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Ich verstehe O2 irgendwie, auch wenn ich es nicht fair finde


22.10.2012 19:27 - Gestartet von Chris111
Im Juni vergangenen Jahres hat O2 alle Kunden ungefragt auf die neuen Romaingtarife umgestellt. Jeser Kunde, der unter 7 Minuten telefoniert, zahlt kräftig drauf. Damals hat Teltarif groß gewettert, angeblich ist die EU Kommission und die Regulierungsbehörde eingeschaltet worden. Und? Jetzt? Über 1 Jahr später. Nichts ist passiert! Niemand hat O2 gezwungen, dies zurückzunehmen. Nicht einmal Teltarif hat es für nötig erachtet, hier nachzufassen, obwohl man weiter darüber berichten wollte.
Fazit: Man kommt damit durch und die meisten Kunden haben es nicht einmal gemerkt. 90% der Bekannten, die im O2 Netz telefonieren, haben den neuen Romaingtarif und zahlen drauf. Aber sie sind zu faul, bei der Hotline anzurufen und zu widersprechen.

Angesichts dessen kann ich O2 hier voll und ganz verstehen. Warum sollten sie die Kunden auf Ihr Widerspruchsrecht hinweisen, wenn ohnehin fast niemand widerspricht?

Und die absolute Minderheit der quengeligen, korinthenkackerischen und pedantischen Teltarifleser und Journalisten (Mischung aus Selbstkritik und Ironie), die ist absolut vernachlässigbar.

Insbesondere deshalb, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass die wesentlich kritischere Zwangsumstellung beim Roaming, die 100% und nicht nur 1% der Mobilfunkkunden betroffen hat, nach 1 Monat von der Presse, der BNETZA und sogar von Teltarif komplett vergessen wurde. Man möge nur den hier zitierten Artikel lesen. O2 ist damit durchgekommen, warum also nicht wieder machen??!!

https://www.teltarif.de/o2-reise-option-...?...

Bundesnetzagentur hat sich eingeschaltet

So stellte sich die Zwangs-Umstellung
für o2-Kunden am Morgen dar teltarif.de sprach diesbezüglich mit der Bundesnetzagentur, die hierzulande für die korrekte Umsetzung der EU-Roaming-Verordnung zuständig ist und notfalls auch Sanktionen aussprechen kann. Die Regulierungsbehörde teilte uns am Nachmittag mit, man habe mittlerweile Kontakt zu o2 aufgenommen und das Unternehmen zu einer Stellungnahme aufgefordert.

EU-Kommission: Werden den Fall verfolgen
Wir sprachen auch mit dem Büro der zuständigen EU-Kommissarin und -Kommissions-Vizepräsidentin Neelie Kroes und fragten nach der Rechtmäßigkeit einer solchen Umstellungsmaßnahme von Bestandskunden. Sprecherin Linda Cain erklärte klar: "Die EU-Roaming-Verordnung verpflichtet den Netzbetreiber dazu, den 'Euro-Tarif' als Standardtarif anzubieten (Artikel 4 der Roamingverordnung). Die maximalen Preise [dieses Tarifs] gelten für alle Kunden, solange sie sich nicht für ein spezielles Paket des Netzbetreibers entscheiden."

Daneben weist Cain darauf hin, dass Kunden nach der Richtlinie "2002/22/EC" das Recht haben, ihren Vertrag fristlos zu kündigen, wenn der Anbieter die Vertragskonditionen einseitig ändern will. Der Anbieter muss hierüber innerhalb von vier Wochen verpflichtend informieren; Kunden haben im Anschluss die Möglichkeit, vom Vertrag zurückzutreten, wenn sie die Vertragsänderungen nicht akzeptieren.

Im konkreten o2-Fall, schreibt uns Linda Cain, werde die EU-Kommission den Fall (weiter) verfolgen.