Warnung

Erzbischof warnt vor "Entmenschlichung" durch soziale Netzwerke

studiVZ, Facebook & Co. führten zu gestörten zwischenmenschlichen Beziehungen
Von dpa / Marc Kessler

Soziale Netzwerke wie Facebook oder studiVZ [Link entfernt] sind nach Auffassung des Erzbischofs von Westminster eine Gefahr für zwischenmenschliche Beziehungen. Solche Internetseiten ermutigten Jugendliche dazu, nur noch "flüchtige Beziehungen" aufzubauen, sagte das Oberhaupt der Katholiken in England und Wales, Vincent Nichols, der Zeitung The Sunday Telegraph. Wenn diese Beziehungen zusammenbrächen, sei der Jugendliche in der realen Welt traumatisiert oder sogar selbstmordgefährdet zurückgelassen.

Online-Netzwerke würden junge Menschen dazu verleiten, Wert auf die Vielzahl der Freunde zu legen, statt auf deren Qualität, sagte Nichols. Es sei eine "Kollektion von Freunden, über die gesprochen oder sogar geprahlt" werde. Internet und Handy "entmenschlichten" das Gemeinschaftsleben: "Wir verlieren soziale Fähigkeiten."

Der Erzbischof bezog Stellung zu Online-Netzwerken, nachdem sich eine 15-Jährige umgebracht hatte, weil sie zuvor in einem Netzwerk gemobbt worden war.