Kritik

WiWo: De-Mail-Sabotagevorwurf gegen Deutsche Post

Deutsche Telekom und United Internet kritisieren Deutsche Post
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Telekom Deutschland und United Internet werfen der Deutschen Post vor, seit Monaten durch missliebige Aktionen und intensive Lobbyarbeit die Vorbereitungen auf den E-Mail-Dienst De-Mail zu torpedieren. Das berichtet die WirtschaftsWoche. So weigere sich die Post unter anderem vehement, der Telekom und United Internet ihr Postident-Verfahren anzubieten.

Wie die WirtschaftsWoche weiter erläutert, wollen Telekom und United Internet, der Mutterkonzern von GMX, 1&1 und Web.de via Postident die Identität des Nutzers anhand des Personalausweises prüfen lassen, bevor dieser eine De-Mail-Adresse erhält. Postident ist derzeit in Deutschland der Standard für Identitäts-Checks und wird unter anderen von Kreditkartenunternehmen, Mobilfunk-Anbietern und Banken genutzt.

Inzwischen hat United Internet dem Bericht der WirtschaftsWoche zufolge eine Klage vor dem Landgericht Köln eingereicht, mit der das Unternehmen die Post zwingen will, auch der De-Mail diese Dienstleistung anzubieten. Die Verhandlung beginnt laut WirtschaftsWoche am 23. Dezember.

Will die Post ihren E-Postbrief schützen?

United Internet erklärt laut dem Bericht, die Post versuche, die Einführung der De-Mail zu verzögern, um zuvor ihren E-Postbrief im Markt etablieren zu können. Die Telekom prüfe unterdessen, als Alternative zum Postident-Verfahren die öffentlich-rechtlichen Sparkassen ins Boot zu holen, um die einmalige Identitätsprüfung der Nutzer vornehmen zu lassen.

Ein Post-Sprecher erklärte gegenüber der WirtschaftsWoche: "Wir torpedieren nichts, aber wir stehen ja bald im Wettbewerb zueinander." Allerdings wird die Post zusätzlich verdächtigt, hinter einer Debatte um Sicherheitslücken der De-Mail zu stecken. Dabei geht es darum, dass die E-Mails im Rechenzentrum auf Viren geprüft werden. Das sei ein Angriffspunkt für Hacker. Die Post bestreitet die Vorwürfe.