Digital Radio

Bundesnetzagentur schreibt Frequenzen für DAB-Neustart aus

Trotz aller Totengesänge will sich ein Drittel der Privatsender bewerben
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Die Bundesnetzagentur hat jetzt trotz aller Totengesänge die Ausschreibung von Frequenzen für den Neustart des terrestrischen digitalen Hörfunk im Modus DABplus für das Versorgungsgebiet Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht. Anträge auf Frequenzzuteilung können noch bis zum 29. Juli eingereicht werden. Geplant sind ein bundesweites Paket für nationale Programme sowie regionale Ensembles in den einzelnen Bundesländern. Bei der Ausschreibung geht es zunächst nur um den Netzbetreiber, der die Sendeanlagen betreiben darf. Großer Favorit ist hier die Ex-Telekom-Tochter Media Broadcast.

Steht der Netzbetreiber fest wollen die Medienanstalten - voraussichtlich im Herbst - die Programmplätze ausschreiben. Dabei ist nach dem Ausstieg des Privatfunkverbands VPRT spannend, wie hoch das Interesse seitens der Programmanbieter noch ist. Wie der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Wolf-Dieter Ring, bei der Eröffnung der Lokalrundfunktage in Nürnberg mitteilte, zeige eine ganz aktuelle Befragung aller privaten deutschen Hörfunkveranstalter, dass sich trotz aller Kritik ein gutes Drittel auf die kommenden Ausschreibungen bewerben oder bestehende Programme simulcast ausstrahlen wollen. Drei Sendeplätze sind für die künftig drei Programme des Deutschlandradios reserviert, voraussichtlich bis zu 10 weitere Sendeplätze können für bundesweite private Hörfunksender im nationalen Bouquet vergeben werden.

Für den aktuellen Beschluss des VPRT gegen die Einführung von DABplus habe er kein Verständnis, so Ring, da die Renditen, die vor allem die landesweiten Sender erwirtschaften, nach wie vor höher seien als in jedem anderen Bereich der klassischen Medien. So würde für diese Sender eine Simulcast-Ausstrahlung ihrer UKW-Programme in DAB, beziehungsweise DABplus keinerlei wirtschaftliches Problem darstellen.