Räumlich

Projekt Tango: Google-Smartphone scannt 3D in Echtzeit

Google ist dabei, ein Smartphone zu entwickeln, das seine Umgebung in Echtzeit und in 3D scannt. Ab März sollen Prototypen an interessierte Entwickler verteilt werden.
Von Marie-Anne Winter

Das Google-Smartphone Tango kann seine Umwelt in Echtzeit und 3D scannen. Das Google-Smartphone Tango kann seine Umwelt in Echtzeit und 3D scannen.
Bild: Google
Googles Abteilung für fortgeschrittene Technologien (ATAP) denkt sich immer wieder tolle neue Projekte aus. Jetzt haben die Leute von der ATAP verkündet, dass sie unter dem Codenamen Project Tango [Link entfernt] an einem mobilen Gerät arbeiten, das die jeweilige Umgebung räumlich so erfassen kann, wie auch Menschen es tun.

Der jetzt vorgestellte Prototyp ist ein Smartphone mit drei Kameras und weiteren Sensoren, die zusammen mehr als 250 000 Messungen pro Sekunde vornehmen. Das Google-Smartphone Tango kann seine Umwelt in Echtzeit und 3D scannen. Das Google-Smartphone Tango kann seine Umwelt in Echtzeit und 3D scannen.
Bild: Google
Aus diesen gewaltigen Wust an Daten berechnen sie in Echtzeit den Raum, in dem sie bewegt werden und ihre eigene Bewegung darin. Dabei soll das System ständig dazu lernen. Jetzt werden Entwickler gesucht, die Ideen für Anwendungen für diese Geräte haben - insgesamt stehen derzeit 200 Tango-Phones zur Verfügung, um die Interessierte sich bewerben können.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Bei dem Prototyp handelt es sich selbstverständlich um ein Android-Smartphone mit einem Fünf-Zoll-Touchscreen. Neben den ganzen Sensoren zum Erfassen der Umgebung und der eigenen Bewegung hat es entsprechende Schnittstellen (API) zum Auslesen der Daten. Diese Daten können von Android-Apps (Java oder C/C++) oder der Unity Game Engine genutzt werden. Natürlich befinden sich die Geräte und die Algorithmen noch in einem frühen Entwicklungsstadium - sie sind derzeit nur für professionelle Entwickler gedacht.

Bereits seit gut einem Jahr arbeitet das Team um Johnny Chung Lee mit verschiedenen Universitäten, Forschungslaboren und Partnern aus der Industrie zusammen, um wissenschaftliche Erkenntnisse aus Robotik, Mapping, Navigation und KI zusammenzutragen. Die Anwendungsmöglichkeiten für Tango sind laut Google sehr vielfältig. Die Rede ist beispielsweise von neuen Möglichkeiten bei der Navigation vor allem in Gebäuden oder die schnelle Vermessung von Wohnung und Möbeln für die Einrichtung, aber auch ganz neue Gaming-Anwendungen sind denkbar. Die ersten Tango-Smartphones sollen ab dem 14. März verteilt werden.

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