Mini-Sender

FM-Transmitter: Musikübertragung für Nostalgiker

Mini-Sender für die eigene Musik im Radio
Von Hagen Hellwig

Für eine "Radio Rock Revolution" (aktueller Film über die englischen Schwarzfunker in den 60er des vergangenen Jahrhunderts) taugen die herkömmlichen FM-Transmitter zwar nicht, aber illegal vertriebene Geräte ohne CE-Zeichen und Zertifizierung für den Betrieb in Deutschland können schon mehr als die legalen Produkte. "Mit einer größeren, speziell abgestimmten Antenne lässt sich eine Sendeleistung bis 300 Metern erreichen", sagt Zeljko Mirich, Key Account Manager von Kensington.

Leider kein Konzertsaal: die Klangqualität

Ob nun eine Mega-Antenne im Eigenbau oder die legale Variante am Zigarettenanzünder: Die digitale Klangqualität des Abspielgerätes wird prinzipiell nicht erreicht, handelt es sich am Ende doch "nur" um analoge Radioklänge mit den bekannten Störungen wie Grundrauschen, Klangaussetzern oder Knackgeräuschen. Doch bei der Annahme, dass das Auto, in dem der FM-Transmitter betrieben wird, mindestens so alt ist wie das angeschlossene Radio, dürfte der Hörgenuss im akzeptablen Bereich liegen. Schließlich handelt es sich bei einem der Abwrackprämie entkommenen Fortbewegungsmittel nicht um einen Konzertsaal. Und die akustische Abschirmung vor Motor-, Lauf- und Windgeräuschen sowie dem Lärm der anderen Verkehrsteilnehmer hat auch bei neueren Modellen seine Grenzen.

Was die Geräte heute drauf haben

FM-Transmitter von Treksor
Treksor
Einige Modelle finden automatisch die beste Frequenzeinstellung, also eine Lücke zwischen den richtigen Radiosendern. Störgeräusche lassen sich technisch etwas reduzieren. Per RDS, dem aus dem Verkehrsfunk bekannten Radiosignal, können die Namen von Titel und Interpret auf das Radiodisplay übertragen werden. Neben einer bloßen Kabelverbindung zu einem Abspielgerät verfügen einige Transmitter über Slots für z. B. eine SD-Karte und eine USB-Buchse. Praktisch ist auch eine Fernbedienung, da der Transmitter wegen des besseren Empfangs manchmal außer Reichweite des Fahrers oder ungünstig am Zigarettenanzünder platziert ist.

Zur Klangverbesserung gibt es manchmal sogar programmierte Equalizer-Einstellungen wie "Pop", "Rock" oder "Jazz" – wenn so etwas nicht auch am Radio bzw. direkt am Player möglich ist. Ein wichtige Frage ist die der Stromversorgung: Transmitter und Abspielgerät (MP3-Player o.ä.) sind darauf angewiesen. Will man sich nicht auf die Batterien verlassen, sollte man eine Lösung wählen, bei der beide Geräte über die Zigarettenanzünder-Spannung versorgt werden. Beim iPod funktioniert das nur über die Apple-eigene Anschlussbuchse, für die die passenden Kabel immer teurer sind als die herkömmlichen Kabel mit Klinkenanschluss. Die Kosten für einen FM-Transmitter betragen rund 20 bis 40 Euro – ein noch erträgliches Preis-Leistungsverhältnis.

Doch wie war es schön im Auto auf dem Autoradio-Parkplatz in den Gründungstagen der FM-Transmitter: Kein Funkdschungel mit vielen überflüssigen Sendern, nur das Flüstern von Ingrid Bergmann und Humphrey Bogart oder wem auch immer…

vorherige Seite: