auf der Speicherkarte abgelegten Kartendaten zurück. Über das Zahnrad-Symbol können Sie die Kartenansicht umstellen, etwa auf 3D oder Satellit.
• Orte suchen: Diese Funktion erlaubt die Eingabe von Adressen und POIs. Auch hier nutzt Ovi Karten die Daten, die bereits im Handy gespeichert sind und benötigt keine Internetverbindung. Über den Reiter "Kategorien durchsuchen" können Sie direkt nach POIs suchen, etwa einer Tankstelle oder dem nächsten Shoppingcenter.
• Standort freigeben: Ähnlich wie bei Google Latitude können Sie Ihre Position mit Freunden teilen. Diese Option macht natürlich nur dann Sinn, wenn auch in Ihrem Bekanntenkreis Ovi Karten zum Einsatz kommt.
• Favoriten: Zeigt zuvor festgelegte Adressen und Routen an, die immer wieder benutzt werden.
• Fahren: Hier können Sie Routen berechnen und werden anschließend mit Sprachausgabe an den Zielort geführt. Dies funktioniert zuverlässig, setzt aber eine sichere Verankerung des Handys im Auto sowie ein Ladekabel voraus. Das Display des Geräts bleibt dabei dauerhaft eingeschaltet.
• Gehen: Auch Fußgänger-Navigation ist mit Ovi Karten möglich.

Routenführung mit Ovi Karten in der Praxis

Straßenkarte über Ovi Maps
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Bild: teltarif Wer die aktuelle Version von Google Maps nutzt, muss noch ohne Routenführung auskommen. Das Programm taugt somit nur zur Vorabinformation. Ovi Karten hingegen kann ein vollwertiges Navigationssystem ersetzen – zumindest für Gelegenheitsanwender. Nachteile bleiben das kleine Handydisplay und die leise Sprachausgabe. Aber es gibt natürlich auch Stärken von Ovi Karten. Zunächst einmal: Der Dienst ist kostenlos und kann beliebig oft genutzt werden, Abonnements sind nicht nötig. In unserem Test funktionierten außerdem die Standortbestimmung und auch die Routenberechnung in akzeptablem Tempo. Während der Navigation stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung, etwa die Berechnung einer alternativen Route oder das Einblenden von Verkehrsinfos (hierzu wird eine Internetverbindung benötigt).

Das Tippen während der Fahrt auf dem recht kleinen Handydisplay gestaltet sich aber äußerst schwierig. Die Schaltflächen sind zwar ausreichend groß, müssen aber im Vergleich zu dedizierten Navigationssystemen passen. Interessanter ist daher die Fußgänger-Navigation. In Kombination mit einem Headset kann sich der Ovi-Karten-Anwender in einer fremden Stadt von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit leiten lassen.

Fazit

Seit Nokia die Software Ovi Karten kostenlos anbietet und damit sogar eine Navigation ohne Internetverbindung ermöglicht, wird der Dienst mehr und mehr Massen-tauglich. Kein anderer Hersteller hat ein solches Paket im Angebot, bisher dominieren Modelle mit Einjahres-Lizenz. Wer also häufiger navigiert, aber nicht in ein Extragerät fürs Auto investieren möchte, ist bei Nokia genau richtig.

Noch ohne Navigation muss Google Maps auskommen, dieses Feature steht aber bereits in den Startlöchern. Dennoch: Google Maps setzt eine Onlineverbindung voraus, ohne Datenflatrate macht die Nutzung keinen Sinn. Wer bereits eine solche bei seinem Netzbetreiber gebucht hat, kann getrost auf die Google-Software zurückgreifen. Erste Tests der bereits in den USA erhältlichen Version mit Routenführung per Sprachausgabe zeigen, dass Google hier einen weiteren Coup landen und Herstellern von Navigationssystemen ordentlich zusetzen wird.

Übrigens: Mit einem kleinen Trick lässt sich die neue Version von Google Maps bereits auf einigen Geräten nutzen. Bis zur Freigabe der neuen Google-Maps-Version und für Nutzer, die keine permanente Internetverbindung nutzen möchten, ist Ovi Karten die bessere Alternative.