Benutzer Thimen schrieb:
Das war schon vor 50 Jahren kein Problem.
Und heute ist es auch kein Problem. Schade dass mit solchen Artikeln Unsicherheit geschaffen wird, statt Lösungen aufzuzeigen.
Eine klassische Direktbank eignet sich gut.
Neobanken bieten oft nur eingeschränkten Service (nur 200 Euro Bargeld im Monat!?) und sind eher bei Spezialthemen, wie Multiwährunhgskonten stark.
Das Problem dürfte nicht auftreten, wenn man sich auf das direkte Bankgeschäft beschränkt mit kleineren Guthaben und Auszahlungen.
Leider ist in Europa sehr viel harmonisiert worden, aber überhaupt nicht die Versteuerung von etwa Zinseinkünften oder Aktienverkäufen.
Ist man nur kurzzeitig im Ausland ist das kein Problem. Hält man sich länger wo auf, und das kann schon in der EU sein, wird es kompliziert.
Viele EU Staaten unterscheiden zwischen wohnsitzmäßiger Ansässigkeit und steuerlicher Ansässigkeit. Das kriegt eine Onlinebank eben nicht unbedingt mit, weil sich die Adresse dazwischen nicht mehr ändert. Kann man sich in Spanien nach 3 Monaten Aufenthalt an der Gemeinde anmelden und bekommt seinen Residentenstatus, wird man erst theoretisch bei einem Aufenthalt von mehr als 183 Tagen im Jahr im Land beim spanischen Finanzamt steuerpflichtig.
So gibt es in vielen Ländern Grauzonen, die aber bei steuerlicher Ansässigkeit dann leicht übersehen werden und die Banken kriegen den Ärger. Die Leute melden sich vor Ort an und bedenken nicht dabei, dass sie in Deutschland u.U. damit die Ansässigkeit verlieren.
Das Problem ist ja nicht bei C24, dass ein paar Kröten auf dem Konto liegen, sondern dass sie dazu gut verzinste Festgeld- und Tagesgeldprodukte anbieten. Diese Einkünfte müssen idR irgendwo versteuert werden. Wer über die Zinsportale in Deutschland etwas angelegt hat, weiß, dass jedes Land in der EU da anders agiert und andere Sätze hat. Das kann für eine Bank dann schon zu viel werden. Daher sagt C24: nur deutsche (Melde)Adressen und deutsche SteuerIDs, obgleich CHECK24 auch neuerdings z.B. in Spanien aktiv ist, aber eben nicht als Bank.
Man muss also bei zeitweisen Aufenthalt in Ausland die jeweiligen Gesetze gut kennen. Lohnt es sich wirklich komplett im Auswanderungsland "auszuwandern" und sich dort versteuern zu lassen? Geht nicht auch eine lokale Adresse und die Meldeadresse kann in Deutschland verbleiben? Was sind die Vor- und Nachteile hier und dort und geht was dazwischen? Was sind die gesetzlichen Vorschriften und wie kann man sie am besten für sich nutzen? Davon leben einige Berater und man sollte schon überlegen welcher Grad der Übersiedlung sinnvoll und legal führbar ist.
Nochmal zurück nach Spanien. Dort etwa bedeutet etwa steuerlicher Ansässigkeit, dass schon bei kleineren Vermögen in Deutschland wie Immobilien in Spanien eine Vermögenssteuer fällig wird, da sie auf das weltweite Vermögen erhoben wird. Darum überlegen sich das viele Mallorca-Rentner genau. Good Bye Deutschland ist nicht so einfach.