E-Mails-to-Go

So gehts: E-Mails mit dem Handy senden und empfangen

Mobile E-Mails oft günstiger als SMS
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Die Zeiten, in denen nur Manager oder Technikfreaks ihre E-Mails auf das Handy holten, sind längst vorbei. Inzwischen kann jeder seine elektronische Post auf dem Mobiltelefon ohne großen Aufwand lesen und verfassen. Ein Smartphone braucht man dazu ebenso wenig wie eine schnelle UMTS-Datenverbindung. Wir verraten Ihnen, was Einsteiger wissen müssen, damit das mobile Mailen selbst auf älteren Handys reibungslos klappt.

Unabhängig vom Betriebssystem: E-Mails im Browser abrufen

GMX-Direktlink zum mobilen E-Mail-Konto GMX bietet einen Direktlink zum mobilen E-Mail-Konto an.
Screenshot: teltarif.de
Auf nahezu jedem Handy lassen sich E-Mails im Browser abrufen - und das unabhängig vom Betriebssystem. Sollte auf dem Gerät ein Browser fehlen, muss dieser nachinstalliert werden. Der kostenlose Opera Mini bietet sich zum Beispiel dazu an. Mit ihm funktioniert der Zugriff auf das Postfach problemlos, denn die meisten Webmail-Anbieter wie z.B. WEB.de, Yahoo! und Google haben zu diesem Zweck mobile E-Mail-Portale eingerichtet. Ihre Darstellung ist auf die kleinen Displays von Handys bei gleichzeitig reduziertem Datenaufkommen angepasst. Sie bieten die wichtigsten Grundfunktionen vom E-Mail-Versand bis hin zum Zugriff auf das eigene Adressbuch.

Um Zugang zum Postfach zu bekommen, ruft der Nutzer die mobile Internetpräsenz des jeweiligen Webmail-Anbieters auf und meldet sich mit dem eigenen Benutzernamen sowie Passwort an. Um dem Nutzer das Einloggen zu ersparen, bieten einige Dienstleister wie z.B. GMX einen Direktlink zum mobilen E-Mail-Konto an, der per SMS auf das Handy geschickt wird.

Mehr Komfort mit E-Mail-Clients

GMail-Browser Der Webbrowser von GoogleMail
Screenshot: teltarif.de
Das Abfragen der E-Mails im Browser erweist sich auf Dauer allerdings als umständlich. Wer regelmäßig seine elektronische Post auf dem Handy empfangen möchte, sollte daher einen E-Mail-Client verwenden. Mit ihm gestaltet sich die E-Mail-Verwaltung deutlich komfortabler.

Allerdings braucht man ein wenig Zeit, um die Anwendung einzurichten. Der Nutzer benötigt neben dem Benutzernamen und Passwort auch die die Adresse des Posteingangs- und Postausgangsservers. Diese Angaben finden sich Webseiten der E-Mail-Anbieter.

Ist der Client einmal konfiguriert, lassen sich E-Mails oft sogar automatisch in selbst definierten Zeitintervallen abfragen. Die Nachrichten werden dann auf dem Handy gespeichert und sind auch ohne eine Internetverbindung verfügbar. Außerdem lassen sich E-Mails offline verfassen. Das ist ein großer Vorteil gegenüber der E-Mail-Abfrage im Browser.

Die meisten Smartphones bringen einen E-Mail-Client gleich ab Werk mit. Unter Windows Mobile ist das zum Beispiel eine angepasste Version von Microsofts Outlook. Da die Anwendung mit IMAP, POP3 und SMTP die gängigsten Übertragungsprotokolle unterstützt, lässt sich mit ihr nahezu jedes E-Mail-Postfach abfragen.

Kostenlose E-Mail-Clients
Älteren Handys fehlt oft ein E-Mail-Client. Hier ist es dann erforderlich eine entsprechende Anwendung selbst zu installieren. Einige große E-Mail-Provider, darunter Google und Yahoo! bieten dazu für E-Mail-Konten, die bei ihnen geführt werden, eigene Clients an. Diese Anwendungen können direkt mit dem Handy von den mobilen Internetportalen heruntergeladen werden. Alternativ bietet es sich an, die gewünschte Applikation am PC herunterzuladen und mit dem Datenkabel auf das Handy zu übertragen. Die Clients der E-Mail-Anbieter laufen auf den meisten Java-fähigen (J2ME) Mobiltelefonen. Bei dieser Software entfällt eine langwierige Konfiguration. Sie beschränkt sich auf die einmalige Eingabe des Benutzernamens und des Kennwortes.

Blackberry-Feeling dank Push-Diensten

Wem die Verwendung des Browsers oder eines Clients zu unpraktisch erscheint, kann auch auf einen Push-Dienst zurückgreifen. Dieser sorgt dafür, dass die ankommenden Nachrichten ähnlich wie bei der SMS sofort nach Eingang auf dem Display angezeigt werden. Dieser Dienst ist inzwischen kein Privileg von Blackberry-Usern mehr. Er lässt sich auf nahezu jedem Handy unentgeltlich nutzen. Wie das geht, verraten wir Ihnen in unserem Überblick der kostenlosen E-Mail-Push-Dienste.

Über 300 E-Mails für 24 Cent verschicken

Mobile Webmail-Portale
Im Schnitt fällt mit 3-4 Kilobyte je reiner Text-E-Mail nur sehr wenig Traffic an. Die Kosten, die bei dem mobilen Zugriff per Browser oder Client auf das E-Mail-Postfach entstehen, sind daher meist relativ gering. Eine Daten-Flatrate ist nicht erforderlich. Bevor man allerdings die elektronische Post auf das Handy holt, sollte man in Erfahrung bringen, ob die Internetnutzung nach Zeit oder Datenvolumen abgerechnet wird.

Bei einer zeitbasierten Abrechnung ist es nicht zu empfehlen, die E-Mails im Browser zu lesen, geschweige denn zu schreiben. In diesem Fall ist es ratsam, auf einen Mail-Client zurückzugreifen, der das Lesen und Verfassen von Nachrichten auch ohne eine bestehende Internetverbindung erlaubt. Die anfallenden Kosten können auf diese Weise gering gehalten werden. Wenn das Verbindungsentgelt hingegen entsprechend des verbrauchten Datenvolumens ermittelt wird, kann man ohne Zeitdruck seine E-Mails auch online im Browser sichten. Das kann dann erforderlich sein, wenn kein Client vorinstalliert ist und der Webmail-Anbieter eine solche Applikationen für das Handy nicht anbietet.

1 MB Datenvolumen kosten bei günstigen Discountern rund 24 Cent. Zu diesem Preis lassen sich theoretisch bis zu 341 E-Mails senden und empfangen. Damit ist eine E-Mail deutlich günstiger als eine SMS. Allerdings eignet sich die E-Mail auf dem Handy nur bedingt als SMS-Ersatz. Schließlich ist bei der elektronischen Post nicht sichergestellt, dass der Empfänger seine Nachrichten sofort abruft. Man selbst jedenfalls wird unterwegs viel seltener wichtige E-Mails verpassen.