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Hauptsache die Kundschaft ausgenommen


17.05.2006 23:24 - Gestartet von Stefan_FR
2x geändert, zuletzt am 17.05.2006 23:27
Die Studie gibt richtig wieder, dass das, was an Inhalten geplant ist, prinzipiell auch in ADSL2+ machbar ist. In Frankreich läuft das wunderbar, hier gibt es heftigsten Wettbewerb, an dem sich auch die lokale Telekom-Tochter beteiligt. Dies alles bei ständig steigender Leistung und sinkenden Preisen. Triple Play ist hier ein alter Hut.

Wie man hier nachlesen kann
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,416727,00.html
bemüht sich die Telekom einträchtig mit den Regierenden um den Aufbau eines neuen Monopoles, zu Lasten von Innovation und auf Kosten des Verbrauchers. Das ist doch wirklich zum kotzen. Die Absicht der Europäischen Kommission dies zu verhindern ist richtig, aber bis das ausgefochten sein wird, wird viel viel Zeit vergehen. Bis zu einem eventuellen Urteil, das natürlich nur "Regulierung" heissen kann, kann man unbehelligt abkassieren. Es bleibt zu hoffen, das es zu heftigsten Bussgeldstrafen kommen wird, aber daran glaube ich ehrlich gesagt nicht.
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[1] CEO antwortet auf Stefan_FR
18.05.2006 00:28
Das ist Unsinn!

ADSL2+ ist wirklich nur für sehr wenige Kunden möglich zu bekommen, ich bekomme hier maximal T-DSL 2000/384 bei 43db Leitungsdämpfung und solche Kunden wie ich gibt es massenweise!

ADSL2+ wäre bei mir also nicht möglich, dafür aber VDSL!
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[1.1] Stefan_FR antwortet auf CEO
18.05.2006 08:04
Benutzer CEO schrieb:
Das ist Unsinn!

ADSL2+ ist wirklich nur für sehr wenige Kunden möglich zu bekommen, ich bekomme hier maximal T-DSL 2000/384 bei 43db Leitungsdämpfung und solche Kunden wie ich gibt es massenweise!

ADSL2+ wäre bei mir also nicht möglich, dafür aber VDSL!

O.K., ich weiss nicht genau wie die Netztopologie der Deutschen Telekom im Detail aussieht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass in Ballungszentren die Nutzer weiter als 4 km vom Verteiler weg wohnen. Auf dem flachen Land mag das ja anders aussehen. Die Ballungszentren waren auch in Frankreich die ersten, die entkoppelt wurden, und wo die alternativen Provider ihre eigenes ADSL2+ Material in die Verteiler einbauten.
Aber selbst in der Provinz wird mittlerweile ordentlich entkoppelt. Im Elsass beispielsweise ist an einem Ort wie Haguenau ADSL2+ zu bekommen (siehe http://adsl.free.fr/degroup/alsac.html).
Diejenigen, die in der Pampa sitzen und sich Hoffnungen auf VDSL machen, die können wahrscheinlich noch lange träumen. Die erste Ausbaustufe des Netzes betrifft ja auch nur die Ballungszentren. Und wenn es später mal um die Provinz geht, wird die liebe Telekom so verfahren, wie sie es bisher mit DSL tut: falls es ihr nicht wirtschaftlich erscheint, gibt's in XY-dorf halt nix.
Da bleibt nur die Hoffnung auf so etwas wie WiMax, damit man mal irgendwann drahtlos technologisch in der Neuzeit landet. Mein Provider hat eine nationale Lizenz, und es sieht so aus, als wenn er damit in Zukunft die Ecken, wo er nicht entkoppeln kann, damit ausstrahlen wird. Wenn ich richtig informiert bin, wird in Deutschland damit in einzelnen STÄDTEN auch damit experimentiert. Das ist dann schön zu wissen, das es bald Orte geben wird, wo man VDSL, ADSL und WiMax haben können wird, und anderswo weiter mit dem Analog-Modem rumhantiert werden muss.

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Telekom nur Monopolinteressen verfolgt und keineswegs die Absicht hat, in Deutschland jedermann preisgünstig einen Breitbandanschluss zur Verfügung zu stellen. Das das ein Wirtschaftsunternehmen so sieht mag normal sein, dass dies politisch unterstützt wird ist bitter. Die französische Politik geht hier in eine andere Richtung. Hier will man in der Tat eine möglichst flächendeckende Breitbandabdeckung - und die wird in einem Marktzustand vollkommener Konkurrenz eher erreicht, als mit einem Monopolisten.
Gruss,
Stefan (15dB Dämpfung, 1300 meter Entfernung Verteiler, 15,6 Mb download, 1 Mb upload)
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[1.1.1] ezc antwortet auf Stefan_FR
18.05.2006 13:31
Benutzer Stefan_FR schrieb:

Richtung. Hier will man in der Tat eine möglichst flächendeckende Breitbandabdeckung - und die wird in einem Marktzustand vollkommener Konkurrenz eher erreicht, als mit einem Monopolisten.

Wie das? Wenn es irgendwo wegen der geringen Besiedlungsdichte unwirtschaftlich ist, Leitungen zu legen o.ä., wieso sollten dann diese Gebiete eher versorgt werden, wenn Konkurrenz da ist?

Ist doch bisher schon so, dass die ländlichen Gebiete von der Konkurrenz nicht profitieren. Im Gegenteil.
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[1.1.1.1] Stefan_FR antwortet auf ezc
18.05.2006 14:25
Benutzer ezc schrieb:
Wie das? Wenn es irgendwo wegen der geringen Besiedlungsdichte unwirtschaftlich ist, Leitungen zu legen o.ä., wieso sollten dann diese Gebiete eher versorgt werden, wenn Konkurrenz da ist?

Ist doch bisher schon so, dass die ländlichen Gebiete von der Konkurrenz nicht profitieren. Im Gegenteil.

Die DSLAMS für ADSL2+ werden weitgehend auf bestehender Infrastruktur installiert, und es müssen eben keine Leitungen neu verlegt werden. Wo das passiert, entscheidet meines Wissens nach in Deutschland die Telekom. In Frankreich darf jeder Marktteilnehmer entscheiden, in welchem Verteilerkasten er SEIN Material installiert. Was für einen teuren Ex-Monopolisten vielleicht unrentabel ist, muss es nicht auch bei einem alternativen Provider sein, die haben eine ganz andere Kostenstruktur.
Das vorhandensein von Konkurrenz hat der französischen Telecom auch ansonsten Beine gemacht, was den zügigen Ausbau von ADSL2+ angeht. Ansonsten hatte man es damit auch nicht sonderlich eilig, auch wenn es technisch möglich war.

Die technischen Restriktionen sind natürlich immer noch da, d.h. wo zu lange Leitung - kein Tripleplay.

Für das neue VDSL Netz müssen neue Leitungen verlegt werden. Das ist teuer, und wird wiederum in erster Linie nur in Ballungsräumen erfolgen. D.h. diejenigen, die heute schon im Genuss von Breitband sind, werden es morgen auch sein, dann halt mit erhöhter Leistung. Plus ein paar weiterer Nutzer in diesen Gegenden, die man aufgrund erhöhter technischer Reichweite jetzt auch gleich mit ins Boot nehmen kann. Das die Telekom ihr VDSL Netz bis in die Nähe von Hintertupfingen vergräbt, halte ich für illusorisch. Es ist aber gerade diese Investition in das meines Erachtens in den meisten Gegenden gar nicht nötige Netz, von der die Telekom die Nicht-Regulierung erwartet.

Alles, was da an Inhalten angeboten wird, ist technisch bereits mit ADSL2+ möglich (siehe das neue Angebot bei Hansenet). Bei mir kann ich mit der gegebenen Leistung in Normalqualität auf mehreren Schirmen gleichzeitig Fernsehprogramme empfangen, mein Provider hat angekündigt, dies demnächst auch in High Definition zu tun.

Um den Grossteil der Bevölkerung breitbandtechnisch zu erreichen, müsste eigentlich das umgekehrte passieren: in Ballungszentren, wo die Leute kurze Leitungen haben, ADSL2+ auf die bestehende Infrastruktur aufsetzen, und auf dem Land das technisch überlegene VDSL installieren, damit man dort trotz höherer Entfernungen auch Breitband nutzen kann. Das wird niemals passieren. Die einzige künftige Hoffnung für Breitband in ländlichen Gebieten ist im Wireless zu sehen. Irgendeine Leitung verbuddeln wird dort keiner mehr.

Kurzum: die Telekom will sich ein Monopol schaffen wo keines nötig wäre, weil es alternative Techniken gibt. Dort, wo man ihr ein Monopol zugestehen könnte, bei der Breitbandversorgung ländlicher Gegenden, wird sie niemals investieren. Auf jeden Fall nicht in VDSL .


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[1.1.1.2] Stefan_FR antwortet auf ezc
01.06.2006 20:28
Benutzer ezc schrieb:
Benutzer Stefan_FR schrieb:

Richtung. Hier will man in der Tat eine möglichst flächendeckende Breitbandabdeckung - und die wird in einem Marktzustand vollkommener Konkurrenz eher erreicht, als mit einem Monopolisten.

Wie das? Wenn es irgendwo wegen der geringen Besiedlungsdichte unwirtschaftlich ist, Leitungen zu legen o.ä., wieso sollten dann diese Gebiete eher versorgt werden, wenn Konkurrenz da ist?

Ist doch bisher schon so, dass die ländlichen Gebiete von der Konkurrenz nicht profitieren. Im Gegenteil.

Es geht letztendlich doch:
https://www.teltarif.de/arch/2006/kw22/...

Das ist der erste Schritt zum flächendeckenden, VDSL unabhängigen Triple Play in Deutschland (für diejenigen, die <3000 Meter vom Verteiler wohnen).