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Was ist schnelles Breitband-Internet?


17.12.2013 22:10 - Gestartet von wALTER-EGOn
Man konnte, evtl. vereinzelt kann auch mit knapp über 100 kBit/s angenehm schnell surfen. In den 80ern war es sogar recht einfach.
In den 90ern würde es schwieriger, aber viele Dienste jenseits von HTTP waren stark verbreitet und brauchten keine schnellere Datenübertragung, auf größere Downloads konnte man eh warten, wenn man keine Software für Dummies nutzte.
Im folgenden Jahrzehnt setzte ein falscher Trend (Modeerscheinung) ein Dienste die sonst separate Software erforderten über den Browser in HTTP zu nutzen, die Werbeflut wuchs (das 'einzige' Finanzierungsmodell) und Multimedia und viele viele (zu hoch aufgelöste, mit zu viel Farbtiefe) Bilder verunzierten das Netz. Zum Glück gab es auch 'bessere Software' als von MS, obwohl deren Einfluß wuchs; etwa Opera oder auch mehr Alternativen bei Betriebssystemen.
In diesen Jahrzehnt sieht es noch ganz übel aus: Webbrowser wie 'Chrome und Artgenossen' gelten als 'modern', so ein Quatsch; Wo im verganngenen Jahrzehnt noch viele ,die Bilder verbreiteten, dazugelernt hatten und Farbtiefe und Auflösung (zumindest beim ersten Anblick) reduziert auf sinnvolle Maße. Leider ist das heute eher selten, die Leute sind scheinbar zufrieden, wenn keine WAV- oder BMP-Dateien verwendet werden; Videos auch in HD gibt es im Überfluß überall, nicht nur auf Video- oder Multimediaportalen; Und Werbe- und Spamfilter sind oft überfordert. Von Streaming ganz zu schweigen.
Kein Wunder, wenn ahnungslose Kunden, auch ohne Wunsch nach Anonymität, Datenschutz und Privatsphäre, da nach mehr Geschwindigkeit lechzten.
Politiker, nicht nur das Merkel, leben mehrheitlich weit in der Zeit hinter der Gegenwart hinterherhinkend. Die Debatte zum Mindestlohn in der SPD ist da auch ein gutes Beispiel. (Würden die wenigstens von 2000€/Monat und differenzierter dabei reden, ginge das ja.)

Aber unter uns Praktikern und Experten (, die nicht angehört werden,) reden wir mal Klartext und von annehmbaren Up- und Downlink-Raten ohne Volumenbremse, Aufpreise oder was weiß ich. Bei Nicht-Discount-Preisen, also 9-12 € monatlich (d.h. 108-144€/a) sollte ein günstiges aber faires Angebot beginnen, bei 18-25€/M (jährlich 216-300€) sollten diverse Extras etwa Telefonie-Voll-Flatrate, Serverzugang zu allen Diensten, unbeschränkte Email-Dienste, eigene Website mit Full-Service unlimitiertem Traffic und über 15 GB drin sein. Mehr wäre Wucher oder anders gesagt Zeichen unbegrenzter Habgier.

Ich meine 2014 reichen für den zuvor genannten Preis-Korridor ein Uplink von 1,5 bis 5 MBit/s und ein Downlink von 10 bis 32 MBit/s garantiert mögliche Übertragungsrate, nicht 'bis zu'; und für gehobenere SoHo-, Vereins- oder Privatkunden-Ansprüche 5 bis 100 MBit/s Uplink und 32 bis 400 MBit/s.

Übers Top-Payer-Segment reden wir besser nicht, da sollte besser frei über Leistung und Preis verhandelt werden können, was sich in sogenannten Geschäftskunden-Abteilungen und Filialen/Shops wohl noch nicht herumgesprochen hat.

Um so'was für jeden Bundesbürger, der es auch will, bereitzustellen, wäre IMHO eine Abkehr von der Unternehmenspolitik der Telekom (DTAG) oder besser ihrer staatlichen unterstützten Förderung nötig und statt dessen eine gezielte Förderung von FTTH/FTTB (plus Kupferaderpaaren für Notfalltelefonie/ISDN und Energieversorgung der VoiP-Router) durch Stadtwerken in öffentlicher Hand und Selbsthilfe-Unternehmen genossenschaftlich oder in Bürgerhand. Hätte man das nicht gleich bei der (versuchten) Privatisierung richtiger lösen können, der T-Kom alle Leitungen zu schenken war schlicht naiv und dumm.