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Skepsis überwiegt


05.04.2014 10:24 - Gestartet von Alexander-Kraus
Bei mir, muss ich ehrlich sagen, überwiegt die Skepsis, ob wir danach (wenn wir nur noch 3 Netzbetreiber in D haben), wirklich weiterhin einen so hart geführten Preiskampf um die Kunden haben, wie bisher.

Mehr bezalen, für die gleiche Leistung will Niemand, aber genau das wird passieren.

Sicherlich ist e+ bisher der Netzbetreiber gewesen, der "erstmal die Anderen hat machen lassen", wenn es um neue Technologien geht, und hat dann, als die technik von den Ausrüstern billiger zu haben war, das Feld "von hinten aufgerollt". - Damit kann man auch Kunden gewinnen und halten, wenn die Preise dazu stimmen. - Wem das Geld egal ist, der geht halt woanders hin, und bekommt eben früher mehr Leistung als bei den "E-Netzlern".... - Wobei auch ich weiß, dass das D- Und das E Netz mit dem heutigen Ausbau von UMTS und LTE gar nichts mehr zutun haben.....

Änern kann ich die Entscheidung der Behörde nicht, aber wie gesagt, ich habe bei einer Fusion der beiden Anbieter kein gutes Gefühl.
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[1] IMHO antwortet auf Alexander-Kraus
20.05.2014 10:25
Benutzer Alexander-Kraus schrieb:

Sicherlich ist e+ bisher der Netzbetreiber gewesen, der "erstmal die Anderen hat machen lassen", wenn es um neue Technologien geht, und hat dann, als die technik von den Ausrüstern billiger zu haben war,

Das halte ich für ein Ammenmärchen. Ich habe damals alle Statements von Herrn Dirks gelesen und erinnere mich selbst daran. Dennoch: E+plus hat besonders viel dadurch gespart, dass sie auf dem Land gar nicht vertreten waren. Die haben in Regionen, in denen sie ihre Masten kaum auslasten können, einfach nicht investiert. (Dazu hat das Management etwas vom Smart-Follower erzählt).

Dies führte in einer Zeit der Mobilfunk-Telefonie mit Mono-SIM-Handys dazu, dass die Eplus-Kunden bis nach dem Funkloch gewartet haben. Die betriebenen Zellen hatten dann ausgezeichnete Auslastungszahlen.
Durch den Wechsel des Umsatzschwerpunktes auf IP-Access geht aber dieses Modell der Kundenbindung verloren. Man kauft sich für das Ausland ein Dual-Sim-Smartphone und stellt im Inland fest, dass die Konkurrenz bessere IP-Leistungen anbietet und schon steigt die Bereitschaft zur Abwanderung.
Eplus hat dann angefangen in den Städten die Kapazität auszubauen DC-HSPA+ und O2 hat auf Krawall eine LTE800-Lizenz erworben. Ich glaube da haben beide E-Netze in verschiedene Richtungen gezogen. E+ versuchte in den Großstädten zu den Lastspitzen benutzbar zu bleiben, während O2 sich auf die Versorgungsfläche (für LTE-Kunden!) konzentrierte.
Man hörte viel darüber das E+ in Berlin bessere Downloadraten zu den Hauptzeiten hat als O2. Umgekehrt habe ich nichts mehr von O2-Funklöchern auf dem platten Land gehört. Aber letztlich kamen beide Bewegungen zu langsam und zu spät.

... (wenn wir nur noch 3 Netzbetreiber in D haben), .... Mehr bezalen, für die gleiche Leistung will Niemand, aber genau das wird passieren.

Mobilfunk hat mengenbezogen eine boomende IP-Datennachfrage. "dieselbe Leistung" vom Netzbetreiber würde ergeben, dass die Netze verstopfen. Wird es aber so, dass ausgebaut wird, muss man honorieren, dass wir auf neuen Frequenzen surfen und neu-errichtete Kapazitäten benutzen, damit die verfügbare Kapazität pro Individuum gleich bleibt. Es sind halt mehr nachfragende Smartphones als bisher. Deshalb wird es teurer, egal ob mit drei oder mit vier Netzbetreibern. Wenn die Preise pro Voice-Minute und der SMS-Gesamtumsatz fallen (durch Voiber und Whatsapp) werden wir mehr pro kByte zahlen müssen.
Wenn wir weniger beim Roaming verschenken, werden wir mehr im Inland bezahlen müssen.
Ich bin überzeugt, dass die Voice-Minute nie mehr teuer als 9ctpm bzw. 11/3ctpm werden wird.
Aber eventuell werden die All-in-Pakete um 1€ teurer und das 5GB-Daten-Paket auf 4GB gekürzt werden.
Entweder verstopfte Netze oder Netzausbau. Netzausbau kostet. Netzausbau und billige Preise hat E+ den Hals gekostet. Selbst wenn Herr Dirks es mit einer Beförderung verbinden sollte, der Firma hat es die Eigenständigkeit gekostet.