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Amen


02.08.2009 16:52 - Gestartet von MarcoK
Dem kann man wirklich wirklich zustimmen. Was damals als Hobby begann, scheinen viele leider schon viel zu ernst zu nehmen.

Habe bis heute den Sinn auch nie verstanden, weshalb man neue "virtuelle" Freunde braucht, welche man wohl in seinem Leben niemals treffen wird...
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[1] papaboy antwortet auf MarcoK
02.08.2009 16:58
Benutzer MarcoK schrieb:

Habe bis heute den Sinn auch nie verstanden, weshalb man neue "virtuelle" Freunde braucht, welche man wohl in seinem Leben niemals treffen wird...

Damit man angeben kann. Angabe war schon immer da und wird es immer geben. Nach dem Motto: Mein Haus, mein Flugzeug, mein Auto, meine Yacht, meine Freunde.
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[1.1] MarcoK antwortet auf papaboy
02.08.2009 17:31
Habe bis heute den Sinn auch nie verstanden, weshalb man neue "virtuelle" Freunde braucht, welche man wohl *NIE* in seinem Leben niemals treffen wird...

Da fehlte natürlich ein Wort in meinem ursprünglichen Beitrag ^^


Damit man angeben kann. Angabe war schon immer da und wird es immer geben. Nach dem Motto: Mein Haus, mein Flugzeug, mein Auto, meine Yacht, meine Freunde.

Ahhh.. OK... so macht das "Sinn"... Danke.
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[1.1.1] geekflyer antwortet auf MarcoK
02.08.2009 18:19
So ein Schwachsinn,
ich bin selbst auch im StudiVZ und auch ein paar anderen Netzwerken. Ich kenne echt niemanden, der jemals ernsthaft damit angegeben oder geprahlt hat wieviele Freunde er im StudiVZ hat.

Dieser Bischof hat doch garkeine Ahnung wie so ein Social Network funktioniert. Der sieht halt einfach nur die nackte Zahl, dass jemand 150 Freunde im Facebook hat, was eine durchaus übliche Zahl ist. Dann denkt er sich, dass diese Beziehungen total oberflächlih sind (wo er durchaus recht hat), und überträgt das aber gleich auf die Gesamtheit der Freunde die ein Social Network User hat.

Dass ein Freund im Facebook aber nicht mit einem richtigen Freund gleichzusetzen ist, weiß eigentlich jeder normale Mensch und kann damit auch umgehen. Nicht umsonst gibt es auch andere Social Networks in denen man diese "Freunde" stattdessen "Bekannte" bzw. "ich kenne" usw. nennt. Von der Funktionalität her, kommt das aber auf dasselbe hinaus.
Den Netzwerken könnte man daher höchstens vorwerfen, die Begrifflichkeit "Freund" etwas unglücklich gewählt zu haben.
Im übrigen sei aber mal erwähnt, dass wenn man jemand bei StudiVZ added, man ihn danach in (nur selbst sichtbare) Kategorien wie z.B. Bekannte, Freunde, Familie usw. einordnen kann.

Gerade bei StudiVZ und Facebook ist es auch so, dass man die meisten dort, auch aus dem realen Leben kennt. Viele sind halt Kommillitonen von der eigenen Hochschule oder andere Studenten, die man mal irgendwo getroffen hat.

StudiVZ und Facebook sind einfach nur eine andere Form von sozialer Interaktion, die es in vielen Fällen ein wenig (zeit-)effezienter und unkomplizierter macht, mit Leuten in Kontakt zu treten.
Insbesondere macht es diese Form möglich bei Bedarf mit Leuten in Kontakt zu treten, die man bisher noch wenig kennt und die man evtl. nur durch Zufälle wiedersehen würde.
Ich denke so ziemlich jeder hat noch einen echten, engen Freundeskreis mit denen er auch oft anders in Kontakt tritt.
Ich selbst habe meine echten Freunde sogar nur teilweise in der StudiVZ freundesliste und kommuniziere mit denen auch so gut wie garnicht über StudiVZ, weil man sie so sehr kennt und oft sieht, dass man sich einfach ganz normal mit Ihnen unterhält.
Trotzdem möchte ich nicht den erweiterten Horizont meiner StudiVZ Freundesliste missen, der mir schon oft in versch. Lebenslagen weitergeholfen hat, insbesondere auch in Studienfragen.
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[1.1.1.1] geekflyer antwortet auf geekflyer
02.08.2009 22:31
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer geekflyer schrieb:
Gerade bei StudiVZ...ist es auch so, dass man die meisten dort, auch aus dem realen Leben kennt.

Ich sehe immer wieder StudiVZ-Profile, die 300 und mehr "Freunde" haben.
Diese hohe Anzahl an Freunden wird man ja wohl kaum in der Realität haben.
Vielmehr sind das dann wohl Leute, die in den selben Gruppen bei StudiVZ sind und entweder das Foto oder den Beitrag der Person sympathisch fanden und ihn dann geaddet haben. Nur was ist der Sinn, so viele "Freunde" zu haben, die man eigentlich gar nicht kennt?

Der Sinn des Ganzen ist meiner Meinung nach, dass man einfach zu Menschen, mit denen man im realen Leben nicht regelmäßig zu tun hat, nicht vollständig den Kontakt verliert, und bei Bedarf sich nochmal bei diesen Menschen melden kann. Selbst wenn sich in der Freundesliste Leute befinden, bei denen man sich wohl nie wieder melden wird, kommt bei der Tatsache, dass man diese Leute sinnlos in der Liste hat, absolut niemand zu Schaden. Weder ich, noch der Pseudo-Freund, noch Außenstehenden entsteht dabei irgendein Schaden. Es handelt sich einfach nur um eine "Karteileiche", weiter nichts.

Ich erläutere auch gern mal, wie es zustandekommt, dass man soviele Freunde im StudiVZ bekommt.
Erstmal wären da natürlich alle möglichen Kommilitionen, mit denen man vielleicht bloß ab und zu in der Mensa mal Kontakt hatte, oder mit denen man auf ner Party bisschen Spaß hatte.
Manche von denen werden vielleicht wirkliche Freunde, und andere added man einfach so, um bei späterem Bedarf schnell und unkompliziert den Kontakt wieder herstellen zu können. Das kann z.B. sein wenn man eine Party feiert, oder Hilfe bzw. spezielle Fragen zu einem Studienthema hat, die einem der eigene Freundeskreis nicht beantworten kann.
Oft hat man auch alte Schulkameraden in der Freundesliste, zu denen man sonst kaum Kontakt hat, aber man kann über StudiVZ ja auch Klassentreffen recht komfortabel organisieren.
Ja und Partys natürlich ebenso. Mittlerweile ist es Gang und Gebe, bei größeren Privatpartys einfach eine Gruppe zu gründen, und die Leute in diese Gruppe einzuladen. In der Gruppe können die Gäste dann alle relevanten Informationen finden. Prominentes Beispiel dafür ist der Aufruf von "Christoph Stüber" zum Flashmob auf Sylt. Auch er gründete bloß eine Gruppe im MeinVZ und hat ein paar Leute dazu eingeladen. Über die eigentliche "Party" und die Folgen von dem Flashmob kann man sicher geteilter Meinung sein, aber er zeigt, dass StudiVZ dazu dienen kann so etwas effizient zu organisieren.
Um zu entscheiden wer zu einer "normalen Privatparty" eingeladen wird, guckt man oft einfach mal seine Freundesliste durch und läd ein paar flüchtige Bekannte aber auch richtige Freunde ein. Ich denke sowas ist wesentlich effizienter als Flyer zu drucken, stundenlang rumzutelefonieren oder tagelang Mundpropaganda zu machen.
Vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass extrem viele der Freunde aus anderen Städten kommmen bzw. dort studieren. Dass es sehr schwierig ist, bei entfernten Städten eine normale Freundschaft aufzubauen bzw. aufrechtzuerhalten, sollte klar sein. Das StudiVZ hilft dabei den Kontakt dennoch nicht ganz abbrechen zu lassen. Wenn ich wieder in der Nähe von einem dieser ortsfremden "Freunde" komme, kann ich über das StudiVZ auch unkompliziert ein Treffen vereinbaren. Das ist insbesondere interessant, wenn man selbst umzieht und in der neuen Stadt außer den StudiVZ Freunden niemanden kennt. So kann man sich schneller einleben. Aber auch für eine kurze, günstige Übernachtung sind solche Kontakte oft nützlich.
Ohne StudiVZ müsste ich mir ein Hotel suchen, - oder stundenlang wildfremde Menschen in der fremden Stadt ansprechen und mich überraschen lassen, was auf mich zukommt ^^.

Der entscheidenste Faktor für die große Freundeszahl ist aber meiner Meinung nach, dass man einfach nie Kontakte löscht. Über die Jahre hat man halt mit vielen Menschen zu tun. Man bekommt neue "richtige" Freunde, verliert Alte Freunde, lernt flüchtige Bekannte, Arbeitskollegen, Kommillitonen usw. kennen. Das Ding ist, dass selbst wenn ich garkein Interesse mehr an einem Kontakt mit diesen Leuten habe, oder sogar eine Abneigung gegen diese entwickle, oft nicht daran denke, dass ich diese im StudiVZ in der Freundesliste habe bzw. es mir auch einfach egal. Man kündigt die Freundschaft im StudiVZ einfach aus Faulheit nicht. Es schadet mir ja auch nicht. Das ist genau dasselbe, wie 5 Jahre alte Newsletter die man noch in seinem Google Mail Postfach aufbewahrt.

Letztendlich beruhen die Behauptungen des Bischofs nur auf einer Missinterpretation des Begriffs "Freunde" und der Anzahl derer im StudiVZ. Im StudiVZ stellen Freunde lediglich den Oberbegriff von "echten Freunden", "Leute die ich kenne", "Leute die mit mir arbeiten/studieren", "Leute die ich mal kannte", "Leute die mit mir befreundet waren und die ich jetzt nicht mehr leiden kann" usw. Letztendlich müsste eigentlich ein neues Wort erfunden werden, statt diesen unpassenden Begriff "Freunde" zu verwenden.

Da aber trotzdem wahrscheinlich 99% der Bevölkerung in der Lage sind die unterschiedliche Bedeutung des Begriffs "Freunde" im StudiVZ und im normalen Leben zu erkennen, tut es nicht gerade Not ein neues Wort zu erfinden.

Dass der Bischof sich diesem Unterschied wohl nicht ganz im Klaren ist, liegt wohl daran, dass er selbst diese Netzwerke nie richtig bzw. nur oberflächlich genutzt hat.

Abschließend sollte auch jeder mal daran denken, wieviel Leute er in seinem Handy gespeichert hat, wieviele davon Freunde sind und welche er überhaupt noch kennt und regelmäßig Kontakt hat. Ein Handy erfüllt letztendlich dieselben Zwecke wie StudiVZ, und nutzt dazu teilweise sogar ähnliche Kommunikationsformen (SMS):)

Grüße geekflyer
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[1.1.1.1.1] joneit antwortet auf geekflyer
03.08.2009 11:33
Benutzer freeuser schrieb:
viel geblabber...

Genau, lasst uns das böse Internet abschaffen. Das Telefon (auch das schnurgebundene) ebenso. Am besten auch die Post - denn wer sich Briefe schreibt, besucht sich auch nicht mehr gegenseitig.

Ernsthaft: Soziale Netzwerke machen nichts anderes, als das reale Leben mehr oder weniger abzubilden. Natürlich sind die gelisteten "Freunde" nicht notwendigerweise wirkliche Freunde. Sie können Bekannte sein, Kollegen, Geschäftspartner, Mitglieder des gemeinsamen Sportvereins oder einer politischen Interessensgruppe.

Jeder von uns kennt mehr Leute, als die, die er Freunde nennen will. Aber genau das ist es, was Netzwerke im realen Leben ausmacht: Wir haben unterschiedliche Arten von Kontakten zu verschiedenen Menschen. Mehr oder weniger eng, manchmal eher einseitig (ich kenne den Chef meines Chefs, aber kennt er mich auch?), oft aber auch gegenseitig. Die sozialen Netzwerke im Internet schaffen es natürlich nur bedingt, diese Unterschiede nachzubilden, zumal sich die Bindungen zwischen Menschen immer ändern. Auch und gerade DURCH der artige Netzwerke.

Von daher hat der Bischof schon nicht ganz unrecht, die Gefahr besteht durchaus, dass man sich zu sehr auf die virtuelle Pflege seiner Kontakte und Beziehungen konzentriert. In vielen Fällen dürfte es aber eine Wechselwirkung geben: Über facebook verabrede ich mich mit Freunden zu einem Kneipen- oder Kinoabend. Vielleicht lebt so auch eine eingeschlafene Beziehung wieder auf, weil man doch immer wieder über den anderen liest und den Kontakt erneuert oder intensiviert.

Es hängt halt immer wieder davon ab, wie man derartige Werkzeuge einsetzt. Und gefährdet dürften sicherlich die üblichen Verdächtigen sein, die schon so Probleme haben, echte soziale Bindungen aufzubauen. Aber genau für die ist es natürlich auch eine echte Chance...
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[1.1.1.1.2] Schreiberling antwortet auf geekflyer
03.08.2009 17:57
;) sehr schön geschrieben! und es ist wirklich was Wahres dran. Sicher helfen soziale Netzwerke jedweder Form bei der Kommunikation und können nicht nur verteufelt werden. Aber viel wichtiger sollte es sein, dass man auch ohne Internet seinen Spaß im Leben haben kann.....kenne leider einige Leute, deren hauptsächliche Sozialform das Internet ist und das ist einfach nur schade
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[1.1.2] rainbow antwortet auf MarcoK
02.08.2009 22:35
Benutzer MarcoK schrieb:
Habe bis heute den Sinn auch nie verstanden, weshalb man neue "virtuelle" Freunde braucht, welche man wohl *NIE* in seinem Leben niemals treffen wird...

Da fehlte natürlich ein Wort in meinem ursprünglichen Beitrag

Nein, der ursprüngliche Beitrag war korrekt. "NIEMALS" verneint bereits. Doppelte Verneinung ("NIE ... NIEMALS") bejaht.
Wenn ich Dir mitteilen möchte, dass ich Nichtraucher bin, darf ich nicht schreiben: "Ich habe in meinem Leben NIEMALS NICHT geraucht." Das würde bedeuten, dass ich ständig rauche.
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[1.1.2.1] niveaulos antwortet auf rainbow
25.11.2009 12:41

Nein, der ursprüngliche Beitrag war korrekt. "NIEMALS" verneint bereits. Doppelte Verneinung ("NIE ... NIEMALS") bejaht.
Wenn ich Dir mitteilen möchte, dass ich Nichtraucher bin, darf ich nicht schreiben: "Ich habe in meinem Leben NIEMALS NICHT geraucht." Das würde bedeuten, dass ich ständig rauche.

Das stimmt so nicht ganz. Deine Vermutung wäre jetzt richtig, wenn wir hier auf Latein kommunizieren würden. Dort entsteht aus einer doppelten Verneinung in der Tat eine bekräftigende Bejaung - also wird aus "niemals nicht" ein "ständig". Im Hochdeutschen hingegen entsteht eine einfache Bejaung, aus "niemals nicht" wird also ein schlichtes "raucht", ohne jedwede Steigerung und keinesfalls automatisch ein "ständig".

In vielen Regionalsprachen - etwa dem Bayerischen - hingegen gibt es das grammatikalische Konstrukt der doppelten Verneinung als bekräftigende Verneinung. "Niemals nicht" wird dann in der Tat zu einem absoluten "Nein". Ebenso ist es z.B. auch im Französischen und im Russischen. Und früher auch im Deutschen - wobei sich dieses Konstrukt im Verlauf der Sprachentwicklung verschliffen hat und heute wie schon oben erwähnt nicht mehr existiert. Im Englischen verhält es sich im Übrigen wieder wie im Hochdeutschen.

Also: Vorher immer prüfen, ob man tatsächlich einen deutschen Muttersprachler vor sich hat ,-))

PS: Mir war halt grad langweilig...