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De-Mail: Bundestag verabschiedet Gesetz für E-Mail-Dienst

Mit De-Mail sollen E-Mails so sicher werden wie ein fest zugeklebter Brief
Von dpa / Ralf Trautmann

De-Mail: Bundestag verabschiedet Gesetz für E-Mail-Dienst De-Mail: Bundestag verabschiedet Gesetz für E-Mail-Dienst
Bild: (c) picture-optimize - Fotolia.com
Für die kostenpflichtigen De-Mail-Dienste mit dem Anspruch einer gesicherten elektronischen Kommunikation gibt es nun einen gesetzlichen Rahmen. Der Bundestag verabschiedete gestern Abend das De-Mail-Gesetz nach zweiter und dritter Lesung mit der Mehrheit der Regierungskoalition. Jetzt steht am 18. März noch eine Beratung im Bundesrat an, eine Zustimmung der Länderkammer ist aber nicht unbedingt erforderlich. Danach kann das Gesetz vom Bundespräsidenten unterzeichnet werden und in Kraft treten.

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Mit der De-Mail sollen E-Mails so sicher werden wie ein fest zugeklebter Brief. Im Gegensatz zur normalen E-Mail wird die De-Mail über verschlüsselte Kanäle versandt. Die Teilnehmer müssen sich zuvor eindeutig identifizieren, damit sie die Gewähr haben, dass eine Mitteilung auch tatsächlich von der in der Adresse angegebenen Person stammt. Zudem kann der Eingang einer Nachricht wie bei einem Einschreiben nachgewiesen werden. Das Gesetz regelt unter anderem die Zulassung der privaten De-Mail-Anbieter unter Mitwirkung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Sicherheitsbedenken: Kritik an De-Mail

"Entscheidend ist, dass es uns gelungen ist, den Rahmen für ein vertrauensvolles System auf den Weg zu bringen", sagte der FDP- Abgeordnete Manuel Höferlin. Damit sei ein weiterer Baustein der e-Government-Strategie der Koalition umgesetzt worden.

Kritisiert wird allerdings, dass das Gesetz keine durchgängige Verschlüsselung der Kommunikation auf dem gesamten Weg vom Absender zum Empfänger vorschreibt. Im Interesse einer möglichst bequemen Nutzung werden die Nachrichten auf einem Server im Bruchteil einer Sekunde ent- und wieder verschlüsselt. Deswegen geäußerte Sicherheitsbedenken seien nicht gerechtfertigt, meinte allerdings heute der IT-Branchenverband Bitkom.

"Gegenüber der bisherigen E-Mail bedeutet De-Mail einen Quantensprung in puncto Sicherheit", versicherte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. "De-Mail macht Deutschland weltweit zum Vorreiter beim sicheren und verbindlichen E-Mail-Verkehr." Bislang haben angeblich bereits mehrere hunderttausend Interessenten eine De-Mail-Adresse bei unterschiedlichen Anbietern registrieren lassen.

Post mit Konkurrent E-Postbrief

Die Deutsche Post indes will der De-Mail das Feld der sicheren und eindeutigen E-Mail-Kommunikation nicht alleine überlassen und startete im Juli vergangenen Jahres ihr Projekt E-Postbrief. Die Post berechnet für einen E-Postbrief wie für einen klassischen Standardbrief 55 Cent.

Alle Details rund um die beiden Varianten erfahren Sie auf unserer Infoseite zu De-Mail und E-Postbrief.