Mini-Sender

FM-Transmitter: Musikübertragung für Nostalgiker

Mini-Sender für die eigene Musik im Radio
Von Hagen Hellwig

Wer jemals in einem Autokino war, wird die Technik noch kennen, ohne womöglich gewusst zu haben, worum es sich handelt: Wie von Zauberhand war aus dem Autoradio der Ton zum Film auf der Großbildleinwand zu hören - sofern er nicht per Kopfhörer in die Autos transportiert wurde. Dahinter verbarg sich nichts anderes, als ein Sender nach dem Prinzip des allgegenwärtigen UKW-Radios, der allerdings kaum über das Areal des Autokino-Parkplatzes herausreichte.

Jahrzehnte später, seit Februar 2006, darf in Deutschland jedermann solche Sender betreiben, um Audiosignale von einem Speichermedium auf einem Radio in der Nähe abspielen zu können. Die Stärke dieser so genannten FM-Transmitter (frequenzmoduliertes Signal im UKW-Band) wurde allerdings auf 50 Nanowatt (nW) beschränkt. Das reicht gerade einmal für drei bis fünf Meter zwischen Transmitter und Empfänger. Herkömmliche Radiosender bringen es auf einige Kilowatt, müssen damit aber auch ganze Städte und Regionen abdecken.

Der eigene Radiosender im Auto

Belkin-Tunecast II
Belkin
Im Grunde geht es ja auch nur um einige Zentimeter, befinden sich FM-Transmitter und Radioempfänger doch in der Regel im gleichen Auto. Nötig werden sie, wenn keine Kabelverbindung oder andere Funkverbindung zum Beispiel per Bluetooth – die immer vorzuziehen wäre – möglich ist. Viele, nicht ganz so moderne Autorradios haben schlichtweg keinen Eingang für zusätzliche, kabelgebundene Audioquellen. Und der Cassettenschacht noch älterer Autoradios, der bisweilen als Adapter für den Anschluss von CD- und anderen Player herhalten musste, fehlt inzwischen gänzlich.

Jetzt geht es also darum, die Musik von iPod & Co. im Auto zu hören. Dafür wird der MP3-Player, der PDA oder das Notebook per Kabel mit dem FM-Transmitter verbunden. Der Transmitter fungiert als Sender und muss auf die gleiche Frequenz eingestellt werden wie das Radio. Dann empfängt das Radio den Transmitter-Signale, und auf einer selbstgewählten Frequenz erklingt die eigene Musik vom Player.

Auch einige Navigationsgeräte übertragen ihre Sprachausgabe per Transmitter auf die Autoradiolautsprecher. Zur Verfügung steht im UKW-Band der Bereich von 88,1 bis 107,9 Megahertz. Und hier genau liegt ein Hauptproblem: Es muss eine Frequenz gefunden werden, die noch nicht von "richtigen" Radiosender belegt ist – gar nicht so einfach in Großstädten mit vielen Sendern, die manchmal sogar mehrere Kanäle belegen. Hat man endlich eine Lücke gefunden, dann besteht die Gefahr, dass sich während der Fahrt plötzlich ein anderer Sender hineinmogelt. In jedem Fall sollte man beim Radio jeglichen automatischen Sendersuchlauf ausschalten.

Eine Frage von Sender und Empfänger

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dnt
Um die Qualität zu verbessern, kann man mit dem FM-Transmitter innerhalb des Autos etwas hantieren. Das Kabel vom Player zum Transmitter fungiert als Sender, der etwas ausgerichtet werden kann. Einige FM-Transmittermodelle werden ohne Kabel direkt an den stromliefernden Zigarettenanzünder im Auto angeschlossen, so dass es keine Möglichkeiten zum Standortwechsel gibt. Eine größere Rolle als die Position des Senders spielt allerdings die Empfangsantenne des Autoradios. Probleme programmiert sind bei Scheibenantennen. Sie sind für den Empfang von FM-Transmitter-Signalen ungeeignet. Auch wer seine Antenne hinten auf dem Dach hat, sollte das beim Kauf berücksichtigen und ein geeignetes Transmitter-Modell wählen. Neben der Antenne des Autoradios spielt das Radio selbst für seine Empfangsqualität verständlicherweise ebenfalls eine Rolle für den Hörgenuss. Hier passen einige Geräte mit dem Transmitter einfach zusammen, andere hingegen nicht – da hilft nur ausprobieren.

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