Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer krassDigger schrieb:
Eine statische Bandbreitenbegrenzung ist keine Verletzung der Netzneutralität, wenn die Pakete weiterhin unabhängig vom Inhalt gleich behandelt werden,
Bei einer Bandbreitenbeschränkungen auf 1 MBit/s werden pro Sekunde 83 Pakete zu 1500 Byte oder 833 Pakete zu 150 Byte durchgelassen. Also werden die Pakete sehr wohl abhängig vom Inhalt - nämlich konkret abhängig von der im IP-Header verzeichneten Länge des Inhalts - ungleich behandelt.
Falsch
First-in = first-out
d.h. die Datenpakete werden in einem Puffer in der Reihenfolge abgearbeitet in der sie am Netzknoten ankommen und falls zu viele Pakete ankommen dann werden halt so lange welche verworfen, bis der Puffer wieder ein weiteres Paket aufnehmen kann.
Kleine Pakete werden dabei normalerweise nicht bevorzugt, obwohl das sogar Sinn machen würde, denn zB VoIP hat sehr kleine Pakete und von denen möchte man ja möglichst keines verlieren, da sich das auf die Sprachqualität auswirkt.
Dazu kommen dann die TCP Mechanismen (FlowControl) die dafür sorgen, dass TCP/IP Verbindungen selbsttätig dynamisch ihre Geschwindigkeit runter regulieren, wenn Pakete verloren gehen.
Das ganze ist ausserdem völlig unabhängig davon mit welcher Geschwindigkeit eine Leitung läuft und ob diese Geschwindigkeit durch die Synchronisation begrenzt ist oder durch eine Drosselung auf eine vertraglich vereinbarte Geschwindigkeit.
Auch bei einer voll synchronisierten und freigeschalteten 16 Mbit/s Leitung kommen bei einem schnellen Server erst einmal mehr Datenpakete am POP an als die Leitung schafft. Durch die FlowControl stellt sich der Sender dann erst auf eine passende Geschwindigkeit ein.
Manche Kundenseitigen Router können die VoIP Empfangs-Qualität sogar über diesen Mechanismus von der Empfängerseite aus beeinflussen, indem der Router selbst den ankommenden Datenverkehr vor der Übergabe ins LAN noch einmal um zB 10% drosselt (d.h. entsprechend viele Datenpakete verwirft). Dadurch stellen sich dann die TCP/IP Sessions automatisch so ein, dass am Anschluss in Summe nur 90% der möglichen Bandbreite genutzt wird.
Das hat die Auswirkung, dass beim Provider im Leitungs Puffer quasi immer genug Platz für ankommende UDP VoIP Datenpakete ist und diese nicht durch anderen TCP Verkehr verdrängt werden können. Man reserviert sich so quasi selber, ohne Zutun des Providers, Bandbreite für VoIP auf seinem Anschluss.
In Senderichtung priorisiert so ein Router natürlich auch die eigenen VoIP Pakete.
Vorteil:
Bessere VoIP Qualität, wenn die Leitung gerade möglichst voll durch Downloads ausgelastet wird.
Nachteil:
zB 10% der Bandbreite ist nicht für TCP Verkehr nutzbar.
ggf. steuern das intelligente Router aber sogar dynamisch, je nach VoIP Bedarf.