Microsoft: Satya Nadella ist der neue Chef
Satya Nadella ist der neue Microsoft-CEO
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Microsoft hat einen neuen Chef in den eigenen
Reihen gefunden. Nach fast einem halben Jahr intensiver Suche wurde
der Firmenveteran Satya Nadella auf den Spitzenjob berufen, wie der
Windows-Konzern heute mitteilte. Er war zuletzt für das
Firmenkunden-Geschäft und die Cloud-Dienste zuständig. Über Nadella
als wahrscheinlichen Kandidaten hatten US-Medien bereits vergangene
Woche berichtet. Nadella ist seit 1992 bei Microsoft und wird somit der
dritte CEO in der Geschichte von Microsoft.
Nadella ist ein teamfähiger Manager
Satya Nadella ist der neue Microsoft-CEO
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Kaum ein Nachfolger könnte bei Microsoft kontrastreicher zum noch
amtierenden Chef Steve Ballmer ausfallen, der für seine lauten und
extrovertierten Auftritte bekannt ist. Nadella ist eher ein Mann der
leisen und überlegten Töne. Bei Microsoft gelte Nadella als beliebter
"Techie" und teamfähiger Manager, der etwas von der Technologie
hinter dem Business verstehe, schreibt die
Financial Times. Als
knallharter Geschäftsmann ist Nadella dagegen bislang nicht
aufgefallen. Laut Medienberichten soll ihn deshalb
Verwaltungsratsmitglied John Thompson im Dialog mit Investoren und
Kunden unterstützen.
Außerhalb des Unternehmens ist der 1967 in der indischen Großstadt Hyderabad geborene Manager bislang nur wenig in Erscheinung getreten. Dabei arbeitet Nadella seit 22 Jahren bei Microsoft und leitete zuletzt das für den Softwarekonzern enorm wichtige Cloud- und Unternehmens-Geschäft.
Zuvor war Nadella maßgeblich an der Entwicklung der Suchmaschine Bing sowie des Bürosoftwarepakets Office beteiligt und hatte das Server-Geschäft zu verantworten. Bevor der heute 46 Jahre alte Branchenveteran 1992 zu Microsoft stieß, war der Elektroingenieur beim Silicon-Valley-Urgestein Sun Microsystems beschäftigt, das heute zu Oracle gehört.
Niemand wisse heute, was tatsächlich technologisch in zehn Jahren möglich sei, betonte Nadella zuletzt in Paris auf der Konferenz LeWeb. Die Digitalisierung von nahezu allem sei auf gutem Weg. Er glaube, dass Daten und der vernünftige Umgang mit Daten die Zukunft prägen werden. Microsoft müsse sich jeden Tag neu erfinden. "Es würde uns nach 30 Jahren nicht mehr geben, wenn wir nicht in der Lage wären, neue Technologie-Wellen zu reiten. Unsere Branche respektiert keine Traditionen - sie respektiert nur Innovationen."
Ballmer wollte Umbau nicht im Wege stehen
Ein Nachfolger für Ballmer ist gefunden
Bild: dpa
Der langjährige Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte im vergangenen
August den Rückzug von der Firmenspitze binnen zwölf Monaten
angekündigt. Seit die Suche läuft, waren unter anderem Ford-Chef Alan
Mulally und Ericsson-Chef Hans Vestberg als mögliche Kandidaten
gehandelt worden. Sie bleiben aber bei ihren Unternehmen.
Microsoft steht vor großen Herausforderungen: Das PC-Geschäft, in dem das Unternehmen mit seinem Windows-Betriebssystem eine zentrale Rolle spielt, schrumpft. Im Internet-Geschäft konnte der Konzern trotz großer Anstrengungen bisher nicht mit Google mithalten. Auch Smartphones und Tablets mit Microsoft-Software haben bisher geringe Marktanteile. Microsoft will derzeit mit seiner Spielekonsole Xbox One und der Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia verstärkt zu einem Anbieter von Geräten und Diensten werden.
Vor einigen Monaten äußerte sich Steve Ballmer in seinem ersten ausführlichen Interview nach der Entscheidung, wie er zu der Einsicht gekommen sei, dass er den Weg für einen neuen Chef freimachen müsse. Er habe ursprünglich den Umbau von Microsoft noch vier Jahre selbst anführen wollen, sagte der 57-Jährige Ballmer dem Wall Street Journal. Die Verwaltungsräte hätten jedoch immer mehr Druck gemacht, das Tempo des Wandels zu erhöhen.
Irgendwann zum Mai habe er das Gefühl bekommen, dass er selbst eventuell als Teil des alten Systems dem Umbau im Wege stehe, sagte Ballmer. "Egal, wie schnell ich verändern will, wird es bei allen Beteiligen - Mitarbeiter, Verwaltungsräte, Investoren, Partner, Kunden - Zweifel geben, dass ich es ernst meine."