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Bewusste Falle


09.06.2022 12:06 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 09.06.2022 12:11
Die Betreiber bauen mit solchen Mikrostaaten eine bewusste Falle für ihre Kunden. Dort gilt die EU-Regelung nicht und sie können Mondpreise nehmen.

Leider setzen darauf Telekom und Vodafone. Das größte "Loch" ist diesbezüglich ja die Schweiz (bei Vodafone).

Man könnte aber auch positiv erwähnen, dass o2 die Kunden schützt. Da ist in Weltzone 3 (zu der Monaco gehört) standardmäßig keine Datennutzung möglich, wenn man kein Paket kauft. Dass es keine vernünftigen Tarife für die Nutzung gibt, steht auf einen anderen Blatt.

Man kann es aber auch anders machen: Orange in Frankreich oder Vodafone in einigen Ländern zählen Monaco zu den EU-Ländern und bauen die Fälle nicht. Das ist jedem Betreiber freigestellt. Will ich mich an unachtsamen Kunden bereichern oder nicht.

Wenn ich mir dir Kommentare hier so durchlese, wird diese kundenunfreundliche Gier der deutschen Betreiber (um mal o2 davon auszunehmen s.o.) sogar von manchen Usern mitgetragen, weil ja Monaco so "teuer" sei und als Besucher man sich das leisten können müssen. Mann, fährt man mit dem Zug die Cote d'Azur in Südfrankreich entlang, dann kommt man halt durch Monaco und mit automatischer Netzsuche zwangsläufig zu Monaco Telecom. In einige Ecken kommen auch die Franzosen von außen nicht rein, wie am (unterirdischen) Bahnhof.

Es gibt noch ein paar solcher Fallen in der EU: Andorra, die Kanalinseln Jersey und Guernsey, die Isle of Man. Gute Nachricht dagegen für den Vatikan und San Marino. Dort versorgt nur TIM Italia von innen oder andere Italiener von außen und man fällt nicht raus. Etwas unklar ist zudem die Lage mit Gibtelecom in Gibraltar, ob sie mit den Engländern dann auch irgendwann rausfallen.
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[1] spezi10 antwortet auf wolfbln
09.06.2022 12:55
Benutzer wolfbln schrieb:
Die Betreiber bauen mit solchen Mikrostaaten eine bewusste Falle für ihre Kunden. Dort gilt die EU-Regelung nicht und sie können Mondpreise nehmen.

Leider setzen darauf Telekom und Vodafone. Das größte "Loch" ist diesbezüglich ja die Schweiz (bei Vodafone).

Man könnte aber auch positiv erwähnen, dass o2 die Kunden schützt. Da ist in Weltzone 3 (zu der Monaco gehört) standardmäßig keine Datennutzung möglich, wenn man kein Paket kauft.

So kenne ich das allerdings auch von der Telekom: wenn für Datennutzung Zusatzgebühren anfallen, dann ist Datennutzung nicht ohne Entscheidung für ein Paket möglich.

Was man auch bedenken muss: die EU-Regulierung umfasst ja nicht nur die Bedingungen, zu denen Endkunden andere Netze nutzen können ("Roam like Home"), sondern auch die Kosten die sich die Betreiber dabei gegenseitig verrechnen dürfen. Da gibt es klare Vorgaben für maximale Gebühren pro Gesprächsminute, SMS und Gigabyte.

Monaco Telecom ist daran nicht gebunden. Es ist also Verhandlungssache was Telekom&Co für das Roaming ihrer Kunden in Monaco zahlen. Bei französischen Betreibern gibt es eine starke Abhängigkeit: Monaco Telecom ist sicher darauf angewiesen ihren Kunden attraktive Romaingbedingungen in Frankreich anzubieten, also muss man sich mit den französischen Anbietern auf gute Konditionen einigen. Roaminggäste aus anderen Ländern nimmt man sicher gerne als zusätzliche Einnahmequelle.

Als die EU-Roamingregulierung diskutiert wurde gab es den größten Widerstand aus typischen Urlaubsländern, da man dort durch regulierte (=gedeckelte) Roamingpreise weniger Einnahmen befürchtete.
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[1.1] HabeHandy antwortet auf spezi10
09.06.2022 13:27
Benutzer spezi10 schrieb:

Monaco Telecom ist daran nicht gebunden. Es ist also Verhandlungssache was Telekom&Co für das Roaming ihrer Kunden in Monaco zahlen. Bei französischen Betreibern gibt es eine starke Abhängigkeit: Monaco Telecom ist sicher darauf angewiesen ihren Kunden attraktive Romaingbedingungen in Frankreich anzubieten, also muss man sich mit den französischen Anbietern auf gute Konditionen einigen. Roaminggäste aus anderen Ländern nimmt man sicher gerne als zusätzliche Einnahmequelle.
Kleine Netzbetreiber wie Monaco Telecom kaufen ihr Roaming normalerweise über Brooker wie Dt. Telekom Global Carrier oder BICS ein. Monaco Telecom will schließlich auch in anderen Ländern gute Konditionen bieten.

Das Vodafone den Kunden deutlich mehr je MByte berechnet als das GByte im Einkauf kostet gehört zum Geschäftsmodell.
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[2] HabeHandy antwortet auf wolfbln
09.06.2022 13:08
Benutzer wolfbln schrieb:

Leider setzen darauf Telekom und Vodafone. Das größte "Loch" ist diesbezüglich ja die Schweiz (bei Vodafone).

Man könnte aber auch positiv erwähnen, dass o2 die Kunden schützt. Da ist in Weltzone 3 (zu der Monaco gehört) standardmäßig keine Datennutzung möglich, wenn man kein Paket kauft. Dass es keine vernünftigen Tarife für die Nutzung gibt, steht auf einen anderen Blatt.
Bei der Telekom ist die Datennutzung ebenfalls nur möglich wenn man aktiv ein Paket bucht. Die Möglichkeit per 50kb zu zahlen muss extra vom Kundenservice freigeschaltet werden.

Vodafone spekuliert darauf bis zu 59,50 EUR EU-Regulierten Kostenschutz (prepaid) zu kassieren bzw. 5,99-29.99 EUR/Tag wenn paar Byte dank Geisterroaming bewegt werden.

Die Telekom ist da besser und verdient mit den 49,95 EUR Paket weniger als Vodafone mit Geisterroaming, aber die Kunden buchen die Pakete immer wieder und wechseln nicht wütend den Anbieter.

Immerhin ist Monaco auch mit eSim teuer, denn das Gigabyte kostet über drei Euro. Für den Preis den Vodafone für etwa sechs MByte verlangt bekommt man nur zehn Gigabyte bei Truphone.
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[2.1] Ralf0204 antwortet auf HabeHandy
09.06.2022 16:47
Vodafone spekuliert darauf bis zu 59,50 EUR EU-Regulierten Kostenschutz (prepaid) zu kassieren bzw. 5,99-29.99 EUR/Tag wenn paar Byte dank Geisterroaming bewegt werden.

Genau das ist bei mir passiert mit Lidl Connect. Smartphone eingeschaltet 3mb weg für 59,50 Euro eine SMS über die Kosten ist nie gekommen. Deshalb wer öfters außerhalb der EU ist oder im Grenzgebiet sollte von Vodafone die Finger lassen.