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E-Plus kündigt Bestandskunden mit Hiptop-Smartphone

Datendienste bereits seit einigen Wochen nicht mehr nutzbar
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Im Herbst 2003 startete E-Plus als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber mit dem Verkauf des Hiptop. Stolze 249 Euro mussten Kunden für das Smartphone mit Web-Browser, E-Mail-Pushdienst und AOL Instant Messenger bei Vertragsabschluss zahlen. Dafür bekamen die Nutzer eine Daten-Flatrate für seinerzeit sensationelle 19,95 Euro.

Der Daten-Tarif durfte nur mit dem Hiptop genutzt werden, nicht jedoch am Laptop oder Desktop-PC. Zum Vergleich: Heute bietet der Prepaid-Discounter Blau eine Daten-Flatrate für 19,80 Euro an, die mit beliebigen Endgeräten genutzt werden kann. Dabei verzichtet das Unternehmen derzeit sogar als einer von wenigen Anbietern auf Performance-Drosselungen für Vielnutzer. Ab 1. Juni wertlos: Der E-Plus Hiptop

Hiptop wurde schnell wieder vom Markt genommen

Später war die Hiptop-Flatrate nur noch als Option zu einem Sprachtarif zu bekommen. Zudem machte T-Mobile mit den baugleichen Sidekick-Handys dem Hiptop von E-Plus Konkurrenz. E-Plus stellte die Vermarktung wieder ein. Laut Berichten aus Branchenkreisen fand das in den USA beliebte Smartphone auf dem deutschen Markt kaum Abnehmer.

Auch T-Mobile vermarktet in Deutschland derzeit keinen Sidekick mehr, während für den amerikanischen Markt sogar neue Modelle des Hiptop-Nachfolgers geplant sind. Wie bei E-Plus können nur Bestandskunden weiter ihre Sidekick-Option behalten und die noch vorhandenen Smartphones weiter nutzen.

Zum 1. Juni ist für Bestandskunden Schluss

Bei E-Plus ist in Kürze auch für Bestandskunden Schluss mit der Hiptop-Nutzung. Wie ein betroffener Kunde gegenüber teltarif.de erklärte, hat der Netzbetreiber den Kunden den Dienst zum 1. Juni gekündigt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird die Daten-Option somit abgeschaltet.

Wie Kunden weiter berichten, ist der E-Mail-Pushdienst als Herzstück des Geräts allerdings schon seit mehreren Wochen nicht mehr nutzbar. Es können weder E-Mails verschickt, noch empfangen werden. Somit ist das Handy für die Kunden schon jetzt nahezu wertlos. Eine Stellungnahme der E-Plus-Pressestelle steht noch aus. Denkbar ist aber, dass es sich um eine technische Störung handelt. Schon in der Vergangenheit ließ die Zuverlässigkeit der Datendienste beim Hiptop bzw. Sidekick oft zu wünschen übrig.

Alternativen zum Hiptop sind schon da

War der Hiptop zum Zeitpunkt der Markteinführung für mehr als fünf Jahren sicher eine Innovation auf dem deutschen Mobilfunkmarkt, so ist das Konzept eines solchen geschlossenen Systems, bei dem die Kunden offiziell keine eigenen Anwendungen nachinstallieren können, inzwischen überholt. Smartphones wie das Nokia E63 oder das allerdings nicht mehr ganz aktuelle HTC S710 sind ohne Vertrag zu Preisen um 200 Euro zu bekommen und Daten-Flatrates gibt es selbst auf Prepaid-Basis zu Monatspreisen zwischen 20 und 30 Euro.