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E-Plus beendet Hiptop-Vermarktung

Sidekick 2 bei T-Mobile für 1 Euro erhältlich
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Im Herbst 2003 war E-Plus nach o2 mit seiner WAP-Flatrate der zweite Mobilfunk-Netzbetreiber, der einen Pauschaltarif für mobile Online-Dienste einführte. Für 19,95 Euro im Monat kann man seitdem im Internet surfen, chatten und mailen - allerdings nur, wenn man dazu auch das passende Endgerät nutzt. Die Flatrate gilt nämlich nur für den von der kanadischen Firma Danger [Link entfernt] produzierten Hiptop und den im vergangenen Jahr eingeführten Nachfolger Hiptop 2. Steckt man die SIM-Karte in ein anderes Endgerät, so werden Datenverbindungen nicht mehr im Rahmen des Pauschaltarifs abgerechnet.

Berichten aus Branchenkreisen zufolge blieben die Verkaufszahlen der Hiptop-Geräte deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das mag unter anderem auch damit zusammenhängen, dass der Hiptop viele Erwartungen bis heute nicht erfüllte. So können E-Plus-Kunden noch heute keine Java-Applikationen nutzen.

In den USA wird neben dem AOL Instant Messenger für den Hiptop 2 auch der Yahoo! Messenger angeboten. Deutsche Kunden können diesen jedoch nicht nutzen. Ferner kämpfte Danger mehrfach mit Qualitätsproblemen. Mal funktionierte der E-Mail-Pushdienst unzuverlässig, mal konnten sich die Kunden nicht in den AIM-Client einwählen oder der Internet-Browser öffnete Webseiten nur im Schneckentempo.

T-Mobile verkauft Sidekick 2 weiter

Dazu kommt, dass E-Plus inzwischen Konkurrenz bekommen hat. Der Hiptop 2 wird unter der Bezeichnung Sidekick 2 auch von T-Mobile angeboten. Die Telekom-Mobilfunktochter verkauft die Geräte neben Deutschland auch in den USA, Großbritannien und Österreich.

Nachteil des T-Mobile-Angebots: Im Gegensatz zu E-Plus gibt es bei dem Bonner Telekommunikationskonzern keine dauerhafte Flatrate für die Nutzung der Datendienste. Zumindest offiziell behält sich der Netzbetreiber vor, das in der Datenoption enthaltene Inklusivvolumen ab Januar 2007 auf 30 MB zu begrenzen.

E-Plus hat sich inzwischen aus dem offenbar wenig lukrativen Markt zurückgezogen und bietet den Hiptop 2 in seinem Online-Shop nicht mehr an. Die Kundenbetreuung erklärte auf Anfrage, es seien allenfalls noch Restbestände bei den Händlern verfügbar. Neue Lieferungen erwarte man nicht mehr. Eine Stellungsnahme der Pressestelle steht noch aus.

Statt dessen setzt Deutschlands drittgrößter Mobilfunk-Netzbetreiber verstärkt auf das "offene" Internet, das mit einem beliebigen Endgerät genutzt werden kann. Zu diesem Zweck gibt es seit September letzten Jahres eine Online-Flatrate für 39,95 Euro. Bei Base gibt es den Tarif seit Januar sogar für 25 Euro - das sind nur 5 Euro mehr als für die bisherige Hiptop-Flatrate.

Auch bei T-Mobile scheint sich der Sidekick 2 eher schleppend zu verkaufen. Inzwischen gibt es das Gerät selbst in Verbindung mit einem Einsteigertarif für nur 1 Euro. Dennoch ist - wenn man verschiedenen Internet-Foren Glauben schenken mag - inzwischen ein Sidekick 3 in Planung. Dieser soll auch EDGE und WLAN unterstützen und einen Mini-SD-Kartenslot bieten. Auf den Speicherkarten können z.B. MP3-Dateien gespeichert werden, die über den integrierten Musikplayer abgehört werden können.

Alternativen ab 3,95 Euro monatlichem Grundpreis

Als Alternative für eine echte E-Mail-Flatrate bietet sich ab April das Pocket Web-Gerät an, das der Internet-Provider 1&1 gemeinsam mit dem Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone verkauft. Dabei ist der monatliche Grundpreis mit 9,99 Euro sogar deutlich geringer als beim Hiptop. Nachteil gegenüber dem Hiptop: Es kann nur ein Mailkonto eingerichtet werden und auf der deutschen Version gibt es keinen Instant Messenger. Dafür bekommt man echten IMAP4-Zugriff auf sein Mailkonto.

In der Schweiz wird das Gerät unter dem Namen Ogo von Swisscom Mobile verkauft und die Kunden können über den AOL Instant Messenger auch chatten. In den USA gibt es zusätzlich den MSN Messenger und den Yahoo! Messenger. Der Pocket Web ermöglicht - wie der Hiptop - auch das Surfen im Internet.

Für E-Mail-Fans gibt es als Alternative auch noch den Pushdienst von mobilcom, den es ohne Datenpaket schon für 3,95 Euro im Monat gibt. Blackberry ist deutlich teurer und hat - wie mobilcom - keine Flatrate im Angebot. Bei Schlund & Parter bekommen Exchange-Server-Kunden nun den Microsoft-E-Mail-Pushdienst ohne Aufpreis. Der Service kann mit einem beliebigen Endgerät und Datentarif genutzt werden. Vodafone bietet Microsoft Direct Push, wie der Dienst offiziell heißt, seinen Kunden ebenfalls in Kürze an.