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Aha


31.01.2018 11:15 - Gestartet von Mister79
einmal geändert am 31.01.2018 11:48
>Im Schnitt verbraucht ein Telekom-Mobilfunkkunde laut Gerpott im Monat 1,4 >GB. StreamOn wird aber erst bei Tarifen ab 3 GB Datenvolumen angeboten. >Das heißt, die Kunden verbrauchen durchschnittlich nicht so viel, wie ihnen zur >Verfügung steht. Ergo drängt es sie auch nicht zum Zero Rating. Das Gegenteil >st für Gerpott der Fall: Dank StreamOn bleibt den Telekom-Kunden mehr >Datenvolumen übrig, das sie für andere Anwendungen nutzen können.

Das mag sein, liegt aber wohl in einer anderen Begründung. Wer wenig hat, der wird das wenige immer hinterfragen. Muss ich jetzt oder brauche ich eventuell in den letzten 15 Tagen noch? Man wurde durch die geringen Volumen in den Jahren darauf trainiert wenig zu brauchen und wenig zu tun. Viel mehr liegt es wohl darin, dass jemand somit sich auf die StreamOn Partner stürzt. Ganz nach dem Motto, kostet ja nix. Die Kosten sind in diesem Fall das Datenvolumen. In diesem Fall wird sich kaum einer denken, ich nutze meine restlichen GB für etwas anderes. Allein schon das der Mensch ein Gewohnheitstier ist und somit sich die Gewohnheit auf die StreamOn Partnern schnell ergeben wird. Vielfalt wird sicher nicht durch verbleibendes Datenvolumen gefördert. Wie gesagt, Gewohnheitstier.

Die Begrenzung der Empfangsgeschwindigkeit für Filme auf 1,7 MBit/s, die von Kritikern als Ver­kehrs­management­praxis und damit als Verstoß gegen die Netzneutralität angesehen wird, vergleicht TK-Experte Gerpott mit dem Angebot an Internetanschlüssen mit unterschiedlichen Maximalgeschwindigkeiten. Das Angebot an 16-, 32-, 64-MBit/s-Anschlüssen usw.

Aha, interessant. Wir nehmen als die Gegebenheit der letzten Meile einer Kupferleitung und nehmen das als Argument dafür das vorsätzlich eine Drosselung der Qualität eingebaut wird? Der Vergleich hinkt. Zum einen wird durch die Kunden seit Jahren der mangelnde Ausbau der Netze kritisiert und die ganze Telekom Branche hat den Ausbau in Deutschland verschlafen. Allein daher ergeben sich die Staffelungen. Zusätzlich entscheidet der Kunde hier ob eine Geschwindigkeit von 16 Mbit ausreichend ist oder er doch 50 benötigt. Verfügbarkeit mal vorausgesetzt. Eine Begrenzung auf 1,7 Mbit bei Videos ist da schon ein ganz anderes Thema. Ich surfe also mit voller Power aber die StreamOn Partner werden vorsätzlich gedrosselt. Das ist eigentlich negativ zu betrachten. Eigentlich greift man hier genau das Argument auf und versucht es positiv zu verkaufen. Gleiches wäre im übrigen wenn man bei DSL 16 Mbit die Videos auf 1,7 Mbit drosseln würde. Daher ist der Vergleich mit dem Festnetz nichtssagend und unpassend. Der Kunde bucht im Mobilfunk volle Power aber StreamOn ist davon ausgenommen. Den Aufschrei möchte ich im Festnetz erleben, ich buche VDSL aber 4K darf ich damit nicht gucken, da Videos auf 2 Mbit begrenzt würden.

Am Ende hält der Professor nichts dagegen. Hier werden Festnetzanschlüsse und dessen unterschiedlich buchbaren Geschwindigkeiten mit Mobilfunkanschlüssen verglichen. Wie schon gesagt, auch hat niemand etwas dagegen wenn die Anbieter sagen würden, du kannst bei uns 2 Mbit unlimited buchen oder 10 Mbit oder 40 Mbit oder 100 Mbit. Das wäre eine Wahl, denn es würde sich auf den ganzen Datenverkehr auswirken. Dann wäre der Vergleich richtig und passend zu den unterschiedlichen Geschwindigkeiten im Festnetz. Mobil bucht man aber 300 Mbit und mehr aber darf unlimited nur 1,7 Mbit bei z.B. Videos nutzen.

Da diese Gegebenheit im Festnetz nicht gegeben ist, bleibt das Festnetz ein Festnetz und das mobile Internet ein mobiles Internet, welches man nicht vergleichen sollte. Schon gar nicht mit StreamOn.

Der Beitrag auf Teltarif zu diesem Thema ist nichtssagend. Qualitativ ganz unten.

Was für eine abenteuerliche Argumentation hier!

Gerade auch weil die Telekom ja zugegeben hat, dass man dies tun muss, um dass Netz zu stabilisieren. Eigentlich sagt die Telekom nichts anderes als:

Unser Netz ist zu schlecht für unlimited. Allein das die Telekom auf Grund der Kritik der Netzagentur ja mittlerweile Ihre Stellungnahme abgegeben hat und diese veröffentlicht ist, zeigt dies deutlich das die Telekom genau das zugibt. Das Netz ist zu schlecht.

Aber ein schlechtes Netz ist kein Grund für eine Bevorzugung von Datenpaketen. Daher ist dieser Beitrag auf Teltarif schon qualitativ nichtssagend und die Argumentation des Professors auch noch falsch. Denn seine Argumente passen nicht mal annähernd zu der Stellungnahme der Telekom.

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[1] namevergeben antwortet auf Mister79
31.01.2018 14:00
Danke!
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[1.1] Mister79 antwortet auf namevergeben
31.01.2018 18:55

einmal geändert am 31.01.2018 18:59
Benutzer namevergeben schrieb:
Danke!

Tja sorry aber es ist doch so. Der Professor erklärt warum die Kritik an StreamOn eigentlich durch die Kritiker nicht gegeben ist. Vergleicht dies mit dem Festnetz und unterschlägt mal eben, dass die Unterschiede zum ADSL/VDSL ganz andere sind.

Die Kritik ging nie in die Richtung dass man im Festnetz unterschiedliche Geschwindigkeiten buchen kann. Das wurde niemals in Verbindung mit StreamOn angesprochen. Viel mehr aber, dass man dieses Angebot nicht auf die mobilen Internetanschlüsse übernimmt und dafür StreamOn fallen lässt.

Daher ist der Vergleich falsch. Dieser geht voll und ganz an die Kritik zum Produkt vorbei. Zusätzlich gibt es im Festnetz keine Drossel bei bestimmten Diensten. Man möge mir den Tarif zeigen. Wie um Himmels Willen, möchte man jetzt sagen, dass man im Festnetz unterschiedliche Geschwindigkeiten buchen kann und genau darum die Kritik zum StreamOn mit der Drossel auf 1,7Mbit i.O sind? Allein das die Gegebenheiten ganz andere sind.

Hätte die Telekom angeboten:

2 Mbit unlimited (keiner würde was sagen)
6 Mbit unlimited (keiner, keiner würde Kritik äußern)!

Das Problem ist doch viel mehr das selbst der Testsieger diese Bandbreiten nicht halten kann. Genau so gibt es die Telekom an die Netzagentur weiter. Die Hoffnung liegt darin das aus diesem Umstand die Netzagentur einknickt und es durchwinkt. Das hätte ich von einem Professor erwartet, genau das.

Die Argumentation müsste also ganz anders lauten. Eventuell wie folgt und ich schneide mir das in 5 Minuten aus den Rippen:

Die letzte Meile gibt die Qualität der Anschlüsse vor. Hier kommt es auf Grund der sich ergebneden Bandbreiten zu unterschiedlichen Qualiäten, gerade bei Streams. StreamOn nimmt sich als ein Shared Medium dieser Sache an und garantiert dem Kunden durch die Festlegung der StreamOn Dienste auf 1,7 Mbit eine gleichbleibende Qualität usw.

Da könnte man die Kurve zum bevorzugen von Datenpakten schlagen. Wäre zwar am Ende noch fragwürdig, denn ein schlechtes Netz gibt nicht die Erlaubnis zum bevorzugen der Daten oder bestimmter Daten.

Am Ende bleibt das die Telekom von den drei schlechten Anbietern in Deutschland (wenn wir das mal mit dem Ausland vergleichen) noch der Beste ist. Dies zeigt ja auch der Connect Test. Aber scheinbar ist die Telekom nicht so gut, um so ein Produkt wie unlimited im Netz zu verkraften. Am Ende bleibt meine Aussage, alle drei haben den Ausbau in Deutschland massiv verpennt und 5G hängt denen schon im Nacken. Vom Festnetz wollen wir da gar nicht reden.

Zusätzlich und ich hatte es ja schon erwähnt, sagt die Telekom der Netzagentur nichts anders. Drückt es aber so aus:

...davon ausgegangen werden kann, dass diese Übertragungsrate auch tatsächlich im Mobilfunknetz der Betroffenen zur Verfügung steht, ohne die wahrnehmbare Bildqualität zu beeinflussen

Wie also im Himmels Willen kann man mit der Veröffentlichung der Stellungnahme, welche noch genau in die Kerbe der Kritiker schlägt, so einen Text verzapfen, in dem etwas von unterschiedlichen Bandbreiten im Festnetz steht? Schon gar wenn unterschiedliche Bandbreiten eigentlich von den Kritikern schon immer gefordert wurden. Also die Tarife nicht nach Volumen, sonern nach Bandbreite

2 Mbit
4 Mbit usw und der Preis sich wie im Festnetz an die maximale BIS zu anlehnt, dafür aber unlimited.

Man schlägt also die Kurve von unterschiedlichen Geschwindigkeiten im Festnetz zur Bevorzugung von Daten, mit einer maximalen von 1,7 Mbit und hängt einfach ein anderes Fazit dahinter, welches noch nicht mal annähernd dem entspricht, was die Telekom der Netzagentur gegenüber eingesteht.

Mal ganz ehrlich, da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Nur damit wir uns nicht missverstehen. Ich habe durchaus Respekt vor dem Professor und schätze sein sicherlich hohes Wissen, welches im Telekommunikationsbereich sicher weit aus größer ist als meins. Daher geht es rein um das versuchte schönreden der Tatsachen zu StreamOn. Gerade auch weil die Telekom nahe zu zeitgleich zugibt was die Kritiker vorwerfen.

Ich hoffe das ich in anderen Artikeln noch Beiträge von diesem Herrn lesen darf und werde. Hier geht es lediglich um StreamOn und das ich diesem Artikel gar nicht zustimmen kann.

Am Ende muss ich das auch nicht und Ihr müsst mir nicht zustimmen. Daher, erneut, ich habe durchaus Respekt vor diesem Mann und seinem Titel. Den kriegt man nämlich nicht geschenkt und somit absoluten Respekt.
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[1.1.1] namevergeben antwortet auf Mister79
31.01.2018 20:32
@Mister79, stimme Dir in allem zu.

Beim Festnetz ist es so, dass die ISPs davon träumen (sorry, der musste sein), dass Sie 16, 25, 50, 100MBit/s per Kupfer anbieten. Da kommt aber bei vielen Kunden nicht das an, was drauf steht..... Im Vertrag heißt das dann "bis zu 16MBit/s".... Krume Nummer, für jemanden, der eben nicht die bestellte Leistung erhällt.

Bei Kabel ist es ähnlich - das ist aber ein shared Medium, also alle Kunden, die an einem Stern-Verteiler dran hängen "teilen" sich die Anbindung des Segmentes. Ist die zu gering (oder der Stern zu gross --> hoffe das liesst mal ein Techniker ;)) haben alle Kunden das Problem, dass das "Internet langsam wird". Die Pings gehen hoch, Pakete werden verworfen, Websites müssen per reload neu angestubbst werden, etc.
Diese Kunden erhalten auch nicht immer ihre 400MBit/s, die sie evtl. gebucht haben.

ABER: Und jetzt kommts: Ein Kunde kann sich mit einem langsameren / langsamen Anschluss arrangieren. Er kann z.B. Filme nachts laden oder am Tablet rrs-feeds und co. nutzen (z.B. am Tablet - das zieht weniger Strom als der PC) und diese Daten eben zu Zeiten laden, wo er nicht daheim ist. Wenn er dann am nächsten Tag was kucken will, schaut er das von gestern. So kann man auch mit ner langsamen Leitung HD sehen!

So, wie man sagt, wurde doch früher genau so Donkey und Co. genutzt....

Das Limit bestimmt der eigene Anschluss, an dem der Kunde meisst nix ändern kann - und ggf. der Server von dem man läd.

Im Handynetz möchte die Telekom nun aber den Traffic gering halten und "mogelt" - will heissen, sie dreht an verschiedenen Stellschrauben:
1. Das incl. Volumen zum Vertrag bleibt gering - der Kunde kann also im Ausland keine Daten laden wie er will .... diese bösen Kunden, die im Urlaub Youtuben, etc. Hey, ich fahre weg um was zu erleben - nicht zum Youtuben.....
2. Ganz besonders aufbereitete Streams sind zugelassen - 1,7MBit/s pro Stream. Dazu muss sich der Anbieter am anderen Ende verpflichten.
3. Jeder Anbieter kann sich anmelden, wenn er bereit ist, pauschal die Vertragsstrafe von 50.000€ zu akzeptieren. Ich würde ja gern meine NAS bei StreamON anmelden, aber eben NUR für mich! Und genau das will die DTAG ja nicht. Kein "freies" Internet sondern nur "vorgekautes", "runtergerechnetes", "schlecht aussehendes" Videomaterial.
Jeder weiss, dass ein Natur- oder Tiervideo einfach schöner rüber kommt, als runter gerechnet. Und das soll ich akzeptieren?


Das was die Telekom nicht will ist:
entweder das Datenvolumen einfach erhöhen und mehr als 4, 6 GB anbieten.... sie macht das ja aktuell eh schon - nur eben so, dass der Kunde keine Auswahl hat. Ich muss den Stream nutzen, der mir "erlaubt" wird, da sonst 1,5GB pro Stunde (720p) zusammenkommen. Das somit sind nach 3 Stunden Video im Monat nix mehr möglich. Keine Mails, keine Websites, etc. Man muss als Kunde die "guten" Anbieter nutzen - oder nach 3 Stunden ist das Handy für den Rest des Monats "tod".

Über den Masten der Telekom gehen aber bei einigen Usern sicher mehr als 20GB für Youtube und Co., durch die Nutzung von StreamON. Wer auf den Weg in die Arbeit mit der Bahn unterwegs ist und Musik oder Videos streamt, der schafft das sicherlich (habe keine Erfahrungswerte).


Warum darf der Kunde dann nicht andere Vertäge auch haben:
1. mehr Datenvolumen um selbstbestimmt das Netz zu nutzen und das zu konsumieren, was mir schmeckt?
2. warum nicht eine fixe Bandbreite, diese aber mit einem hohen Datenvolumen? Gibt es in anderen Ländern ja auch. Da sind die "billigen" Anbieter eben 3G und 2MBit/s und 20GB und die teuren dann 50MBiit/s und ohne Limit.

Das was die Telekom hier versucht ist unanständig!

Wenn eine Strasse in einem schlechten Zustand ist, dann muss sie erneuert werden. Wenn das Netz mehr Traffic nicht aushält, muss es erweitert werden. Bei der kaputten Strasse macht es keinen Sinn möglichst viele Fahrzeuge "anzulocklen" diese zu befahren..... davon wird sie nicht besser.
Aber das scheint die Telekom vor zu haben; viele Leute sollen das Netz mehr nutzen ----- aber nur das, was die Telekom haben will?!?! Warum?
Baut aus - Ihr stellt das Netz - der Kunde konsumiert, was er für richtig hält. Und dass Anbieter wie Youtube viel Traffic erzeugen ist mir schon klar - nur dann setzt die Durchleitegebühren für Traffic hoch.

Was jetzt geschieht ist, dass teilweise Traffic gratis durchgeschleift wird - aber anderer Traffic dem Kunden in Rechnung gestellt wird.

Und in ein paar Jahren steht die Telekom dann bei beiden Partnern auf der Matte und verlangt Wegezoll - bei Youtube und Co. fürs einbringen in das Telekomnetz, und beim Kunden für die unterschiedlichen Packerl, die man bucht. Kuckt mal bei Vodafone nach - da stehen heute schon die Durchleitekosten für einzelne Bereiche dran.... für mich überhaupt nicht attraktiv.

Dann zahlt man in 4 Jahren eben 40€ für MagentaM mit 4GB und dann kann man eben Video oder Messenger dazu buchen für x€. Somit wird es also sicher teurer.....

Da will die Telekom hin - das verstehe ich schon ..... wir Kunden sind ja auch nicht "auf der Nudelsuppen dahergeschwommen" - aber ein "vorausgewähltes" "sanktioniertes" Netz - will das wirklich jemand?
Also Hartz4-Kollegen finden das evtl. gut. Immer und überall Quatsch kucken. Oder Trucker, die nach den 8h Fahrt Ruhe machen müssen. (Das soll nicht diskriminieren ohne Trucker keine Päckchen, etc - denke Dir ein eigenes Beispiel) Aber der "normale" Bürger, der doch immer wählen kann, was er will (Aldi oder REWE, Audi oder Kia, Burger oder Pommes, Berge oder Meer, etc) will der wirklich ein so beschnittenes T-Online Inselfeeling?
Was, wenn ein neues Messaging-Tool raus kommt - wird keiner Nutzen, da ja nicht im Vertrag gratis. Der neue aber tolle Videodienst mit den Videos, die eben nicht bei Youtube hochgeladen werden.... da kommt man dann nicht mehr dran, da ja nicht im Vertrag inclusive.

Liebe Telekom: Ihr seid mir etwas fremd ....

Andy