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hübsch, mal die Ostvariante...


17.10.2004 18:37 - Gestartet von Menschmeier
Das finde ich ja allerliebst, ausnahmsweise findet man in der Presse mal nicht Westgeschichte, sondern die Ostvariante. In beiden Fällen sollte man aber erwähnen, daß die Angaben nur für einen Teil Deutschlands gültig waren.

Zitat:
"weil es zu Zeiten der Deutschen Post außer 112 (Notruf), 113 (Telegramme), 114 (Auftragsdienst), 115 (schnelle medizinische Hilfe) 116x (Kino & Wetter), 117 (Störungsstelle), 118 (Auskunft), und 119 (Zeitansage) keine Mehrwertdienste gab."

PS: Es fehlt noch die 110 (Deutsche Volkspolizei)
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[1] talk antwortet auf Menschmeier
17.10.2004 18:56
Hallo,

Benutzer Menschmeier schrieb:
Das finde ich ja allerliebst, ausnahmsweise findet man in der Presse mal nicht Westgeschichte, sondern die Ostvariante. In beiden Fällen sollte man aber erwähnen, daß die Angaben nur für einen Teil Deutschlands gültig waren.

Zitat:
'weil es zu Zeiten der Deutschen Post außer 112 (Notruf), 113 (Telegramme), 114 (Auftragsdienst), 115 (schnelle medizinische Hilfe) 116x (Kino & Wetter), 117 (Störungsstelle), 118 (Auskunft), und 119 (Zeitansage) keine Mehrwertdienste gab.'

Diese Nummernbereiche waren durchaus (auch?) für den
Bereich des (westdeutschen) Bundespost bzw. später
zu Zeiten der Telekom gültig.

Nur daß, soweit ich weiß (oder galt das erst in den letzten
Jahren?) in der Regel noch eine oder zwei Ziffern nachfolgten,
z.B. Auftragsdienst 01141, Störungsstelle 01171/01172,
Auskunft 01188 und natürlich Zeitansage 01191.

cu talk
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[1.1] Menschmeier antwortet auf talk
17.10.2004 21:19
Benutzer talk schrieb:
Diese Nummernbereiche waren durchaus (auch?) für den Bereich des (westdeutschen) Bundespost bzw. später zu Zeiten der Telekom gültig.
Nur daß, soweit ich weiß (oder galt das erst in den letzten Jahren?) in der Regel noch eine oder zwei Ziffern nachfolgten, z.B. Auftragsdienst 01141, Störungsstelle 01171/01172, Auskunft 01188 und natürlich Zeitansage 01191.

Ja, Ähnlichkeiten gab es. Waren ja beides Nachfolger der Deutschen Reichspost / RTV. Trotzdem ist das hier die Ostvariante. Die 115 für die SMH (Schnelle Medizinische Hilfe) gab es im Westen z.B. nicht. Da wurde die Notfallrettung über die 112 mit abgewickelt, so wie heute in ganz Deutschland.
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[1.1.1] SpaceRat antwortet auf Menschmeier
17.10.2004 23:05
Benutzer Menschmeier schrieb:

Ostvariante. Die 115 für die SMH (Schnelle Medizinische Hilfe) gab es im Westen z.B. nicht. Da wurde die Notfallrettung über die 112 mit abgewickelt, so wie heute in ganz Deutschland.

Das ist nicht richtig.

Bundesweit gilt:
110 - Polizei
112 - Feuerwehr

Die medizinische Notfallversorgung ist je nach Bundesland geregelt.
In vielen (aber nicht allen) Bundesländern ist sie der Feuerwehr übertragen, z.B. in NRW. Dort gilt dann die 112 auch für die Rettung. Innerhalb eines solchen Bundeslandes kann es dann sogar noch weitere Unterschiede geben!
In Bonn z.B. kommt auch tatsächlich die Feuerwehr bei medizinischen Notfällen. Die Rettungswagen tragen dort die Logos aller Rettungsdienste (MHD, JUH, ASB, DRK).
Im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis erfolgt die Rettung jedoch durch je einen Rettungsdienst, in Rheinbach z.B. dem MHD.

Wer in diesen Gebieten wohnt, sollte sich die Nummer des örtlichen Rettungsdienstes am Besten zusätzlich merken, denn die 112 löst folgenden Rattenschwanz aus:

112 von Rheinbach aus gewählt:
1. Die Feuerwehr in Bonn, diese alarmiert
2. Die Einsatzleitstelle der Rettungsdienste im Rhein-Sieg-Kreis in Siegburg, diese alarmiert wiederum
3. Den Malteser Hilfsdienst in Rheinbach
Ich schätze das mal auf mind. 60sek mit stiller Post verschwendete Zeit, wenn man auch direkt die 2626 (Im Falle von Rheinbach) anrufen kann. Bei Herzpatienten kann das über Leben und Tod entscheiden.

Zurück zur 112...

In anderen Bundesländern sind die Feuerwehren NICHT direkt in die Rettung involviert. Hier erreicht man die Rettung z.B. über 111. Ich meine, Niedersachen wäre so ein Fall.

Auf jeden Fall sollte man sich bei einem Umzug nach der Nummer der Rettung informieren, ggf. auch nach der Nummer der vor Ort zuständigen Rettungsstelle, denn medizinische Notfälle dulden keinen Aufschub, während man vor dem Alarmieren der Feuerwehr ruhig erstmal in Ruhe seine Versicherungspolice studieren sollte, um herauszufinden, ob Wasser- oder Brandschäden besser abgesichert sind.

MfG

SpaceRat
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[1.1.1.1] Dr. B. antwortet auf SpaceRat
18.10.2004 00:05
Hallo!

Das ist ja klasse, es gibt (gab?) eine 115 und eine 111, wenn man einen Notfall melden möchte. - Bin ich nur schlecht informiert, oder kennen nur Einheimische diese Nummern? Gehen die auch vom Handy aus?
Es ist richtig, dass die Weiterschaltung durch die Feuerwehr Zeit kostet. Allerdings ist die 112 auch die europäische Notrufnummer. Daraus folgere ich, dass man über 112 auch zur Polizei zum Bundesgrenzschutz (0180-Nummer) oder sonstwem, der in einer konkreten Situation zuständig sein könnte, durchgestellt wird (eben mit der beschriebenen Verzögerung). Ist das richtig?

Nachschlag zur Organisation des Rettungsdienstes:
In Rheinland-Pfalz denkt man darüber nach, die Leitstellen von Rettungsdienst und Feuerwehr zusammen zu legen. Das führt dann zu kürzeren Wegen und besserer Koordination.
Bisher (wenigstens bis vor ein paar Jahren) war es z.B. in Kaiserslautern so, dass man DRK, ASB und MHD unter eigenen Nummern erreichen konnte (wie im NRW-Beispiel auch beschrieben). Das DRK betreibt die eigentliche Rettungsleitstelle unter der verbreiteten Nummer Vorwahl+19222. Rettungseinsätze werden dann im Verhältnis 2:1 zwischen DRK:ASB geteilt (was man z.B. schön an den am im wechselnden Turnus am Krankenhaus stationierten Notarztfahrzeugen erkennen kann). Der MHD kann (bzw. konnte, die könnte ihre Dienste ausgebaut haben) nur direkt für Krankentransporte erreicht werden.

So long
Dr. B.
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[1.1.1.1.1] SpaceRat antwortet auf Dr. B.
18.10.2004 13:17
Benutzer Dr. B. schrieb:

Das ist ja klasse, es gibt (gab?) eine 115 und eine 111, wenn man einen Notfall melden möchte. - Bin ich nur schlecht informiert, oder kennen nur Einheimische diese Nummern? Gehen die auch vom Handy aus?
Für die 111 konnte ich keine Belege mehr finden. Seit der Einführung des Europa-Notrufs 112 scheint sich in Deutschland unter 111 ein Tiernotruf etablieren zu wollen.
Die 115 war wohl DDR-typisch, die kenne ich garnicht.

Es ist richtig, dass die Weiterschaltung durch die Feuerwehr Zeit kostet. Allerdings ist die 112 auch die europäische Notrufnummer. Daraus folgere ich, dass man über 112 auch zur Polizei zum Bundesgrenzschutz (0180-Nummer) oder sonstwem, der in einer konkreten Situation zuständig sein könnte, durchgestellt wird (eben mit der beschriebenen Verzögerung). Ist das richtig?

Sollte klappen.
Auch über die 110 kriegt man im Notfall medizinische Hilfe, aber wieso sollte ich Zeit verschwenden wollen?

Bye

SpaceRat
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[1.1.1.1.1.1] hurius antwortet auf SpaceRat
18.10.2004 18:54
ich kann mich noch erinnern wie Anfang/Mitte der 90'er die Auskunft und Zeitansage etc. kostenlos aus Telezellen zu erreichen war.
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[1.1.1.1.2] oeder antwortet auf Dr. B.
19.10.2004 10:28
Benutzer Dr. B. schrieb:
Hallo!


Es ist richtig, dass die Weiterschaltung durch die Feuerwehr Zeit kostet. Allerdings ist die 112 auch die europäische Notrufnummer. Daraus folgere ich, dass man über 112 auch zur Polizei zum Bundesgrenzschutz (0180-Nummer) oder sonstwem, der in einer konkreten Situation zuständig sein könnte, durchgestellt wird (eben mit der beschriebenen Verzögerung). Ist das richtig?

Es ist nicht nur verzögert. Es kann auch mal ganz schön Nerven kosten, wenn die Mitarbeiter am andenen Ende der Leitung scheinbar zu blöd sind, den Anruf erfolgreich weiterzuleiten, um dann nicht nach einer Minute Wartezeit immer und immer wieder aus der Leitung geworfen zu werden. Ist mir leider so passiert. Erst nachdem ich laut geworden und ziemlich ausgerastet bin, und den Telefonator nochmals darauf hingewiesen habe, dass es beim nächsten Anruf vielleicht zu spät ist, hat es funktioniert.

Das hatte ich echt nicht erwartet. Vielleicht sollte man wirklich mal Stiftung Warentest testen lassen. So hirnrissig das auch klingen mag.

Hat noch jemand schlechte Erfahrung gemacht?

Gruß Oeder
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[1.1.1.1.3] thorka antwortet auf Dr. B.
25.03.2005 14:00
Das ist ja klasse, es gibt (gab?) eine 115 und eine 111, wenn man einen Notfall melden möchte. - Bin ich nur schlecht informiert, oder kennen nur Einheimische diese Nummern?

Ganz früher mal (als das Telefon mit automatischer Vermittlung - also ohne das "Fräulein vom Amt" - noch eine neue Erfindung war) war die Polizei unter der 111 und die Feuerwehr war und ist unter der 112 zu erreichen. Die Ziffer "1" wird bei einem alten "Wählescheibentelefon" (Impulswahlverfahren) durch eine einmalige kurzzeitige Unterbrechung der Leitung gewählt (das geht heute noch, einfach mal ausprobieren). Wenn nun jemand aus lauter Ungeduld dreimal hintereinander kurz auf die Telefongabel gedrückt (getippt) hat, war er gleich mit der Polizei verbunden. Die häufige Fehlverbindungen haben dann dazu geführt, dass die Rufnummer der Polizei von 111 in 110 geändert wurde.
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[1.2] Sleipnir antwortet auf talk
19.10.2004 09:06
Halli-Hallo!

Benutzer talk schrieb:
[...] z.B. Auftragsdienst 01141, Störungsstelle 01171/01172, [...]

Da fehlen dann noch die 01173 und 01174.

Ciao/HaJo
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[2] peggy antwortet auf Menschmeier
18.10.2004 20:40
PS: Es fehlt noch die 110 (Deutsche Volkspolizei)

Ach. :-) Und was war die 111?

Peggy
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[2.1] Sleipnir antwortet auf peggy
19.10.2004 09:20
Halli-Hallo!

Benutzer peggy schrieb:
Ach. :-) Und was war die 111?

Da haben wir zu Prüfzwecken die Notrufübertragungen aufgelötet, die auf neue Tische bei Feuerwehr oder Polizei aufliefen, damit die selber auch was zum testen hatten. Vorher lagen die alle auf der Hauptrast 11(11) und waren damit nur von Apparaten mit großem Nummernschalter (1 bis 12 statt 1 bis 0) zu erreichen.

Ciao/HaJo