Benutzer Kai Petzke schrieb:
Das hat nie gestimmt. Wie im Artikel selbst steht, bearbeitet Google en masse Löschanfragen wegen Copyright-Verletzung.
Sicher, das macht dann Google zumeist aufgrund eines richterlichen Beschlusses bzw. DMCA, was ja dort quasi einem solchen ebenbürtig ist.
Auch
Gewaltverherrlichung nimmt Google nach entsprechenden Richterbeschlüssen aus dem Index.
Eben, richterlicher Beschluss.
Bei Kinderporno filtert Google auch proaktiv selber.
Google kann als privates Unternehmen auch entscheiden, keine Wetterseiten mehr zu verlinken. Das wird freiwillig gemacht.
Insbesondere radikale Gruppen fordern ja oft genug, dass man sich an bestimmte Ereignisse nicht oder zumindest nicht richtig erinnert.
Gruppen können fordern, was sie wollen. Sie können Google nicht zwingen. Der Staat schon. Das ist halt der ganz entscheidende Unterschied.
Dass war aber auch vor dem Internet und Google immer eine brandgefährliche Entwicklung. Damit der Holocaust nie vergessen oder umgedeutet wird, steht beispielsweise die Ausschwitz-Lüge in Deutschland unter Strafe.
Die Mondlandung wird also vergessen, weil es Menschen gibt, die darüber kritisch forschen oder sie gar anzweifeln oder als Lüge bezeichnen? Ah ja. Is klar.
Die kann aber ein ausländischer Konzern nicht beseitigen, denn der ist der allererste, der großräumig ausgesperrt wird, wenn er nicht dem neuen offiziellen Leitbild folgt.
Was heißt denn bitte ausgesperrt? Selbst in Diktaturen wie dem Iran sind unerlaubte Seiten problemlos mit entsprechenden technischen Umgehungshilfen erreichbar. Aber OK, ein Diktator kann natürlich letztlich alles befehlen.
DMCA-Löschungen gelten immer schon für ALLE google-Indexes.
Ja, aber da tröstet es mich, das dort wenigstens keine "bösen" Meinungen von betroffen sind, sondern "nur" Copyright-Geschichten.
Viel wichtiger als die "Löschfrage" ist zudem der Ranking-Algorithmus. Per Gerichtsbeschluss kann man vielleicht eine Million Dokumente über Nacht entfernen, per Ranking-Änderung in derselben Zeit aber eine Billion Dokumente faktisch unauffindbar machen.
Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass ein Gericht/Staat direkt in das Ranking von Google eingreifen kann.
Am Ende sitzt Google also am längeren Hebel. Damit dieser nicht zu lang wird, brauchen wir dringend starke Alternativen zu Google!
Google ist ein privates Unternehmen und kann mit seinem Index tun und lassen, was es will. Aber das wird Google nicht tun. Denn es ist auf Kunden angewiesen. Werbebuchungen sind direkt abhängig von den Seitenaufrufen. Enttäuscht Google die Menschen - wodurch auch immer - werden sie sich anderen Suchmaschinen zuwenden (ja, die gibt es). Also diesbezüglich mache ich mir gar keine Sorgen.