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USA vs. Europa


25.04.2013 12:33 - Gestartet von wolfbln
3x geändert, zuletzt am 25.04.2013 12:53
Beim Telekom-Engagement in den USA klingen im Artikel zwar kritische Töne an, aber sehr verhalten.
Die D. Telekom hat in den letzten Jahren Unsummen in die USA gesteckt, die ihnen im Heimatmarkt fehlen!
Ähnlich hatte einst die Deutsche Post die Einkünfte aus dem Briefporto hierzulande in den gescheiterten Aufbau von DHL in den USA gesteckt.

Die verbotene und dann abgeblasene Fusion mit AT&T hätte Sinn gemacht, die erlaubte Fusion mit MetroPCS ist nur eine miese Notlösung. Gründe:

Wie sieht denn jetzt das "Netz" von t-mobile USA aus:
>Telekom: GSM auf 1900 Mhz (mit etwas Roaming auf 850 Mhz), UMTS 1700/2100 Mhz und neuerdings auch 1900 Mhz.
>MetroPCS: CDMA und LTE

Im 2G Bereich ist GSM mit CDMA völlig inkompatibel, im 3G Bereich ist UMTS mit CDMA völlig inkompatibel. Das iphone kann kein 1700 Mhz UMTS. Das 1900 Mhz-Netz, was dafür eigens aufgebaut wird, ist bislang ein Flickenteppich. Das iphone kann aber CDMA, dann allerdings kein GSM/UMTS.

Erst im Hinblick auf LTE werden beide Technologien GSM/CDMA wieder vereint. Auf diese "Zukunftstechnologie" bezogen macht die Fusion dann wieder Sinn. T-mobile bekommt endlich wichtige LTE-Frequenzen und kann ein 4. oder 5. Netz aufbauen. Ansonsten ein Resultat einer verfehlten Politik, allerdings durch die USA auch reglemetiert.

T-mobile laufen in den USA die Kunden davon, momentan können sie sie nur über den niedrigeren Preis ggü. der Konkurrenz von AT&T, Sprint oder Verizon halten. In den USA ist T-mobile sowas wie E-plus. Dies wird leider noch länger so sein und weiter kosten. Geld, was ihnen dann beim Aufbau von LTE oder Ausbau von UMTS hierzulande fehlt.
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[1] CIA_MAN antwortet auf wolfbln
25.04.2013 15:54
Vielleicht wird ja auch eine Umverteilung der Frequenzen + Techniken durch den Zusammenschluss möglich?!

Glaube nicht, dass die das so lassen... ;)
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[1.1] wolfbln antwortet auf CIA_MAN
25.04.2013 22:55

2x geändert, zuletzt am 25.04.2013 23:11
Benutzer CIA_MAN schrieb:
Glaube nicht, dass die das so lassen... ;)

Da hast du recht!
Das ist nach US-Branchenberichten momentan geplant:
MetroPCS schließt sein CDMA-Netz und die Kunden werden bis 2015 auf GSM von T-mobile zwangsmigriert. Die Frequenzen des CDMA-Netzes braucht T-mobile dringend für den weiteren Ausbau von LTE. (Quelle: http://www.theverge.com/2012/10/3/3449020/tmobile-metropcs-spectrum-transition-2015/in/3214033)

Ca. 9,3 Mio. MetroPCS-Kunden müssten praktisch gratis mit neuen GSM-Handys und Smartphones ausgestattet werden, denn die alten funktioneren ja weiter (nach Entfernung des SIM-Lock) auf Sprint, Verizon, Nextel usw (praktisch allen US-Netzen außer AT&T). Es muss ja verhindert werden, dass die Leute abwandern.

Dann kommt ein weiterer Haken, der kaum bekannt ist: MetroPCS ist fast ausschließlich ein Prepaid-Provider! Kunden gehen zu Prepaid-Provider, weil sie keine langfristigen Verträge wollen. Wie also Kunden mit vorfinanzierten Geräten binden, ohne langfristige Verträge?

Die Rechnung kann nicht aufgehen und die Probleme in den USA für T-mobile fangen erst an. Sie zahlen Milliarden für Frequenzen in sicher sehr lukrativen Großstädten, die sie für LTE brauchen.

Ich hoffe, Kevin Fitchard vom gigaom-Service hat nicht recht, wenn er sagt: "We’ve said it before and we’ll say it again: Combining T-Mobile and MetroPCS two carriers with completely incompatible network technologies defies reason. According to the financial media, the deal is set to happen, but it will be a disaster in the making." (Quelle: http://gigaom.com/2012/10/02/why-a-t-mobile-metropcs-merger-makes-no-sense/)

Hat er recht, wäre das das Ende der Deutschen Telekom nicht nur in den USA.
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[1.1.1] CIA_MAN antwortet auf wolfbln
25.04.2013 23:42
Totgesagte Leben länger ;)

Und die Telekom will ja in den USA weg von den subventionierten Geräten ;-)
Und wer weiß was die in Bonn noch so alles planen?!

Jedenfalls denke ich können die schon mit Technik und klugen Tarifen in den USA Punkten... Abwarten heißt die Devise und LTE als Hoffnungsträger sehen :)
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[1.1.2] RobbieG antwortet auf wolfbln
01.05.2013 19:09
Hallo,

kluge Analyse, aber was hätte German Telekom den machen sollen?

Der Verkauf an AT&T wäre vergleichbar, wie wenn die holländische KPN die komplette E-Plus Gruppe an T-Mobile/Deutsche Telekom verkaufen wollte. Das Kartellamt und die BNetzA bekämen einen Kreislaufkollaps.

Also blieb nur die schwierige Fusion mit Metro PCS.
Das neue Konzept von Herrn Legere wäre auch in Deutschland interessant, aber das trauen sie sich bei uns nicht...