Benutzer Hadraniel schrieb:
Die Leute würden auch für Fleisch mehr zahlen, wenn es teurer würde. Was sollen sie auch sonst machen, wenn sie nicht zu Vegetariern werden wollen?
Weniger Fleisch konsumieren, gesünder ists sowieso.
Genau. Und würden sie weniger Fisch konsumieren, würden die Meere auch nicht überfischt, und es würde vielleicht auch keine KZ-Lachse geben, weil der Bedarf dann nicht übergroß wäre.
Man muss das simsen ja auch nicht gleich komplett einstellen. Nutzung reduzieren reicht ja aus.
Stimmt.
Das Angebot muss nur attraktiv genug sein, um die Masse anzuziehen und das Geschäft anzukurbeln - und das ist SMS sicherlich. Mit einem angemessenen Preis hat das nichts zu tun.
Du verwendest den Begriff "angemessen" in einem falschen Kontext. Was Du meinst ist "fair" - und das ist natürlich sehr subjektiv.
Nein, das ist nicht subjektiv, sondern lässt sich daran ausrichten, wie groß ein Gewinn ist, den jemand mit einer Dienstleistung oder einem Artikel macht.
Bei SMS würde ich Dir zustimmen, daß der Preis dem Kunden gegenüber nicht wirklich fair ist.
Und wieso stimmst du mir hier zu?
Angemessen ist er aber schon, da er offensichtlich nicht hoch genug ist, um sich negativ auf die Nachfrage auszuwirken.
Hm, so gesehen hast du Recht. Ich habe den Begriff "angemessen" anders definiert.
Oder noch anders formuliert: die Nutzer des Kurzmitteilungsdienstes halten den Preis jeder einzelnen KM insofern für angemessen, da sie bereit sind, für die gebotene Leistung das geforderte Geld zu zahlen.
Man muss aber auch bedenken, dass es keine Alternativen gibt. Und wenn es keine gibt, wird man in der Regel auch den "Dealer" nehmen, der einem zur Verfügung steht.
Dass jenes Angebot dann angenommen wird, heißt nicht unbedingt, dass man es als preiswert einschätzt. Aber wenn es nicht anders geht (s. o.)...
Auf Süchtige oder anderweitig geblendete Nutzer ("kein Gefühl für die Kosten") kann man ja schlecht Rücksicht nehmen, sonst landen wir ganz schnell bei amerikanischen Verhältnissen, wo die Leute zu oft nicht mehr für ihr Handeln selbstverantwortlich sind.
Das ist mir schon klar, dass jeder selbst für das Erzeugen von Kosten verantwortlich ist.
Es gibt immer eine Alternative: den Dienst nicht nutzen.
Na, dann sag das mal denen, die bisher SMS genutzt haben... Du wirst vermutlich feststellen, dass sie nicht mehr ohne können.
Selbst schuld, wenn die Leute süchtig werden - ich habe auch null Mitleid mit Rauchern und Säufern.
Darum geht es hier gar nicht. Es ging um deine Aussage, dass es immer eine Alternative gibt: nämlich den Dienst nicht zu nutzen. Was aber ist z. B., wenn sich alle Bäckereien zusammen schließen und beschließen, dass ein Brötchen 1 Euro und ein Brot 3 Euro kostet? Sagst du dann auch "Dann verzichtet man halt"?
Früher hat das Leben auch ohne SMS, ja sogar ohne Handy bestens funktioniert - es ist noch keine 10 Jahre her, man soll es kaum glauben ...
Trotzdem gibt es aber SMS... wie kommts? Weil man damit Kohle machen kann? Und woher kommt die Kohle?
Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Man verliert die Kosten sehr schnell aus den Augen - nicht nur in diesem Bereich.
IMHO bieten alle Netzbetreiber bis auf O2 einen "Cost-control"-Dienst. EVNs gibts überall. Manche Handys haben SMS-Zähler. Schlußendlich: Eigenverantwortung.
Das ist richtig.
Ich möchte den Raucher sehen, der einen Tabakkkonzern verklagt, weil er "die Kosten aus den Augen verliert". Die Kosten sind bekannt, auch bei Kippen: 5 oder neuerdings auch 6 EUR pro Schachtel, mit rund 20 Zigaretten.
SMS: In der Regel 20 cent. Das Denken nimmt einem keiner ab.
Das habe ich nie bezweifelt.
Es gibt Leute, die auf Pump kaufen und hinterher einen hohen Schuldenberg haben.
Auch hier: selbst schuld.
Klar. Ich wollte es nur gesagt haben, weil es in den Kontext passte.
Mit einer Attraktivität des Angebots hat dies aber wenig zu tun, sondern eher damit, dass sie eine Ware haben wollen, auch wenn sie ihnen nicht supergünstig erscheint.
Und Du möchtest dieses Fehlerverhalten des Kunden dem Anbieter anlasten?
Gar nicht, wie kommst du darauf? Es ging in diesem Kontext darum, dass eine SMS günstig sein soll, obwohl sie gar nicht so günstig ist.
Der Kunde spart, wo er kann.
Das tut er nicht.
Ach. Warum sind dann Einkaufsmärkte wie Aldi so erfolgreich?
Damit er das dort gesparte Geld auf der anderen Seite für überteuerte, d.h. unfair - oder Deiner Meinung nach unangemessen - tarifierte Kurzmitteilungen rauswerfen kann.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Im Gegensatz zu Lebensmittelmärkten gibt es bei SMS-Anbietern keine Alternativen im Mobilfunkmarkt.
Das eine schließt das andere nicht aus. Würden Handygespräche nicht so teuer sein, würden sich auch nicht so viele Jugendliche verschulden. Ich selber kenne einen Fall aus meiner Verwandtschaft.
Also hier verwechselst Du ja definitiv Ursache und Wirkung.
Wieso?
Am günstigsten ist es natürlich, gar kein Telefon oder Handy zu haben.
Wie eingangs schon geschrieben, man muß ja nicht gleich komplett drauf verzichten. Telefonieren, ob mobil oder im Festnetz, halt nur so viel wie
a) notwendig
b) sinnvoll?
c) finanzierbar ist. Gilt übrigens auch für alle anderen Güter und Dienstleistungen. Dann gibts auch keinen Ärger mit der Bank.
Logisch. Aber wenn ein Anbieter von seiner Kundschaft lebt, sollte man auch Ansprüche haben dürfen. Denn was wäre ein Anbieter ohne Kunden?
Martin