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Inhalt leider mangelhaft und schlecht nacherzählt...


14.12.2017 10:08 - Gestartet von DL7FOS
"Möglichst verlustfrei soll die Konvertierung vom analogen Ausgangsmaterial hin zum digitalen Signal über den Aqstic AQR1000 erfolgen."

Musikdaten in einem Smartphone liegen grundsätzlich digital vor, der Autor widerspricht sich im Folgenden, als dass er einen Digital zu Analog-Wandler (DAC) als solchen richtig beschreibt. Leider ist der mangelnde Sachverstand vermutlich ebenfalls ursächlich dafür, die wirklichen Probleme nicht aufzuzeigen. Dabei ist allerdings richtig, dass ein Zubehörteil, vor Allem wegen der Zugentlastung (ich habe in meinem Lieben noch nie gleichzeitig ein Smartphone geladen und dabei zwingend Musik hören müssen) tatsächlich problematisch ist. Die Hebelwirkung ist das viel größere Problem.

Auch hat kein wirklich audiophiler Musikgenießer je einen Kopfhöreranschluss alternativ in Zeiten verwendet, als dies aufgrund hochauflösender Musikspieler nicht mehr erforderlich wurde. Der Grund ist, wie auch bei PC-Soundkarten, die Verkapselung der Bauteile, die einher mit Störungen und der mangelnden Fähigkeit gehen, einen leistungshungrigen Kopfhörer überhaupt antreiben zu können. So waren Klinkenbuchsen in Smartphones primär für die Headset-Nutzung konzipiert, nicht aber für hochwertigen Musikgenuss (Ausnahme LG V10), Gleiches gilt auch für Bluetooth. Bei aptX HD muss man sehen, prinzipiell aber taugt weder die Kopfhörerbuchse, noch Bluetooth, für eine wirklich hochwertige Musikwiedergabe aufgrund bereits beschriebener Artefakte und der bei Bluetooth beschränkten Bandbreite von maximal 352 Kbit/s. Das bedeutet, dass selbst mit aptX keine hochauflösenden Musikdaten übertragen werden, diese bewegen sich also etwas besser als MP3-Niveau.

Was man wissen muss ist, dass ein angeschlossener DAC zunächst die nativen Digitalsignale, wie eine externe Soundkarte auch, in analog hörbare Schwingungen umwandelt. Ob er intern mit 32 Bit bei 384 KHz abtastet, was heutzutage ein üblicher Wert ist, spielt dabei keine Rolle. Denn er beschränkt sich auf die Auflösung des Betriebssystem, kann allerdings über einen internen SRC die Daten hochrechnen (weichzeichnen), was zumindest einen theoretischen Klangvorteil bringt. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang der Hinweis, dass zu einer sinnvollen Nutzung zwingend hochauflösende Musikdaten (kein MP3 oder gewöhnliches Streaming), eine passende App, die den DAC überhaupt richtig ansteuert und ein entsprechend hochwertiger Kopfhörer nötig ist, um überhaupt etwas von der Qualität erahnen zu können. Im Gegenteil führen solch präzise Werkzeuge sogar dazu, dass komprimierte Musik hörbar schlechter klingt, weil Artefakte aufgrund präziserer Filter besser herausgestellt werden. Hier kommt dann auch der Vorteil von Bluetooth ins Spiel, neben der einfacheren Usability ist es auch die Weichzeichnung, so dass modern komprimierte Musik sogar gefühlt besser klingt. Genau hier will der audiophile Musikfreund nicht hin, neutrale Abbildung ohne störende Klangverfärbung (Bose), sondern die Musik in Reinkultur, wie sie im Studio abgehört wird. Das kann so ein Adapter bieten, sofern auch die nachgeschalteten Operationsverstärker die Qualität aufweisen. Offenbar kommt bei den Angaben ein Sabre DAC zum Einsatz, der auch die DSD-Wiedergabe beherrscht.

Und hier sind wir beim nächsten Problem DSD64 hat mit einem Bit eine hohe Abtastfrequenz von 2,8224 MHz, so dass keine Filterstufen zum Einsatz kommen müssen, wie es bei Linear-PCM der Fall ist. Allerdings ist das der Anfang, 5,6448 MHz (DSD128) und mehr (DSD256) erlauben noch wesentlich höhere Abtastungen. Aus meiner Sicht ist zwar alles über 24 Bit bei 96 KHz (Ausnahme DSD) am Limit von dem, was wir überhaupt wahrnehmen können, aber DSD lässt sich nativ mit Android gar nicht abspielen. Entweder via DoP (DSD over PCM) oder mit nativen Treibern, die allerdings auch in den Smartphones eingebettet sein müssen. Ansonsten bleibt es bei obigem Szenario und man muss auf den PC oder Mac ausweichen, aufgrund flexiblerer Strukturen. So verstehe ich auch nicht, dass man gerade bei sündhaft (zu) teuren High Res Playern sogar auf Android setzt und auf Technik, die selbst ein Unterklasse-Smartphone unterschreitet.

Neu ist das alles übrigens nicht. Unter muc89.de kann man für 40 Euro einen USB Audio Class 1.0 kompatiblen Wandler bekommen, der mit 48 KHz abtastet, der holt schon eine Menge mehr heraus und wird via Kabel verbunden. Beyerdynamic bietet mit dem Impacto Essential auch eine Lösung mit USB-C an, die allerdings deutlich bessere Messdaten liefert und die hauseigenen Tesla-Kopfhörer antreiben kann. Funktioniert in der Praxis übrigens exzellent, richtige Ansteuerung und Clock des DAC vorausgesetzt. Apple-Nutzer haben es schwerer, im Musikerbereich findet sich mit dem PlugKey von Korg ein kleines, handliches Lightning-Modul mit richtig Dampf am Kopfhörerausgang, der auch eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Kopfhöreranschluss am iPad und iPhone bietet. Auch das wird man nur hören, wenn man sich intensiv mit organischer Musik auseinandersetzt.
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[1] xlr8t0r antwortet auf DL7FOS
15.12.2017 17:53
danke f.d. beitrag
http://www.muc89.de/ -> 403 Forbidden error
Impacto Essential hat gering schlechtere Werte als Aqstic AQR1000 und ist ohne adapter erstmal nur für Kopfhörer von beyerdynamic gedacht.
so schlecht fand ich den bericht nun nicht. ist nunmal kein high end magazin hier ;-)
gut zu wissen, dass sich was tut in puncto hi res audio aus dem fon.
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[1.1] DL7FOS antwortet auf xlr8t0r
15.12.2017 18:04
Benutzer xlr8t0r schrieb:
danke f.d. beitrag

Stimmt, richtig ist www.muc89.com.

Impacto Essential hat gering schlechtere Werte als Aqstic

Man darf nie den Fehler machen, den Nachkommastellen zu glauben. Das ist auch ein psychoakustisches Phänomen, dass viele anhand von Messkurven plötzlich Dinge besser hören. Es reicht 1% der Lautstärkeveränderung oder Anpassung im Pegel, dass manche ein komplett anderes Klangbild empfinden. Der Impacto Essential schlägt subjektiv so ziemlich alles, was ich hier im Hause habe, weil der Adapter optimal auf die zugehörigen Kopfhörer abgestimmt ist. Zudem ist beim Sabre S9018 Pro II im Prinzip alles identisch, wenn DACs diesen Chip einsetzen. Die Frage ist nur, welche Operationsverstärker nachgeschaltet sind und wie letztendlich der Kopfhörer verdrahtet ist. Hier punktet der IMpacto Essential schon mal dadurch, dass das Kabel sauber im Gerät verlötet ist und womöglich der Kopfhörer dadurch symmetrisch angeschlossen ist. Genau rausfinden konnte ich das jedoch nicht und zerlegen wollte ich ihn auch nicht.

so schlecht fand ich den bericht nun nicht. ist nunmal kein high end magazin hier ;-)

Ich schreibe selbst professionell für einige Magazine und halte es für sehr wichtig, dass man schon journalistisch sauber arbeiten sollte. Wenn man etwas nicht versteht, lässt man es besser weg, siehe den Teil bezüglich der DSD-Wiedergabe. Ob High Res am Smartphone die bessere Lösung ist, weiß ich nicht. Ich halte nur Android vom Aufbau des Systems und der Fragmentierung für recht ungeeignet. Klar, das ist Windows auch, schlussendlich auch MacOS. Aber ein PC kann Daten und vor Allem Schnittstellen wesentlich besser und potenter ansteuern, da hier weniger Limittierungen vorliegen. Wenn ich mir einen dedizierten Player kaufen würde, kommen für mich alle Geräte mit Billig-Smartphones im Kern und alten, umgefrickelten Android-Versionen nicht in Frage. Dann kann man wirklich gleich ein Smartphone kaufen. ;)

nd potenter ansteuern. Mal ein Beispiel, es ist an iOS-Geräten nicht möglich, VoiceOver einen eigenen Audiokanal zuzuweisen. Erst seit iOS 9 ist es überhaupt möglich, Mittels CoreAudio überhaupt
gut zu wissen, dass sich was tut in puncto hi res audio aus dem
fon.
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[1.2] DL7FOS antwortet auf xlr8t0r
15.12.2017 18:16
Benutzer xlr8t0r schrieb:
danke f.d. beitrag
http://www.muc89.de/ -> 403 Forbidden error

Danke, das ist natürlich falsch, www.muc89.com ist richtig. Oder mal nach HiFiMe DIY suchen.

Impacto Essential hat gering schlechtere Werte als Aqstic AQR1000 und ist ohne adapter erstmal nur für Kopfhörer von beyerdynamic gedacht.

Man darf nie den Fehler machen und auf Messdaten gucken. Ich behaupte, dass bei 90% der von denen, die sich selbst ein gutes Gehör bescheinigen, genau diese psychosomatisch wirken. Kenne ich vonr mir selbst, so naiv war ich vor 20 bis 25 Jahren auch noch. Aber ich habe gelernt, meinen Ohren zu vertrauen und Trotz einiger hochwertiger DACs im Hause ist der IMpacto Essential das klanglich beste, was ich aktuell mir bzw. den Kopfhörern antun kann. Klar, sind nur für drei Modelle nutzbar, es gibt aber einen massiven Vorteil: Die Übergangswiderstände. Es gibt keinen Klinkenanschluss, die Kabel sind fest verdrahtet, vermutlich sogar symmetrisch. Und das gibt aufgrund der doch sehr guten Trennschärfe eine gute Kanaltrennung und weite Bühne. Wenn ich dann einen besseren Wandler einer schlechten 3,5mm Klinkenbuchse mit internen Verwirbelungen aufgrund gleichem Masseleiter der Kanäle nehme, nützen die theoretischen Messwerte nicht viel. Wenn man ohnehin direkt am DAC-Chip misst, sind die eh alle gleich, ein Sabre 9018 Pro II klingt immer gleich, egal in welchem DAC er steckt. Ist eher die Frage, was ist diesem nachgeschaltet. HiResFi beispielsweise legt die Ausgänge des DAC direkt an die Kopfhörerbuchse, das ist natürlich nichts für hochohmige Hörer, aber für mobile reicht das allemal und geht sogar schön laut.

so schlecht fand ich den bericht nun nicht. ist nunmal kein high end magazin hier ;-)

Eben, daher sollte man schon journalistisch sauber arbeiten und einfach so Dinge wie DSD weglassen, wenn man dieswe zum Einen nicht erklären kann, zum Anderen die Zielgruppe gar nichts damit anfangen kann. Die meisten Leser dürften sich fragen, ob Spotify und MP3-Files damit besser klingen, was sicher aufgrund der Präzision nicht unbedingt der Fall sein muss.

gut zu wissen, dass sich was tut in puncto hi res audio aus dem fon.

Das ist ja nicht neu, das LG V10 hatte auch einen Sabre-DAC und wurde Anfang 2016 veröffentlicht. Bekam wohl auch gute Noten, sofern man weiß, mit diesem DAC umzugehen natürlich.

Android ist übrigens aufgrund der Geräteansteuerung und Fragmentierung nicht das System meiner Wahl. Ich finde es sogar eine Unverschämtheit, dass die sündhaft teuren Player mit billiger Smartphone-Technik bestückt sind, das sieht man nicht nur am Display, sondern auch der CPU. Mir sind da explizit angepasste Betriebssysteme, gerne mit Linux-Kern, wesentlich lieber. Klar, Windows und MacOS sind auch fragmentiert, können aber Geräte flexibler ansteuern und sind aufgrund der Bridges etwas potenter. Bis vor einigen Jahren war es unter Android ja nicht mal möglich, Audiogeräte überhaupt anzusteuern, gleiches bei iOS; siehe CoreAudio. Bei DSD ist auch wichtig drauf zu achten, ob der DAC DSD-Files nativ wiedergeben kann oder diese intern ins PCM-Format konvertiert werden. Korg AudioGate verfährt so, auch wenn man den DAC der iOS-Geräte schon maximal möglich anspricht.

Am Ende des Tages ist aber stets wichtig, wie zufrieden der Zuhörer ist und ob die eigenen Ansprüche zufrieden gestellt werden. Und das kann durchaus auch der interne Klinkenanschluss sein und das ist auch vollkommen okay.