Thread
Menü

Sorry Herr Petzke


04.10.2021 12:59 - Gestartet von IMHO
einmal geändert am 04.10.2021 13:08
Vielen Dank für die Mühe, dieses Editorial zu erstellen. Abweichend von der länglichen Darstellung möchte ich es kurz zusammenfassen:
Verwendet man USB-Kabel zum Laden von Smartphones und Laptops gibt es zwei Qualitätsstufen:
Zum Einen bis 60Watt (4€ für 3Meter, ausreichend für Smartphones und Laptops bis ca.13Zoll) und
zum Anderen bis 100Watt zugelassene (5€ für 2Meter). - Das war's! Mehr gibt es zum Thema "Laden per USB" nicht zu sagen. [Vielleicht noch, dass die 240Watt-Kabel Zukunftsmusik sind und noch gar nicht hergestellt geschweige denn verkauft werden.]

Wenn man wirklich ausgerechnet per USB (und nicht per LAN) Daten übertragen will, stößt die Technik schnell an ihre Grenzen. 100m mit 10Gbps sind bei LAN-Ethernet kein Problem, weder technisch noch für den Geldbeutel. Bei USB gibt es 0,48Gbps 5Gbps 10Gbps 20Gbps und 40Gbps und je leistungsstärker die Kabel sind desto häufiger gibt es sie nur noch mit 1Meter Maximallänge und zu zwei oder dreistelligen Preisen. Mit solchen Kabeln koppelt man eventuell seinen Monitor und/oder seinen Laptop an die Dockingstation. Das war's dann auch schon wieder bezüglich USB und kombinierte Daten- und Energie-Übertragung. Niemand kauft sich Monitorkabel auf Vorrat, egal ob es USB-Kabel oder Kabel anderer Normen sind. Diese Spezialkabel kauft man sich einzeln, passend zum Anwendungsfall. Das hat mir dem Anwendungsproblem "Ich will Smartphone und Laptop an selben Stecker kann können" nicht viel zu tun.
USB-Datennetzwerke sind eher PAN [Personal Area Networks] und die Ankündigung, dass man in (ferner) Zukunft riesige Displays mit mehr als 100Watt Verbrauch über ein einziges 240Watt/40Gbps-Kabel ansteuern können wird, wird erst dann relevant, wenn es USB-Buchsen gibt, die 240Watt Ausgabeleistung haben. Die USB-240Watt-Kabel-Norm macht kein einziges Netzteil überflüssig. Sie eröffnet lediglich Gestaltungsmöglichkeiten, wo das Netzteil angeschlossen wird.
Der einzige Anwendungsfall, der mir hierzu einfällt, ist ein mit 480Watt aufgeblasener USB-Hub, der als Laptop-Dockingstation gleichzeitig den Super-Laptop laden und den stationären Riesenbildschirm versorgen kann. Ob der Laptop meines besten Kumpels meine Dockingstation benutzen kann oder nicht, ist mir wumpe. Der muss sein eigenes Laptopnetzteil mitbringen und klingt sich dann per WLAN ins Datennetz ein.

Fazit: Für 99% aller Situationen, in denen ein mobiles Gerät in fremder Umgebung geladen werden muss, reichen 60Watt und 0,48Gbps völlig aus, also der aktuelle Mindeststandard für USB-Kabel. Wer sich Kabel unterhalb dieser Leistungsstufe kauft, spart nicht wirklich und darf sich nicht über die Vielfalt der minderwertigen Kabel beschweren.