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Smart Home Basic auch mit Speedport Smart nutzbar


12.10.2017 12:09 - Gestartet von DL7FOS
Wunderbar, dachte ich mir und buchte den Dienst. Den Speedport Smart nutze ich und die Software wird nach der Aktivierung automatisch installiert, ein Smart-Home-Gerät habe ich nicht. Warum? - Die Frage ist ebenso simpel wie die dargestellten Anwendungsszenarien: Kosten-Nutzen-Faktor. Was bringt es mir, wenn ich selbst mobil den Lichtschalter bedienen kann, von stetig gleichen Situationen nichts halte und außerdem keine tausende Euros in eine Technologie investieren will, dessen Zukunftssicherheit nicht vertraglich garantiert wird? HomeMatic, Zig Bee, alles Standards, die man nutzen kann - heute. Und was ist morgen oder übermorgen? Wenn ich ein Haus mit 10 Fenstern mit Kontakten ausstatte, sind das 400 Euro. Bei Heizkörpern nochmals 400 Euro, dazu kommt Sirene, Kamera, Aktoren und Schalter, Glühlampen und der verbundene Energieverbrauch durch Batteriewechsel oder Standby der Geräte.

Eine herkömmliche LED-Glühlampe ist für 5, statt 25 Euro zu haben, kann vielleicht nicht kühl oder warm auf Zuruf leuchten, macht aber Licht. Und hier mag der Spruch, früher brauchte man das auch noch nicht, fast antiquiert erscheinen. Wahr ist er aber dennoch und ich stelle zunehmend fest, dass moderne Technik vom Nutzwert aus meiner Sicht immer weniger an Zugewinn bringt. Vielleicht liegt meine Einstellung auch daran, dass ich bereits vor über 15 Jahren Spezialanwendungen für behinderte Menschen mit Sprachsteuerung und Touchscreen getestet habe, die nichts anderes machen, bis auf eine Sache: Alles auf Fremdservern abzuspeichern, die alles protokollieren und auf Ewig nachvollziehbar machen. Da freut sich die Werbeindustrie, sind so doch noch viel einfacher die Gewohnheiten der Nutzer ablesbar. Wer viel hiezt, könnte sich also an Wollsocken erfreuen und wer es kühler mag, ist ein Kandidat für den smarten Ventilator im Sommer. Gerade in der heutigen Zeit ergibt es für mich keinen Sinn, das Licht über einen Server irgendwo auf der Welt einzuschalten, was ein drahtgebundener Schalter auch ohne Internet erledigt. Klar weiß ich, dass das jetzt etwas weit hergeholt ist, Bluetooth als Alternative geht lokal ja auch. Und trotzdem müssen alle Aktionen, um sie in der App darstellen zu können, fernab meines smarten Zuhauses abgespeichert werden und ich muss vertrauen, dass der Dienstanbieter kein Schindluder damit treibt. Dass es anders gehen kann, zeigt aktuell Roombar mit dem Ansinnen, erhobene Daten zu verkaufen. Das kann man sicher skeptisch sehen oder gutheißen, ich bin jedenfalls kein Datenschutzfanatiker. Und dennoch gibt es Dinge, die ich aus guten Gründen vermeiden möchte.

Sorry, liebe Industrie, es ist ja nicht so, dass ich den Echo nie hier gehabt hätte oder niemals mit smarten Leuchten in Berührung kam. Nur bei einer geerdeten Einstellung schafft Ihr es derzeit nicht, mich von der absoluten Notwendigkeit zu überzeugen, im Gegenteil. Die smarten Leuchten erinnern mich an die Open-Close-Taste an der CD-Player-Fernbedienung, die Anfang der 90er auch von vielen Firmen als absolutes Highlight präsentiert wurde. Auch damals schon hat sich mir der Sinn dieser Funktion nicht erschlossen. Wer weiß, wenn sich der Wald der unübersichtlichen Dienste gelichtet hat und wie in vielen Fällen (Social Networking, Music und Video Streaming, Mobile Services und mobile Betriebssysteme) nur noch zwei bis drei Anbieter übrig sind, dann werde ich mir das nochmal überlegen. Aktuell ist - mit der Deutschen Telekom eingeschlossen - kein Anbieter dabei, dem ich eine langfristige Prognose zusprechen würde. Klar könnte ich auch auf offene Standards setzen und mir selbst etwas basteln. Dazu habe ich aber weder Zeit, noch Lust.